Ökonomen zweifeln an Wirksamkeit des "Investitionsboosters"

Finanzminister Lars Klingbeil präsentiert den "Investitionsbooster" für deutsche Unternehmen zur Förderung von Investitionen.

Ökonomen zweifeln an Wirksamkeit des "Investitionsboosters"

Berlin () – Führende Ökonomen halten den am Mittwoch vom Bundeskabinett beschlossenen „Investitionsbooster“ für nicht ausreichend, um Deutschlands Wirtschaft wieder auf den Wachstumspfad zu bringen.

„Als Ganzes wird der Investitionsbooster keine Wirtschaftswunder schaffen und wirtschaftlich nur geringe direkte Effekte haben, sondern es ist vor allem ein symbolisches , um wieder mehr Vertrauen zu schaffen“, sagte der Präsident des Deutschen Instituts für Wirtschaft (DIW Berlin), Marcel Fratzscher, den Zeitungen der Funke-Mediengruppe (Donnerstagsausgaben).

Ähnlich äußerte sich auch der Vizepräsident des Leibniz-Instituts für Wirtschaftsforschung Halle (IWH), Oliver Holtemöller. Er sagte den Zeitungen der Funke-Mediengruppe, die Standortbedingungen insgesamt sollten durch Strukturreformen verbessert werden. „Hier sind vor allem die Bereiche Demografie, und Bürokratie zu nennen. Ohne echte Verbesserungen in diesen Bereichen werden finanzielle Investitionsanreize für allein nicht reichen, um die wirtschaftliche Krise zu beenden.“

Die hatte am Mittwoch ein milliardenschweres Paket mit Steuerentlastungen für Unternehmen auf den Weg gebracht. Das Gesetzespaket von Finanzminister Lars Klingbeil (SPD) soll Firmen Anreize für Investitionen geben – unter anderem durch erweiterte Abschreibungsmöglichkeiten für Maschinen und Elektrofahrzeuge. Konkret sollen Firmen in den Jahren 2025 bis 2027 Sonderabschreibungen in Höhe von bis zu 30 Prozent für Investitionen tätigen können. Die Maßnahme soll für Investitionen ab dem 1. Juli 2025 und vor dem 1. Januar 2028 gelten.

„Die schnelleren Abschreibungsmöglichkeiten dürfte eine kleine Erhöhung der privaten Investitionen herbeiführen. Die Hilfen für Unternehmen bei E-Autos sind dagegen reine Klientelpolitik“, so DIW-Präsident Fratzscher. IWH-Vize Holtemöller sagte: „Sonderabschreibungsregeln haben auch einen stimulierenden Effekt auf Unternehmensinvestitionen. Aber es ist ein sehr teures Instrument, das viele Mitnahmeeffekte mit sich bringt.“ Kommunalvertreter hatten bereits vor überproportional hohen Kosten gewarnt.

Text-/Bildquelle: Übermittelt durch www.dts-nachrichtenagentur.de
Bildhinweis: Finanzministerium (Archiv)

Häufig gestellte Fragen (FAQ)

Wie heißen die Personen in diesem Beitrag?

Marcel Fratzscher, Oliver Holtemöller, Lars Klingbeil

Welche Organisationen oder Institutionen werden genannt?

Deutsches Institut für Wirtschaft (DIW Berlin), Leibniz-Institut für Wirtschaftsforschung Halle (IWH), Bundesregierung, Lars Klingbeil (SPD), Funke-Mediengruppe.

Wann ist das Ereignis passiert?

Datum oder Zeitraum: Mittwoch (Datum nicht angegeben)

Wo spielt die Handlung des Artikels?

Die Orte, an denen das beschriebene Ereignis stattfindet oder stattfand, sind: Berlin, Halle.

Worum geht es in einem Satz?

Führende Ökonomen kritisieren den vom Bundeskabinett beschlossenen "Investitionsbooster" als unzureichend für das wirtschaftliche Wachstum in Deutschland und fordern umfassendere Strukturreformen, während das milliardenschwere Paket mit Steuerentlastungen nur symbolische Bedeutung hat und begrenzte direkte Effekte erzielen wird.

Was war der Auslöser für den Vorfall?

Der Auslöser für das beschriebene Ereignis ist die wirtschaftliche Krise in Deutschland, die durch verschiedene Faktoren wie Energiepreise, Bürokratie und demografische Herausforderungen verschärft wurde. Die Bundesregierung reagierte mit einem milliardenschweren Paket, um Unternehmen steuerlich zu entlasten und Investitionen zu fördern. Allerdings sehen führende Ökonomen die Maßnahmen als unzureichend und hauptsächlich symbolisch, um Vertrauen zu schaffen, ohne grundlegende strukturelle Probleme anzugehen.

Wie hat die Öffentlichkeit oder Politik reagiert?

Führende Ökonomen äußern sich skeptisch zu dem vom Bundeskabinett beschlossenen "Investitionsbooster" und halten ihn für unzureichend, um die deutsche Wirtschaft nachhaltig anzukurbeln. Sie betonen, dass strukturelle Reformen in Bereichen wie Demografie und Bürokratie notwendig sind, um echte Verbesserungen zu erreichen, und kritisieren die Maßnahmen als eher symbolisch.

Welche Konsequenzen werden genannt?

Die im Artikel erwähnten Folgen oder Konsequenzen sind: keine Wirtschaftswunder schaffen, geringe direkte Effekte, symbolisches Instrument, Vertrauen schaffen, Standortbedingungen durch Strukturreformen verbessern, demografische Herausforderungen, Energiesituation, Bürokratieproblematik, finanzielle Investitionsanreize allein nicht ausreichend, kleine Erhöhung der privaten Investitionen, Klientelpolitik, teures Instrument, hohe Mitnahmeeffekte, überproportional hohe Kosten.

Gibt es bereits eine Stellungnahme?

Ja, im Artikel werden Stellungnahmen von Marcel Fratzscher, Präsident des Deutschen Instituts für Wirtschaft (DIW), und Oliver Holtemöller, Vizepräsident des Leibniz-Instituts für Wirtschaftsforschung Halle (IWH), zitiert. Fratzscher bezeichnet den "Investitionsbooster" als ein vorwiegend symbolisches Instrument, das keine signifikanten wirtschaftlichen Effekte habe. Holtemöller ergänzt, dass ohne echte Verbesserungen in Bereichen wie Demografie, Energie und Bürokratie finanzielle Investitionsanreize allein nicht ausreichen werden, um die wirtschaftliche Krise zu beenden.

Berlin als wirtschaftliches Zentrum

Berlin, die Hauptstadt Deutschlands, zeichnet sich durch ihre einzigartige Mischung aus Kultur, und moderner Wirtschaft aus. Die Stadt ist ein bedeutendes Zentrum für Start-ups und technologische Innovationen, was sie zu einem Anziehungspunkt für Investoren macht. Trotz dieser Vorzüge sehen führende Ökonomen die Notwendigkeit, die strukturellen Bedingungen für Unternehmen zu verbessern. Die aktuellen wirtschaftlichen Herausforderungen erfordern umfassende Reformen in Bereichen wie Demografie und Bürokratie. Mit ihrer dynamischen Entwicklung bleibt Berlin jedoch ein Schlüsselakteur im deutschen Wirtschaftsraum.

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