Fünf beliebte Ernährungsstile

Geschmäcker sind verschieden und dieses Motto gilt bei Ernährungsstilen umso mehr. Während die einen am liebsten Fleisch verzehren, ernähren sich andere mit Rohkost. Manche nehmen bewusst nur für einige Stunden pro Tag Mahlzeiten zu sich und folgen somit dem des Intervallfastens.

Zu viele Menschen machen sich jedoch gar keine Gedanken um bewusste Ernährung. Sie essen was zur Verfügung steht, ohne auf die Nährstoffzusammensetzung zu achten. Mit diesem sorglosen Umgang mit dem Essen tut man dem allerdings nichts Gutes: Eine unausgewogene Ernährung mit zu viel Fett und Zucker führt über kurz oder lang zu Übergewicht und in weiterer Folge zu Zivilisationserkrankungen. Wer den beliebten Ernährungsstilen folgt, setzt sich in der Regel aktiv mit dem Thema Essen auseinander und weiß was dem Körper guttut.

1. Der Veganer – Ernährungsstil mit Verzicht auf tierische Produkte

Wer mit Herz und Seele Veganer ist, verfolgt nicht nur einen Ernährungsstil, sondern verschreibt sich einer ganzen Lebensphilosophie. Vom Speiseplan gestrichen sind alle Produkte tierischen Ursprungs. Dazu zählen Fleisch und Milchprodukte sowie Fisch, Einer und Honig. Wer sich streng nach diesem Ernährungsstil versorgt, muss einiges Wissen über die Zusammensetzung von Lebensmittel mitbringen.

Viele Veganer entscheiden sich dafür selbst zu kochen. In vielen Fertigprodukten verbergen sich nämlich tierische Erzeugnisse: So werden zum Beispiel Fertigsaucen und anderen vermeintlich veganen Produkten Gelatine beigemengt.

Veganern liegt generell das Tierwohl am Herzen. Auch beim Einkaufen legen sie Wert darauf, keine Erzeugnisse zu kaufen, die vom Tier stammen:

  • Veganer verzichten bei Textilien auf Wolle, Seide und Leder. Anstatt dessen kaufen Sie Hosen, Shirts und andere Kleidung, die aus Baumwolle hergestellt ist.
  • Bei Gürteln, Taschen und Geldbörsen greifen sie zu Varianten aus Textil. Sollte ein gewünschtes nicht in vegan produzierter Verarbeitung zur Verfügung stehen, verzichten Veganer bewusst darauf
  • Als Veganer achten Sie jedoch auch beim von Drogerieartikeln besonders auf die Inhaltsstoffe: Manchen Cremen und Reinigungsprodukten werden nämlich zum Beispiel Bienenwachs und andere von Tieren stammende Stoffe beigemengt.
  • Sogar in Wasch- und Reinigungsmitteln können tierische Produkte enthalten sein. Veganer kaufen gezielt Putzmittel ohne tierische Fette, die zum Teil als Schmutzlöser eingesetzt werden.

2. Der Vegetarier integriert teilweise tierische Produkte

Im Gegensatz zum Veganer, der nur Obst, Gemüse, Getreide, Nüsse und andere Lebensmittel, die nichts mit Tieren zu tun haben konsumiert, integrieren Milchprodukte in ihren Speiseplan. Joghurt, Quark und Milch sind wertvolle Eiweißquellen, ein Nährstoff, der im Körper viele Funktionen erfüllt. Eiweiß transportiert lebenswichtige Stoffe zu jeder Körperzelle und ist noch dazu Muskel- und Knochenbaustein. Vegetarier, die täglich Milchprodukte essen versorgen ihren Körper außerdem mit wertvollem Kalzium.

Bei Vegetariern gibt es verschiedene Untergruppen: Ovo-Lacto Vegetarier nehmen sowohl Eier als auch Milchprodukte zu sich. Es gibt jedoch auch Lacto-Vegetarier, die auf Eier bewusst verzichten. Wie dem auch sei, da es heute sehr viele Alternativen zu Fleisch und Milch gibt, fällt der Fleischverzicht leichter als noch vor einigen Jahren.

In nahezu jedem Supermarkt gibt es vegetarische Schnitzel aus Tofu oder Seitan, fleischlose Grillwürste und vieles mehr. Allerdings sollte man bei Fertigprodukten immer auf die Zutatenliste achten. Dass sich Vegetarier immer gesund ernähren ist so nicht richtig: Denn immerhin sind nachweislich schädliche Produkte wie Torten, Eis, Chips und andere fettreiche Snacks fleischfrei.

3. Freeganismus – eine radikale Ernährungsform

Wenn Sie als Freeganer leben möchten, müssen Sie einige Zeit mitbringen. Freeganer versuchen nämlich sich zu ernähren ohne dass dafür Kosten entstehen. Der Begriff setzt sich aus den Worten „free“ für frei und „Veganer“ zusammen. Mit ihrer Lebenseinstellung möchten Freeganer ein Zeichen gegen die Wegwerfgesellschaft und den übertriebenen Konsum setzen. Sie suchen ihr Essen in Mülltonnen und tummeln sich bevorzugt in der Nähe von Supermärkten, wo bekanntlich viel weggeworfen wird.

Freeganer essen daher das, was sie in den Containern und Mülltonnen finden. Manche greifen auch bei Fleisch zu, andere wiederum essen nur pflanzliche Produkte. Manchmal werden Freeganer auch als Containerer bezeichnet. Viele von den Lebensmitteln, die Supermärkte entsorgen, sind ohne weiteres genießbar.

Ein Apfel mit Druckstelle oder ein Joghurt dessen Mindesthaltbarkeitsdatum um wenige Tage überschritten ist, wird in der Regel nicht mehr verkauft. Genau diese Lebensmittel sammeln Freeganer ein und zaubern daraus ihre Mahlzeit.

4. Der Fruitarier – strenger Ernährungsstil

Einer der strengen Ernährungsstile, der fundiertes Fachwissen über Nährstoffe erfordert ist der Frutarismus. Die Lebensmittelauswahl ist bei diesem Ernährungsstil stark eingeschränkt da Frutarier auch keine Pflanzen essen, die bei der Ernte kaputt gehen. Aus diesem Grund fallen einige Gemüsesorten wie Kartoffeln, Rüben, Rote Beete oder Karotten weg. Erlaubt sind viele Obstsorten wie Äpfel, Birnen, Beeren, aber auch Tomaten, Zucchini, Paprika und ähnliches.

Bei Getreide scheiden sich die Geister: Manche Fruitarier nehmen es in den Speiseplan aus, weil die Pflanze nach Ausreifung der Ähre auf natürliche Weise sterben würde. Fruitarier versorgen sich in der Regel mit ausreichend Vitaminen, allerdings kann es bei den Proteinen zu Engpässen kommen.

5. Der Flexitarier – gesunder und entspannter Ernährungsstil

Flexitarier leben die meiste Zeit über fleischlos, integrieren jedoch ab und zu Fleisch und Fisch in ihren Speiseplan. Damit befolgen sie dem Rat von Experten, die davor warnen täglich Wurst und Fleisch zu konsumieren. Je nach Lust und Laune landet Fleisch bei diesem Ernährungsstil einmal pro Woche auf dem Teller, manche essen es auch nur bei Einladungen und in Restaurants.

Bild: @ depositphotos.com / sonyakamoz

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Rolf Müller