Nicht jeder hat einen Garten, in dem Kräuter wachsen können. Dies ist aber nicht weiter schlimm, denn wer einen Kräutergarten anlegen möchte, kann so etwas auch auf dem Balkon, auf der Terrasse oder der Fensterbank. Kräutergärten erfreuen sich einer großen Beliebtheit, denn frische Kräuter veredeln jedes Essen, außerdem können mit den richtigen Kräutern auch Krankheiten kuriert werden. Es gibt ganz unterschiedliche Möglichkeiten für einen Kräutergarten in verschiedenen Größen und mit immer wieder anderen Kräutern.
Im Hochbeet einen Kräutergarten anlegen
Sollen es mediterrane Kräuter sein, dann bietet sich das klassische Hochbeet an, selbst rankende Kräuter wie die Kapuzinerkresse fühlen sich in diesem Beet wohl. Die Erde in diesem besonderen Beet ist meist wärmer und trockener, zwei Eigenschaften, die Kräuter aus dem Mittelmeerraum sehr zu schätzen wissen. Durch das Hochbeet ist es nicht so anstrengend, den Kräutergarten zu pflegen. Wer als Handwerker geschickt ist, kann ein Hochbeet selbst nach Maß bauen. Reicht der Platz auf dem Balkon aus, dann kann der Kräutergarten vielseitig sein und beispielsweise duftenden Lavendel enthalten.
Samen oder Pflanzen kaufen
Wer den Platz und die Zeit hat, kann sich Kräutersamen kaufen und Pflanzen selber ziehen. Einige Kräuter kann man auch direkt im Beet aussäen. Zwischen März und Mai liegt die Aussaatzeit für Kräuter im Beet. Da es unterschiedliche Arten von Samen gibt, sollte man sich bei der Aussaat an die Anleitung der Samentüte halten. Das Vorziehen im Wintergarten oder auf der Fensterbank hat den Vorteil, dass man schon kleine, etwas robustere Pflanzen ins Beet setzen kann. Nicht alle Kräuter lassen sich aus Samen ziehen. Der Verkauf von Kräutern in Töpfen beginnt in den Gärtnereien meist im März, April.
Die richtigen Kräuter auswählen
Alle, die einen Kräutergarten anlegen wollen, sollten im Vorfeld genau überlegen, welche Kräuter ins Beet kommen. Welche Kräuter verwendet man oft in der Küche? Danach sollte die Anzahl der Pflanzen ausgerichtet werden. Vom Schnittlauch beispielsweise können mehrere Pflanzen gesetzt werden. Sie sehen schön aus, blühen herrlich und wenn man ihn erntet, dauert es, bis neue Stängel nachgewachsen sind. Manchmal macht es auch einfach Spaß, verschiedene Sorten einer Art zu pflanzen. Als Beispiel sei Minze genannt. Es gibt so viele unterschiedliche Minzarten, dass man etwa eine Pfefferminze pflanzen kann, um Tee daraus zu machen und daneben eine Marokkanische Minze oder Mojito-Minze, wenn man gern Cocktails genießt. Da sich Minze stark ausbreitet, empfiehlt es sich, sie zusammen mit Pfefferkraut oder Estragon zu pflanzen, die ebenfalls stark wachsen und wuchern. So hält man die Ausbreitung der einzelnen Kräuter ein wenig in Schach.
Anordnen der Kräuter im Beet
Wichtig ist, Kräuter mit denselben Ansprüchen an den Boden zusammenzusetzen. Nicht alle Kräuter vertragen sich und einige brauchen viel Platz, während andere mit einer kleinen Ecke zufrieden sind. Bärlauch und Thymian sind beispielsweise zwei Kräuter, die sich nicht leiden können. Wer sicher sein will, dass die Kräuter gedeihen, sollte nur die zusammenstellen, die gleiche Ansprüche an den Boden haben. Wichtig ist es zudem, darauf zu achten, ob es einjährige oder mehrjährige Kräuter sind. Diese sollten nach Möglichkeit nicht zusammenstehen. Kräuter, die nur einjährig sind, beanspruchen den Boden sehr stark und darunter leiden die Kräuter, die jedes Jahr wiederkommen.
Ein Kräuterbeet muss nicht geordnet und immer akkurat aussehen. Lässt man die Pflanzen wachsen, verbreiten sie sich im Kräuterbeet, wie es ihrer Natur entspricht. Das ergibt ein hübsches, naturnahes Bild und dämmt das Wachstum von Unkräutern zwischen den Pflanzen ein. Viele Kräuter blühen auch wunderschön und ziehen Bienen und andere Insekten an. Wenn man sich als Kräuterbeet-Neuling noch nicht so gut auskennt, kann man an die gesetzten Pflanzen kleine Namensschilder stecken, um sich auch später im Jahr noch zurechtzufinden. Wer möchte, kann auch einige Blühstauden zwischen die Kräuter setzen, um ein bunteres Beet zu erhalten.
Der Kräutergarten in der Spirale
Ein kleiner Balkon heißt nicht, auf einen Kräutergarten verzichten zu müssen. Wer hier einen Kräutergarten anlegen will, kann dies platzsparend in Form einer Spirale. Es reichen schon wenige Quadratmeter für dieses dreidimensionale Kräuterbeet aus. In der Spirale finden mediterrane Kräuter, die die Sonne lieben, ebenso ihren Platz wie die heimischen Kräuter, die gegen Kälte unempfindlich sind. Die Kräuterspirale läuft nach oben spitz zu, wodurch es möglich ist, unterschiedliche Klimazonen anzulegen. So kann es beispielsweise eine Wasser- und eine Feuchtzone geben, ebenso wie eine Mittelmeerzone und eine Zone für die heimischen Kräuter.
Das praktische Kräuterrad
Soll ein Kräuterbeet von allen Seiten zugänglich sein, dann bietet sich ein Kräuterrad an. Zwischen den Speichen lassen sich bestimmte Kräuter gut anbauen und immer wieder individuell gestalten. In einem solchen Kräuterrad können sogar Kräuter wachsen, die eigentlich nicht zusammenpassen, da alle ihren eigenen Platz auf dem bunten Kräuterrad haben.
Fazit zu Kräutergarten anlegen
Einen Kräutergarten auf dem Balkon oder auf der Terrasse anzulegen, macht nicht nur viel Spaß, es sind auch stets frische Kräuter zur Hand. Wie in jedem Kräutergarten, so sollte auch beim Balkongarten die Beschaffenheit des Bodens passen, zugleich muss für jedes Kraut der richtige Standort gewählt werden. Wer beispielsweise Salbei und Schnittlauch in seinem kleinen Kräutergarten hat, kann sich über den Besuch von vielen Bienen und Hummeln freuen, die sich vom Geruch dieser Kräuter magisch angezogen fühlen.
Bild: @ depositphotos.com / aamulya
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