Bundesverband sexuelle Dienstleistungen lehnt Sexkauf-Verbot ab

Berlin () – Der Bundesverband erotische und sexuelle Dienstleistungen (BesD) hat die der stellvertretende Vorsitzende der Unionsfraktion im , Dorothee Bär (CSU), nach einem Sexkauf-Verbot in abgewiesen. Der Verband bezeichnete den Vorstoß als “kontraproduktiv”.


Ein solches Sexkaufverbot führe für Sexarbeitende in prekären Situationen zu noch schlechteren Arbeitsbedingungen, sagte der Sprecher des Verbands, Kolja-André Nolte, den Zeitungen der Funke-Mediengruppe (Mittwochausgaben). Sexarbeitende, die keine beruflichen Alternativen haben, müssten dann weiter machen, allerdings unter erschwerten Bedingungen. “Im Klartext: Gerade diejenigen, die eigentlich gerettet werden sollen, müssen in der Sexarbeit verbleiben”, so Nolte. Auch die positionierten sich gegen ein Sexkauf-Verbot. “Wir Grüne sehen ein Sexkauf-Verbot kritisch”, sagte die frauenpolitische Sprecherin der Grünen-Bundestagsfraktion, Ulle Schauws, den Zeitungen der Funke-Mediengruppe (Mittwochausgaben). Mit der Forderung nach einem Verbot mache die Union es sich zu einfach. “Wir wissen, dass Prostituierte durch in Gefahr laufen, in die Illegalität gedrängt zu werden.” Damit steige auch die Gewalt. Schauws forderte stattdessen einen Ausbau von Hilfsangeboten und Beratungsstrukturen. Bär hatte sich zuvor für die Einführung des sogenannten “Nordischen Modells” ausgesprochen, das unter anderem in Schweden gilt und die Käufer von Sexdiensten bestraft, nicht jedoch die Prostituierten.

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Bildhinweis: Kondom (Archiv)

Bundesverband sexuelle Dienstleistungen lehnt Sexkauf-Verbot ab

Zusammenfassung

  • Bundesverband erotische und sexuelle Dienstleistungen (BesD) lehnt Sexkauf-Verbot in Deutschland ab
  • Verband bezeichnet Vorstoß von Dorothee Bär (CSU) als “kontraproduktiv”
  • Sexkaufverbot führe zu schlechteren Arbeitsbedingungen für Sexarbeitende in prekären Situationen, sagt Sprecher Kolja-André Nolte
  • Ein Verbot treibe Prostituierte in die Illegalität und erhöhe Gewalt, sagt frauenpolitische Sprecherin der Grünen, Ulle Schauws
  • Schauws fordert stattdessen den Ausbau von Hilfsangeboten und Beratungsstrukturen

Fazit

Der Bundesverband erotische und sexuelle Dienstleistungen (BesD) lehnt die Forderung der stellvertretenden Vorsitzenden der Unionsfraktion im Bundestag, Dorothee Bär (CSU), nach einem Sexkauf-Verbot in Deutschland ab und bezeichnet den Vorstoß als “kontraproduktiv”. Ein solches Verbot würde laut dem BesD zu schlechteren Arbeitsbedingungen für Sexarbeitende führen. Auch die Grünen stehen einem Sexkauf-Verbot kritisch gegenüber und fordern stattdessen den Ausbau von Hilfsangeboten und Beratungsstrukturen.

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