Buschmann besorgt über Justizreform in Israel

Berlin () – Nach der Verabschiedung eines wichtigen Teils der umstrittenen Justizreform in Israel gibt es Kritik aus der deutschen Bundespolitik. “Gute Freunde müssen sich immer die Wahrheit sagen. Die Wahrheit ist: Israel war immer ein Leuchtfeuer für Demokratie und Rechtsstaat im Nahen Osten. Viele Freunde Israels haben die Sorge, dass dieses Licht nun nicht unbedingt heller scheint”, sagte Justizminister Marco Buschmann (FDP) dem “Spiegel”.


Grundrechte seien ihrem Wesen nach Minderheitenrechte, die in einer liberalen Demokratie wie der Israels eines besonderen Schutzes bedürften. “Die Gewaltenteilung und eine unabhängige sind grundlegende Werte einer liberalen Demokratie, die Deutschland und Israel teilen und die geschützt werden müssen”, so der Minister.

Buschmann hat diese Position seinem israelischen Amtskollegen vor wenigen Tagen in einem Brief deutlich gemacht. Ebenfalls besorgt zeigt sich der CDU-Politiker Christoph Ploß, der sich gerade als Vorsitzender der deutsch-arabischen Parlamentariergruppe des Bundestages auf Dienstreise in Israel und den palästinensischen Gebieten befindet. “Hier vor Ort spürt man: Viele Menschen blicken mit Sorge darauf, was die israelische macht und wie die Spannungen auch unabhängig von den Justizreformen zunehmen”, sagte Ploß dem “Spiegel”. “Für mich ist klar: Eine funktionierende Gewaltenteilung ist in einer Demokratie unabdingbar.”

Thomas Erndl, Außenpolitiker der CSU, sagte: “Durch die Justizreform geraten die `Checks and Balances` in Israel in Schieflage.” Dass nun neben vielen anderen zudem gerade auch Reservisten zu Zehntausenden ihren Dienst verweigerten, habe gravierende Auswirkungen auf die des Landes und die Stabilität der gesamten Region. “In dieser Zeit darf die Intensität des Austausches von deutscher Seite auf keinen Fall abnehmen und sollte besonders mit der starken israelischen Zivilgesellschaft weiter ausgebaut werden”, so Erndl. Israels billigte am Montag ein Kernelement des von der Regierung Benjamin Netanyahus vorangetriebenen Justizumbaus.

Durch das Gesetz werden die Handlungsmöglichkeiten des Obersten Gerichts in dem Land massiv eingeschränkt, Kritiker sprechen von einer Aushöhlung der Gewaltenteilung.

Text-/Bildquelle: Übermittelt durch www.dts-nachrichtenagentur.de
Bildhinweis: Knesset (Archiv)

Buschmann besorgt über Justizreform in Israel

Zusammenfassung

Bundespolitiker kritisieren Verabschiedung eines wichtigen Teils der umstrittenen Justizreform in Israel.
– Justizminister Marco Buschmann (FDP) äußert Sorge um Israels Demokratie und Rechtsstaatlichkeit.
– CDU-Politiker Christoph Ploß betont die Bedeutung einer funktionierenden Gewaltenteilung in einer Demokratie.
– CSU-Außenpolitiker Thomas Erndl sagt, die Justizreform bringe die “Checks and Balances” in Israel ins Wanken.

Fazit

Deutsche Politiker kritisieren die umstrittene Justizreform in Israel, die die Handlungsmöglichkeiten des Obersten Gerichts in dem Land massiv einschränkt. Justizminister Marco Buschmann betont, dass Gewaltenteilung und eine unabhängige Justiz grundlegende Werte einer liberalen Demokratie seien, die geschützt werden müssen. Auch CDU-Politiker Christoph Ploß und CSU-Außenpolitiker Thomas Erndl äußern Bedenken und betonen die Wichtigkeit einer funktionierenden Gewaltenteilung in einer Demokratie.

Deutsche Textservice Nachrichtenagentur GmbH
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