Schulze gibt Ziel für Entwicklungsausgaben auf

() – Entwicklungsministerin Svenja Schulze (SPD) hat das von der Ampel- im Koalitionsvertrag formulierte Ziel, die Finanzmittel für Entwicklungshilfe im gleichen Maß zu steigern wie die Verteidigungsausgaben, aufgegeben. Durch den Angriffskrieg Russlands gegen die sei die Festlegung “über den Haufen geworfen worden”, sagte Schulze dem “Redaktionsnetzwerk Deutschland” (Samstagausgaben).


“Es ist ganz offensichtlich, dass mehr in die Bundeswehr investiert werden muss. Und deswegen ist diese Eins-zu-Eins-Regel nicht mehr realistisch, so bitter das auch ist.” Allerdings sei in der nationalen Sicherheitsstrategie ein breiter Sicherheitsbegriff verankert worden, zu dem nicht nur die Verteidigungs-, sondern auch die Entwicklungspolitik gehöre. “Damit verbinde ich auch die Erwartung, dass der Entwicklungsetat weiterhin angemessen ausgestattet wird”, so Schulze. “Denn Krisen können nicht nur mit Waffen bekämpft werden, wir müssen auch die tieferen Ursachen angehen.” Die von Finanzminister Christian Lindner (FDP) durchgesetzte Kürzung des Entwicklungsetats 2024 um 600 Millionen nannte Schulze “sehr, sehr schmerzhaft”, angesichts der Haushaltslage aber notwendig. Da der überwiegende Teil ihres Etats langfristig zugesagt sei, müsse nun bei den Mitteln gekürzt werden, die für akute Krisen reserviert seien. Sie gehe allerdings nicht davon aus, dass es 2024 keine neuen Krisen mehr geben werden. “Sollte Geld für die Krisenbewältigung gebraucht werden, werde ich nicht zögern, neues Geld beim Finanzminister zu beantragen”, kündigte die SPD-Politikerin an. Zunächst werde sie aber bei den parlamentarischen Beratungen über den dafür werben, den Etat doch noch aufzustocken. “Die SPD hat die Entwicklungspolitik weit oben auf der Prioritätenliste”, sagte sie. Der mögliche Spielraum hänge allerdings auch von der Steuerschätzung im November ab.

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Bildhinweis: Svenja Schulze

Schulze gibt Ziel für Entwicklungsausgaben auf

Zusammenfassung

  • Entwicklungsministerin Svenja Schulze gibt Ziel, Finanzmittel für Entwicklungshilfe im gleichen Maß wie Verteidigungsausgaben zu steigern, aufgrund Russlands Angriffskrieg gegen Ukraine auf
  • Schulze hält Eins-zu-Eins-Regel für nicht mehr realistisch, betont jedoch Bedeutung der Entwicklungspolitik im Sicherheitsbegriff
  • Kürzung des Entwicklungsetats 2024 um 600 Millionen Euro notwendig, aber “sehr, sehr schmerzhaft”
  • Schulze kündigt an, bei Bedarf neues Geld für Krisenbewältigung beim Finanzminister zu beantragen, und möchte auch für höheren Etat bei parlamentarischen Beratungen werben
  • Entwicklungspolitik hat bei SPD hohe Priorität, Spielraum hängt von Steuerschätzung im November ab

Fazit

Die deutsche Entwicklungsministerin Svenja Schulze hat eingeräumt, dass die geplante Erhöhung der Entwicklungshilfe parallel zu den Verteidigungsausgaben aufgrund des russischen Angriffs auf die Ukraine nicht mehr realistisch ist. Trotzdem betont sie die Bedeutung der Entwicklungspolitik und erwartet, dass der Entwicklungsetat angemessen ausgestattet wird. Eine Kürzung des Budgets für 2024 um 600 Millionen Euro hält sie für schmerzhaft, aber notwendig und plant, bei Bedarf zusätzliche Mittel beim Finanzminister zu beantragen.

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