Griechenland schlägt Türkei als Drehscheibe für Abschiebungen vor
Athen () – Nach dem Vorstoß von Friedrich Merz (CDU) zu Zurückweisungen an den deutschen Grenzen hat der griechische Migrationsminister Nikolaos Panagiotopoulos vor einem deutschen Alleingang gewarnt. „Dies ist ein europäisches Problem, das europäische Lösungen erfordert, und keine einseitigen Maßnahmen“, sagte er der „Welt am Sonntag“ (Samstagsausgabe).
Eine Lösung in der Migrationspolitik sieht er in effektiveren Abschiebungen, bei denen die Türkei erneut zum Partner werden könne. „Es wäre einfacher, Abschiebungen in die Herkunftsländer durchzuführen, wenn die Türkei zu einer Drehscheibe für Rückführungen aus der EU wird“, so Panagiotopoulos. Ankara habe die logistische Fähigkeit, Abschiebungen nach Syrien durchzuführen, sodass „eine Zusammenarbeit in diesem Bereich Erfolg versprechend“ sei.
Zum Vorwurf, Griechenland weigere sich, Migranten aus Deutschland zurückzunehmen, die erstmals in Griechenland registriert worden waren, sagte Panagiotopoulos: „Wir haben bereits eine Liste mit über 500 Personen akzeptiert, die wir im Rahmen von Dublin sofort zurücknehmen können. Von dieser Liste wurden jedoch nur sehr wenige Menschen tatsächlich zurückgebracht. Die Schwierigkeiten liegen auf deutscher Seite.“ Ein Problem sei die Lokalisierung der Migranten. Zahlen des Bundesamts für Migration und Flüchtlinge zeigen, dass Athen im vergangenen Jahr 14.930 von 15.453 Dublin-Ersuchen ablehnte.
Text-/Bildquelle: | Übermittelt durch www.dts-nachrichtenagentur.de |
Bildhinweis: | Flüchtlinge in Griechenland (Archiv) |
Über Athen
Athen ist die Hauptstadt und größte Stadt Griechenlands, bekannt für ihre reiche Geschichte und kulturellen Erbe. Sie gilt als Wiege der Demokratie und ist berühmt für antike Stätten wie die Akropolis und das Parthenon. Mit über 3 Millionen Einwohnern ist Athen das wirtschaftliche Zentrum des Landes, das eine Vielzahl von Dienstleistungen und Industrien beherbergt. Die Stadt hat in den letzten Jahren auch Herausforderungen im Bereich Migration und Integration erlebt, was zu intensiven politischen Diskussionen auf europäischer Ebene führt. Athen bleibt ein faszinierendes Reiseziel, das sowohl traditionelle als auch moderne Elemente in einer lebendigen urbanen Umgebung vereint.
- BSW-Vize spielt Parteiaustritte herunter - 6. Februar 2025
- Infratest-Umfrage: Union kann leicht zulegen - 6. Februar 2025
- FDP antwortet Merz-Angriff und warnt vor Schwarz-Grün - 6. Februar 2025