Hubig spricht sich für Prüfung von AfD-Verbotsverfahren aus
Berlin () – Bundesjustizministerin Stefanie Hubig (SPD) hat sich für die Prüfung eines AfD-Verbotsverfahrens ausgesprochen.
„Meine Überzeugung ist: Wir müssen den Weg der Prüfung eines Verbotsverfahrens jetzt gehen. Sollten die Voraussetzungen vorliegen, dann sollten wir dieses Instrument auch nutzen“, sagte Hubig den Zeitungen der Funke-Mediengruppe (Sonntagsausgaben). „Nach dem Gutachten des Verfassungsschutzes können wir nicht einfach weitermachen, als wäre nichts gewesen.“
Die SPD-Politikerin hob hervor, dass ein Parteiverbot „das schärfste Schwert der wehrhaften Demokratie im Umgang mit ihren organisierten Feinden“ sei. Es sei deshalb „gut und richtig, dass es dafür hohe Hürden gibt. Und deshalb braucht es jetzt eine sorgfältige Prüfung“.
Das Verbotsverfahren gegen die NPD scheiterte 2017 daran, dass die Partei aus Sicht des Bundesverfassungsgerichts zu unbedeutend war. „Daran würde ein Verbotsverfahren gegen die AfD gegenwärtig nicht scheitern“, sagte Hubig. Zugleich hob die Justizministerin hervor: „Das Verbotsverfahren darf aber kein Ersatz sein für eine politische Bekämpfung der AfD. Die Wählerinnen und Wähler der AfD sind nicht alle Rechtsextremisten oder Verfassungsfeinde.“ Diese Menschen müsse die Politik „zurückgewinnen und zeigen, dass der Staat gut funktioniert und sich um ihre Anliegen kümmert“, sagte Hubig den Funke-Zeitungen.
Das Bundesamt für Verfassungsschutz hatte die AfD im Mai als gesichert rechtsextremistische Bestrebung eingestuft. Nach einer Klage der Partei sagte der Nachrichtendienst jedoch zu, eine entsprechende Beobachtung der AfD bis zu einer Entscheidung des Kölner Verwaltungsgerichts auszusetzen. Die Union bleibt skeptisch. Bundesinnenminister Alexander Dobrindt (CSU) hatte zuletzt gesagt, ein Verbotsverfahren leite Wasser auf die Mühlen der AfD. Er rate dazu, sie „aus der Mitte heraus wegzuregieren“.
Text-/Bildquelle: |
Übermittelt durch www.dts-nachrichtenagentur.de |
Bildhinweis: |
Protest gegen die AfD (Archiv)
|
💬 Kommentare hier erwünscht
Das könnte Sie auch interessieren:- Bundesjustizministerin will AfD-Verbot prüfen 22. Mai 2025 Berlin () - Bundesjustizministerin Stefanie Hubig (SPD) spricht sich dafür aus, ein Verbot der AfD zu prüfen. Nach Einstufung der Partei als "gesichert rechtsextremistisch" müsse…
- Justizministerin verlangt "europarechtskonforme" Asylpolitik 22. Mai 2025 Berlin () - Bundesjustizministerin Stefanie Hubig (SPD) drängt auf ein europarechts- und rechtsstaatskonformes Vorgehen in der Asylpolitik. Die Koalition habe die Vereinbarung getroffen, weiter gegen…
- Hubig schließt AfD-Verbotsverfahren "definitiv nicht aus" 31. Mai 2025 Berlin () - Justizministerin Stefanie Hubig (SPD) zeigt sich offen für ein mögliches AfD-Verbotsverfahren. Hubig sagte der "Rheinischen Post" (Samstagausgabe): "Ich schließe das definitiv nicht…
- Justizministerin will Schutz vor "Einschüchterungsklagen" verbessern 20. Juni 2025 Berlin () - Mit einem neuen Gesetz will Bundesjustizministerin Stefanie Hubig (SPD) gegen sogenannte Einschüchterungsklagen vorgehen und so die Meinungsfreiheit in Deutschland besser schützen. Bei…
- Grüne kritisieren Schweigen der Justizministerin zu Grenzkontrollen 10. Mai 2025 Grüne kritisieren Schweigen der Justizministerin zu Grenzkontrollen Berlin () - Die Grünen haben das Schweigen von Bundesjustizministerin Stefanie Hubig (SPD) zu den von Bundesinnenminister Alexander…
- Hubig mahnt Dobrindt zu Begründung für Zurückweisungen 12. Juni 2025 Berlin () - Bundesjustizministerin Stefanie Hubig (SPD) hat Bundesinnenminister Alexander Dobrindt (CSU) aufgefordert, nach dem negativen Urteil des Verwaltungsgerichts Berlin möglichst bald eine Begründung nachzureichen…
- Justizministerin gegen schärfere Strafen bei Messerangriffen 1. Juni 2025 Berlin () - Bundesjustizministerin Stefanie Hubig (SPD) sieht keine Notwendigkeit für strengere Strafen bei Messerangriffen."Ich verschließe mich keiner ernsthaft geführten Debatte", sagte Hubig der "Rheinischen…
- Hubig: Bahn soll Aus für Familienreservierung überdenken 13. Juni 2025 Berlin () - Bundesjustizministerin Stefanie Hubig (SPD) hat die Deutsche Bahn aufgefordert, das Aus für die Familienreservierung zu überdenken."Die neuen Reservierungskosten würden das Bahnfahren für…
- Gewalt gegen Frauen - Hubig will Familienrecht reformieren 21. Juni 2025 Berlin () - Justizministerin Stefanie Hubig (SPD) will das Sorge- und Umgangsrecht einschränken, um Frauen besser vor Gewalt zu schützen."Wer seine Partnerin schlägt, muss damit…
- Justizministerin Hubig begrüßt Sondertribunal gegen Russland 9. Mai 2025 Justizministerin Hubig begrüßt Sondertribunal gegen Russland Berlin () - Bundesjustizministerin Stefanie Hubig (SPD) hat eine in Lwiw abgegebene Erklärung zur Einrichtung eines Sondertribunals in Bezug…
- Justizministerin will Ältere besser vor Telefon-Verträgen schützen 31. Mai 2025 Berlin () - Verbraucherschutzministerin Stefanie Hubig (SPD) will die im Koalitionsvertrag von Union und SPD vereinbarte Bestätigungslösung bei telefonisch eingegangenen Verträgen nun rasch umsetzen. Hubig…
- Nach Einstufung: Bundesländer diskutieren über AfD-Verbotsverfahren 2. Mai 2025 Nach Einstufung: Bundesländer diskutieren über AfD-Verbotsverfahren Berlin () - In den Bundesländern hat nach der Einstufung der AfD als "gesichert rechtsextremistisch" durch den Verfassungsschutz die…
- Justizministerin sieht Zurückweisungen an Grenzen skeptisch 4. Juni 2025 Berlin () - Bundesjustizministerin Stefanie Hubig (SPD) hat sich nach dem Urteil des Verwaltungsgerichts Berlin grundsätzlich skeptisch zur Zurückweisung von Asylbewerbern an den Grenzen geäußert.…
- Justizministerin: Familien-Realität oft schon weiter als Gesetze 31. Mai 2025 Berlin () - Bundesjustizministerin Stefanie Hubig (SPD) hat anlässlich des Internationalen Kindertages unter anderem eine Reform des Familienrechts angekündigt. "Kinder brauchen nicht nur Liebe und…
- Bericht: SPD-Politikerin Hubig soll neue Justizministerin werden 4. Mai 2025 Bericht: SPD-Politikerin Hubig soll neue Justizministerin werden Berlin () - Die SPD-Politikerin Stefanie Hubig soll offenbar Teil des neuen Bundeskabinetts werden. Sie werde die neue…
- Hubig erwartet weitere Gerichtsentscheidungen zu Zurückweisungen 21. Juni 2025 Berlin () - Justizministerin Stefanie Hubig (SPD) hat Zweifel an der Absicht von Innenminister Alexander Dobrindt (CSU) geäußert, die Zurückweisung von Asylbewerbern an der deutschen…
- SPD-Minister kündigen erste Vorhaben an 8. Mai 2025 SPD-Minister kündigen erste Vorhaben an Berlin () - Die neuen SPD-Minister in der Bundesregierung haben angekündigt, welche Vorhaben sie zuerst angehen und umsetzen wollen. Der…
- Hessische Jugendministerin fordert Beteiligung von Kindern bei Social-Media-Debatte 11. Juni 2025 Wiesbaden () - Hessens Sozial- und Jugendministerin Heike Hofmann hat sich dafür ausgesprochen, Kinder und Jugendliche in die Diskussion über eine mögliche Altersgrenze für Social-Media-Nutzung…
- CDU-Justizsenatorin: AfD als gesichert rechtsextrem einstufen 17. Februar 2025 CDU-Justizsenatorin: AfD als gesichert rechtsextrem einstufen Berlin () - Die Berliner Justizsenatorin und ehemalige Vize-Chefin des Bundesamtes für Verfassungsschutz, Felor Badenberg (CDU), hält eine Einstufung…
- Behörden melden Zerschlagung von rechtsextremer Terrorzelle 21. Mai 2025 Karlsruhe () - Den Sicherheitsbehörden in Deutschland ist offenbar ein Schlag gegen eine mutmaßliche rechtsextreme Terrorzelle gelungen. Am frühen Mittwochmorgen seien fünf deutsche Staatsangehörige festgenommen…
- Länder wollen Mietkündigungsrecht für Gewaltopfer erleichtern 3. Juni 2025 Hamburg () - Opfer häuslicher Gewalt sollen nach dem Willen zahlreicher Justizminister der Länder künftig schneller und unkomplizierter aus gemeinsamen Mietverträgen aussteigen können. Das meldet…
- Justizministerin dringt auf bessere Kontrolle Sozialer Netzwerke 12. Juni 2025 Berlin () - Bundesjustizministerin Stefanie Hubig (SPD) dringt angesichts des jüngsten Verfassungsschutzberichts, der besonders eine zunehmende Radikalisierung jüngerer Menschen beklagt, auf eine bessere Kontrolle der…
Häufig gestellte Fragen (FAQ)
Wie heißen die Personen in diesem Beitrag?
Stefanie Hubig, Alexander Dobrindt
Welche Organisationen oder Institutionen werden genannt?
Stefanie Hubig (SPD), AfD, Funke-Mediengruppe, Bundesverfassungsgericht, NPD, Bundesamt für Verfassungsschutz, Alexander Dobrindt (CSU)
Wann ist das Ereignis passiert?
Wo spielt die Handlung des Artikels?
Worum geht es in einem Satz?
Bundesjustizministerin Stefanie Hubig (SPD) fordert die Prüfung eines AfD-Verbotsverfahrens aufgrund der Einstufung der Partei als rechtsextrem, betont jedoch, dass dies kein Ersatz für politische Maßnahmen gegen die AfD sein darf.
Was war der Auslöser für den Vorfall?
Der Auslöser für die Diskussion um ein AfD-Verbotsverfahren ist die Einstufung der Partei durch das Bundesamt für Verfassungsschutz als gesichert rechtsextremistisch. Bundesjustizministerin Stefanie Hubig fordert eine sorgfältige Prüfung der Voraussetzungen für ein solches Verfahren, um der zunehmenden Bedrohung der Demokratie zu begegnen.
Wie hat die Öffentlichkeit oder Politik reagiert?
Im Artikel wird beschrieben, dass Bundesjustizministerin Stefanie Hubig (SPD) sich für die Prüfung eines AfD-Verbotsverfahrens ausgesprochen hat, während die Union skeptisch bleibt und ein solches Verfahren als kontraproduktiv für den Umgang mit der AfD betrachtet. Zudem wird betont, dass die Politik die Wähler der AfD zurückgewinnen sollte, anstatt sie pauschal als Verfassungsfeinde zu betrachten.
Welche Konsequenzen werden genannt?
Die Folgen oder Konsequenzen, die im Artikel erwähnt werden, sind: Prüfung eines AfD-Verbotsverfahrens, möglicher Einsatz des Verbots als Instrument der wehrhaften Demokratie, sorgfältige Prüfung der Voraussetzungen für ein Verbot, keine Alternative zu politischer Bekämpfung der AfD, Notwendigkeit, Wählerinnen und Wähler der AfD zurückzugewinnen, Aussetzung der Beobachtung der AfD bis zu einer gerichtlichen Entscheidung, Skepsis der Union bezüglich des Verbotsverfahrens.
Gibt es bereits eine Stellungnahme?
Ja, im Artikel wird eine Stellungnahme von Bundesjustizministerin Stefanie Hubig (SPD) zitiert. Sie spricht sich für die Prüfung eines AfD-Verbotsverfahrens aus und betont, dass es notwendig sei, wenn die Voraussetzungen vorliegen. Hubig weist jedoch darauf hin, dass ein Verbotsverfahren nicht als Ersatz für die politische Bekämpfung der AfD dienen dürfe.
Berlin: Zentrum politischer Debatten
Berlin ist die Hauptstadt Deutschlands und spielt eine zentrale Rolle in der politischen Landschaft des Landes. Die Stadt ist bekannt für ihre lebendige Kultur und Geschichte, die sich in zahlreichen Museen, historischen Stätten und Veranstaltungen widerspiegelt. Aktuell steht Berlin im Fokus gesellschaftlicher Diskussionen, insbesondere im Zusammenhang mit der AfD und dem möglichen Verbotsverfahren. Bundesjustizministerin Stefanie Hubig hat betont, dass die Prüfung eines Verbotsverfahrens notwendig ist, um demokratische Werte zu schützen. In Berlin treffen politische Entscheidungsträger auf engagierte Bürger, die in öffentlichen Protesten ihre Meinungen einbringen und für die Demokratie kämpfen.
Die Nachrichtenagentur versorgt seit über 10 Jahren ihre Kunden rund um die Uhr mit topaktuellen Nachrichtentexten und Bildern.
Letzte Artikel von Deutsche Textservice Nachrichtenagentur GmbH
(Alle anzeigen)