Grünen-Politikerin Aymaz begrüßt geplante PKK-Auflösung in Türkei
Düsseldorf () – Die Vizepräsidentin des nordrhein-westfälischen Landtags, Berivan Aymaz (Grüne), setzt große Hoffnungen in den Aufruf von Kurdenführer Abdullah Öcalan zur Auflösung der PKK. Die „kurdische Frage“ zermürbe die Türkei seit Jahrzehnten, sagte sie der „Rheinischen Post“ (Samstagausgabe).
„Wenn sie friedlich gelöst wird, dann wird es, da bin ich sehr zuversichtlich, in allen anderen Bereichen zu Demokratisierungsschritten kommen“, so Aymaz.
Weiter erklärte sie: „Wenn dieser lange Konflikt beigelegt ist, wird das auch für unsere Sicherheitslage positive Auswirkungen haben. Bei uns in Nordrhein-Westfalen haben wir mit mehreren Hunderttausend Menschen die größte kurdische Community Deutschlands und insgesamt leben in NRW mehr als 900.000 Menschen mit Türkeibezug“, so die Grünen-Politikerin.
„Wir mussten in der Vergangenheit oft erleben, dass sich politische Entwicklungen in der Türkei auch hier niederschlagen. Wir wissen beispielsweise von Konfliktsituationen an unseren Schulen. Ist die Türkei militärisch gegen Kurden vorgegangen, gab es hierzulande schnell emotionale Reaktionen auf beiden Seiten. Bei Demonstrationen wie in meiner Heimatstadt Köln mussten immer wieder massive Sicherheitsvorkehrungen ergriffen werden, damit Gruppen nicht aufeinandertreffen. Zahlreiche Menschen aus NRW wurden in der Türkei festgenommen, nur weil sie sich hier demokratisch betätigt haben. Auch diejenigen, die sich deshalb nicht mehr trauen, in die Türkei zu reisen, setzen große Hoffnungen in einen gemeinsamen Frieden.“
Berivan Aymaz ist 2. Vizepräsidentin des NRW-Landtags, Sprecherin der Grünen-Landtagsfraktion für Europa und Internationales, und sie hat selbst familiär kurdische Wurzeln. Über das Programm „Demokratie-Brücken“ hat sie eine Patenschaft für den in der Türkei inhaftierten Politiker Selahattin Demirtas übernommen. Aymaz kandidiert außerdem bei den Kommunalwahlen für das Amt der Oberbürgermeisterin von Köln.
Text-/Bildquelle: | Übermittelt durch www.dts-nachrichtenagentur.de |
Bildhinweis: | Kurden demonstrieren (Archiv) |
Düsseldorf und die kurdische Community
Düsseldorf ist eine der bedeutendsten Städte Nordrhein-Westfalens und zeichnet sich durch ihre kulturelle Vielfalt aus. Die Stadt beherbergt die größte kurdische Community Deutschlands, was sie zu einem wichtigen Ort für die kurdische Diaspora macht. In den letzten Jahren gab es immer wieder politische Spannungen, die auch in der Stadt spürbar waren, insbesondere während Demonstrationen. Die Vizepräsidentin des NRW-Landtags, Berivan Aymaz, betont die Notwendigkeit eines friedlichen Dialogs, um die „kurdische Frage“ zu lösen. Durch solche Bemühungen könnte Düsseldorf nicht nur ein Ort des interkulturellen Austausches, sondern auch ein Beispiel für gelungene Integration und Frieden werden.
- Ifo: Kostenersparnis durch höhere Gehälter statt Wehrpflicht - 20. März 2025
- Studie: Junge Erwachsene zunehmend ohne soziale Unterstützung - 20. März 2025
- Ex-Trump-Berater hält Nato-Austritt der USA für wahrscheinlich - 20. März 2025