Hofreiter gegen Rüstungsexporte nach Saudi-Arabien und VAE

() – Der Vorsitzende des Europaausschusses im , Anton Hofreiter (Grüne), hat sich gegen die vom Kanzleramt geplante Lieferung von Rüstungsgütern an Saudi-Arabien und die Vereinigten Arabischen Emirate ausgesprochen. “Aus dem Kanzleramt kommt Druck, dass wir 48 Eurofighter an Saudi-Arabien und sechs A400M an die Vereinigten Arabischen Emirate liefern”, sagte Hofreiter dem “Redaktionsnetzwerk ” (Mittwochausgabe).


“Ich halte das für grundlegend falsch, andere Grüne ebenfalls. Denn wir können nicht der von überfallenen Ukraine immer noch bestimmte Waffen verweigern und gleichzeitig modernste Waffen an Diktaturen und Autokratien geben.” Saudi-Arabien habe deutsche Waffen bereits im Jemen-Krieg rücksichtslos gegen Zivilisten eingesetzt, die Vereinigten Arabischen Emirate hätten Warlords unterstützt, so der Grünen-Politiker. Es gebe aber nicht nur humanitäre Gründe, die gegen solche Waffenlieferungen sprächen, sondern auch geostrategische, fügte Hofreiter hinzu. Denn die Vereinigten Arabischen Emirate unterstützten in Libyen General Khalifa Haftar, der wiederum von den russischen Wagner-Söldnern unterstützt werde, und im Sudan die aufständischen Milizen. “Beides ist nicht im deutschen Interesse”, so Hofreiter. “Waffenlieferungen außerhalb der EU und der sollten immer die ganz große Ausnahme bleiben. In der Ukraine sind sie eine bittere Notwendigkeit. Waffenlieferungen an Saudi-Arabien und die Vereinigten Arabischen Emirate sind es nicht”, sagte der Europapolitiker. “Ich erwarte vom Kanzler und vom Kanzleramt, dass dieser Plan nicht weiterverfolgt wird.” Laut RND drängt das Kanzleramt im Bundessicherheitsrat auf einen Export der Kampfjets beziehungsweise Militärtransporter. Dabei werde auf ähnliche Praktiken von Partnerländern verwiesen sowie darauf, dass solche Exportgenehmigungen nötig seien, um gemeinsame Rüstungsprojekte zu ermöglichen.

Der Eurofighter wird in Großbritannien produziert, Deutschland steuert Komponenten bei und muss einen Export deshalb absegnen. Am Airbus-Produkt A400M ist Frankreich beteiligt. Die Grünen-Mitglieder im Bundessicherheitsrat – also Vizekanzler und Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck sowie Außenministerin Annalena Baerbock – lehnen eine Zustimmung dem Vernehmen nach bisher ab.

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Bildhinweis: Anton Hofreiter

Hofreiter gegen Rüstungsexporte nach Saudi-Arabien und VAE

Zusammenfassung

  • Anton Hofreiter, Vorsitzender des Europaausschusses im Bundestag, lehnt die geplante Lieferung von Rüstungsgütern an Saudi-Arabien und die Vereinigten Arabischen Emirate ab.
  • Er kritisiert den Druck aus dem Kanzleramt, 48 Eurofighter nach Saudi-Arabien und sechs A400M an die Vereinigten Arabischen Emirate zu liefern.
  • Hofreiter bezeichnet die Lieferung dieser Waffen als “grundlegend falsch”, da Deutschland nicht einerseits Waffen an überfallene Länder wie Ukraine verweigert, aber gleichzeitig Waffen an Diktaturen liefert.
  • Er gibt an, dass Saudi-Arabien deutsche Waffen im Jemen-Krieg gegen Zivilisten eingesetzt hat und dass die Vereinigten Arabischen Emirate Warlords unterstützt haben.
  • Hofreiter ist der Ansicht, dass Waffenlieferungen außerhalb der EU und der NATO nur in Ausnahmefällen erfolgen sollten und erwartet, dass der Kanzler diesen Plan nicht weiterverfolgt.
  • Die Eurofighter werden in Großbritannien hergestellt und Deutschland muss einen Export absegnen. Frankreich ist am Airbus-Produkt A400M beteiligt.
  • Die Grünen-Mitglieder im Bundessicherheitsrat, einschließlich Vizekanzler Robert Habeck und Außenministerin Annalena Baerbock, lehnen eine Zustimmung zu diesen Waffenexporten bisher ab.

Fazit

Anton Hofreiter, der Vorsitzende des Europaausschusses im Bundestag, hat den Plan des Bundeskanzleramts, Rüstungsgüter an Saudi-Arabien und die Vereinigten Arabischen Emirate zu liefern, abgelehnt. Er argumentiert, es sei falsch, modernste Waffen an Diktaturen und autokratische Regime zu liefern, während die von Russland überfallene Ukraine weiterhin bestimmte Waffen verweigert werden. Er betonte, dass nicht nur humanitäre, sondern auch geostrategische Gründe gegen die Waffenlieferungen sprächen. Das Kanzleramt drängt im Bundessicherheitsrat auf einen Export der Kampfjets und Militärtransporter. Die grünen Mitglieder im Bundessicherheitsrat lehnen die Pläne bisher ab.

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