Kritik an CCS-Plänen der Wirtschaftsministerin
Berlin () – Bundeswirtschaftsministerin Katherina Reiche (CDU) stößt mit ihren Plänen, die Abscheidung und Speicherung von CO2 (genannt CCS) in Deutschland zu erlauben und dabei explizit auch Gaskraftwerke einzubeziehen, auf Kritik – auch aus den Reihen der eigenen Koalition.
„CCS an Gaskraftwerken steht in der Sache quer zu Investitionen in klimagerechten Ersatz für Erdgas“, sagte Nina Scheer, energiepolitische Sprecherin der SPD-Bundestagsfraktion, dem „Spiegel“. „Wenn im Mittelpunkt der Neubau von Gaskraftwerken stünde, widerspräche das unter anderem den Aussagen zu den Klimazielen, zur Kosteneffizienz wie auch zur Sicherheit.“
Der energiepolitische Sprecher der Grünen, Michael Kellner, kritisiert, Reiche wolle „Luftschlösser bauen oder fossile Geschäfte künstlich verlängern“. Statt „CCS für alles und jeden“ sollte Deutschland auf grüne Gase wie Wasserstoff und auf Elektrifizierung setzen, etwa durch Wärmepumpen, sagte Kellner dem „Spiegel“. CCS sei technisch kompliziert und teuer. Kellner war Parlamentarischer Staatssekretär unter Reiches Vorgänger Robert Habeck (Grüne).
Das Wirtschaftsministerium will im Herbst ein Gesetz durch den Bundestag bringen, das unter anderem den Bau von CO2-Speichern und -Leitungen zum „überragenden öffentlichen Interesse“ erklären soll, wie es in einer Leitungsvorlage an Reiche heißt. Mit einem ähnlichen Passus im Gesetz hatte die Ampelregierung den Ausbau erneuerbarer Energien beschleunigt. Union und SPD gehen an dieser Stelle über einen früheren Gesetzentwurf zu CCS hinaus, den die Vorgängerregierung zwar noch beschlossen, aber nicht mehr durch das Parlament gebracht hatte. Reiche warb öffentlich für das Abscheiden und Speichern von CO2, auch aus Gaskraftwerken.
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Katherina Reiche (Archiv)
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Häufig gestellte Fragen (FAQ)
Wie heißen die Personen in diesem Beitrag?
Katherina Reiche, Nina Scheer, Michael Kellner, Robert Habeck
Welche Organisationen oder Institutionen werden genannt?
CDU, SPD, Grünen, Ampelregierung, Bundestag, Wirtschaftsministerium, Robert Habeck, Katherina Reiche, Nina Scheer, Michael Kellner
Wann ist das Ereignis passiert?
Wo spielt die Handlung des Artikels?
Die Orte, an denen das beschriebene Ereignis stattfindet oder stattfand, sind: Berlin.
Worum geht es in einem Satz?
Bundeswirtschaftsministerin Katherina Reiche (CDU) sieht sich Kritik aus der Koalition gegenüber, weil ihre Pläne zur CO2-Abscheidung und -Speicherung (CCS), insbesondere für Gaskraftwerke, als Widerspruch zu den Klimazielen und als ineffizient erachtet werden.
Was war der Auslöser für den Vorfall?
Der Hintergrund des beschriebenen Ereignisses liegt in den plänen von Bundeswirtschaftsministerin Katherina Reiche, die Abscheidung und Speicherung von CO2 (CCS) zu fördern, um die Klimaziele Deutschlands zu erreichen. Ihre Ideen stoßen jedoch auf Widerstand innerhalb der Koalition, besonders von der SPD und den Grünen, die argumentieren, dass CCS an Gaskraftwerken den Übergang zu nachhaltigen Energien behindern könnte und technologische sowie finanzielle Herausforderungen birgt.
Wie hat die Öffentlichkeit oder Politik reagiert?
Die Pläne von Bundeswirtschaftsministerin Katherina Reiche zur CO2-Abscheidung und -Speicherung (CCS), insbesondere in Bezug auf Gaskraftwerke, stoßen auf erhebliche Kritik innerhalb der Koalition, vor allem von der SPD und den Grünen, die argumentieren, dass dies den Klimazielen widerspricht und unnötige Investitionen in fossile Energien fördert. Reiche beabsichtigt, ein entsprechendes Gesetz im Bundestag einzubringen, um CO2-Speicher als "überragendes öffentliches Interesse" zu deklarieren.
Welche Konsequenzen werden genannt?
Die im Artikel erwähnten Folgen oder Konsequenzen sind: Kritik aus den Reihen der Koalition, Widerspruch zu den Klimazielen, Fragen zur Kosteneffizienz, Sicherheitsbedenken, Verlängerung fossiler Geschäfte, technologische Komplexität und hohe Kosten von CCS, Notwendigkeit eines Gesetzes für CO2-Speicher und -Leitungen, mögliche Beschleunigung des Ausbaus erneuerbarer Energien.
Gibt es bereits eine Stellungnahme?
Ja, im Artikel wird eine Stellungnahme zitiert. Nina Scheer, die energiepolitische Sprecherin der SPD-Bundestagsfraktion, äußert, dass die Pläne für CCS an Gaskraftwerken im Widerspruch zu einer klimagerechten Investitionsstrategie stehen und den Klimazielen, der Kosteneffizienz sowie der Sicherheit widersprechen würden. Michael Kellner von den Grünen kritisiert, dass Reiche mit ihren Plänen „Luftschlösser“ bauen oder fossile Geschäfte künstlich verlängern wolle und schlägt vor, stattdessen auf grüne Gase und Elektrifizierung zu setzen.
Berlin und die CO2-Speicherung
Die Hauptstadt Berlin ist ein bedeutendes politisches Zentrum in Deutschland, wo wichtige Entscheidungen für die Zukunft des Landes getroffen werden. In letzter Zeit wird die Stadt stark von den Debatten zur CO2-Abscheidung und -Speicherung (CCS) geprägt, vor allem im Zusammenhang mit den Plänen der Bundeswirtschaftsministerin Katherina Reiche. Obwohl Reiche auf eine innovative Lösung zur Reduzierung von Treibhausgasen setzt, gibt es viel Kritik von verschiedenen politischen Seiten. Die Diskussionen beleuchten die Herausforderungen, die abgeleitet werden müssen, um die Klimaziele zu erreichen, ohne sich auf fossile Brennstoffe zu stützen. Berlin bleibt dabei ein Schmelztiegel für politische Ideen und Meinungen zu nachhaltiger Energiepolitik.
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