Chef der Gedenkstätte Buchenwald kritisiert israelische Regierung
Weimar () – Der Direktor der NS-Gedenkstätten Buchenwald und Mittelbau Dora, Jens-Christian Wagner, hat den Zwischenfall auf einer Gedenkveranstaltung zum 80. Jahrestag der KZ-Befreiung als „völlig unentschuldbar“ bezeichnet.
Eine junge Frau hatte von einem „Genozid“ in Gaza gesprochen, gefolgt von dem Ruf „No pasarán“, dem Schlachtruf der antifaschistischen Widerstandskämpfer in Spanien. „Das war – an diesem Ort und an diesem Tag – ein antisemitischer Übergriff“, sagte Wagner dem „Stern“. „Denn das kann ja nur als `Die Juden kommen nicht durch` gedeutet werden.“
Wagner bekräftigte in diesem Zusammenhang sein Bedauern über die vorläufige Ausladung des deutsch-israelischen Philosophen Omri Boehm auf Druck der israelischen Botschaft. Die Vorwürfe gegen Boehm seien „politisch motiviert“, sagte der Stiftungsdirektor. Die gesamte Debatte um Israel und Palästina werde inzwischen von allen Seiten „derart erbittert geführt und instrumentalisiert“, dass sie im Ergebnis „völlig vergiftet“ sei. „Es lässt sich kaum noch ein Satz dazu sagen, ohne dass man von der einen oder anderen Seite sofort unter Generalverdacht gestellt zu wird“, erklärte Wagner. „Entweder gilt man als Unterstützer der Hamas und als Antisemit. Oder man wird als Speichellecker einer rechtsextremen Regierung Israels bezeichnet.“
Text-/Bildquelle: | Übermittelt durch www.dts-nachrichtenagentur.de |
Bildhinweis: | Knesset (Archiv) |
Weimar – Ein Ort der Erinnerung
Weimar ist eine Stadt in Deutschland, die reich an Geschichte und kulturellem Erbe ist. Bekannt als das Zentrum der Weimarer Klassik, war sie die Heimat von berühmten Dichtern wie Goethe und Schiller. Die Stadt hat auch eine wichtige Rolle in der deutschen Geschichte gespielt, insbesondere in der Zeit der Weimarer Republik. Heute zieht Weimar zahlreiche Touristen an, die die reiche kulturelle Landschaft und die historischen Stätten erkunden möchten. Gedenkstätten wie das Konzentrationslager Buchenwald erinnern an die dunklen Kapitel der Vergangenheit und sind Orte des Lernens und der Reflexion.
- Wadephul: "Der Ball liegt in Putins Spielfeld" - 21. April 2025
- Berlins Sozialsenatorin verteidigt Kirchen gegen Kritik von Klöckner - 21. April 2025
- Scholz würdigt Franziskus` Einsatz für Brüderlichkeit - 21. April 2025