Heil fordert Klärung des Russlandkurses in der SPD
Berlin () – Kurz vor Beginn des Bundesparteitags der SPD hat der frühere Bundesarbeitsminister Hubertus Heil seine Partei aufgefordert, ihren Russlandkurs zu klären.
„Dass unsere Gesellschaft und auch die Volkspartei SPD leidenschaftlich debattieren, ist richtig. Aber solche Debatten müssen letztendlich auch geklärt und entschieden werden“, schreibt Heil in einem Gastbeitrag für den „Stern“. „Als eine verantwortungsvolle Regierungspartei darf die SPD nicht falsch abbiegen.“
In diesem Zusammenhang übte Heil scharfe inhaltliche Kritik am sogenannten „Manifest“, das eine Gruppe von SPD-Politikern um Ex-Fraktionschef Rolf Mützenich kürzlich verfasst hatte. Darin wird unter anderem eine Umkehr im deutschen Umgang mit Russland gefordert.
„Ich kenne und schätze viele persönlich, die das sogenannte Manifest in der SPD unterzeichnet haben, und ich finde es falsch, ihnen unlautere Motive zu unterstellen“, schreibt Heil dazu. Inhaltlich müsse er allerdings „deutlich widersprechen“. Heil weiter: „Ja, man muss auch mit schwierigen Regimen in dieser Welt reden, aber man darf dem aggressiven Imperialismus Putins nicht naiv begegnen. Der Wunsch nach Frieden allein schafft noch keinen.“
Heil kritisiert in seinem Beitrag auch ein „verfälschtes Bild der Ostpolitik von Willy Brandt“. „`Wandel durch Annäherung` war in den 1960er- und 1970er-Jahren eben nicht `Wandel durch Anbiederung`“, schreibt er. „Die Bundeskanzler Willy Brandt und Helmut Schmidt waren keine Militaristen, aber eben auch keine naiven Pazifisten, die die Sicherheitsinteressen unseres Landes vernachlässigt haben.“
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Hubertus Heil (Archiv)
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Häufig gestellte Fragen (FAQ)
Wie heißen die Personen in diesem Beitrag?
Hubertus Heil, Rolf Mützenich, Willy Brandt, Helmut Schmidt
Welche Organisationen oder Institutionen werden genannt?
SPD, Rolf Mützenich, Willy Brandt, Helmut Schmidt, Stern
Wann ist das Ereignis passiert?
Wo spielt die Handlung des Artikels?
Worum geht es in einem Satz?
Hubertus Heil fordert die SPD kurz vor ihrem Bundesparteitag auf, ihren Kurs gegenüber Russland zu klären und übt deutliche Kritik an einem kürzlich veröffentlichten Manifest innerhalb der Partei, das eine Veränderung in den deutsch-russischen Beziehungen propagiert.
Was war der Auslöser für den Vorfall?
Der Auslöser für Hubertus Heils Stellungnahme war der bevorstehende Bundesparteitag der SPD sowie die Debatte über den Umgang mit Russland, insbesondere ein umstrittenes Manifest von SPD-Politikern, das eine veränderte Russlandpolitik fordert. Heil fordert eine klare Positionierung der Partei und kritisiert naives Denken im Umgang mit dem aggressiven Verhalten Russlands.
Wie hat die Öffentlichkeit oder Politik reagiert?
Im Artikel äußert Hubertus Heil Kritik am Russlandkurs der SPD und fordert eine Klärung innerhalb der Partei. Zudem nimmt er Stellung zu einem Manifest, das eine andere Haltung gegenüber Russland propagiert, und betont die Notwendigkeit, sich dem aggressiven Vorgehen Putins nicht naiv zu nähern.
Welche Konsequenzen werden genannt?
Die im Artikel erwähnten Folgen oder Konsequenzen sind:
Debatten müssen geklärt und entschieden werden, SPD darf nicht falsch abbiegen, inhaltliche Kritik am Manifest, falsches Verständnis der Ostpolitik, Notwendigkeit eines realistischen Umgangs mit schwierigen Regimen, nicht naive Begegnung mit Putins Imperialismus, Sicherheitsinteressen des Landes dürfen nicht vernachlässigt werden.
Gibt es bereits eine Stellungnahme?
Ja, im Artikel wird eine Stellungnahme von Hubertus Heil zitiert. Er fordert die SPD auf, ihren Russlandkurs zu klären und betont, dass die Partei als verantwortungsvolle Regierungspartei nicht "falsch abbiegen" darf. Zudem kritisiert er das sogenannte "Manifest" von SPD-Politikern und warnt davor, dem "aggressiven Imperialismus Putins naiv" zu begegnen.
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