Berlin () – Die Vorsitzende des Parlamentskreises Prostitution im Bundestag, Elisabeth Winkelmeier-Becker (CDU), hat die Forderung von CSU-Politikerin Dorothee Bär nach einem Sexkauf-Verbot unterstützt. “Zigtausende der geschätzt 250.000 Frauen und Mädchen werden jedes Jahr neu Opfer von Menschenhandel und sexueller Ausbeutung”, sagte Winkelmeier-Becker dem “Redaktionsnetzwerk Deutschland” (Mittwochausgaben).
“Daran wird sich nur etwas ändern, wenn der Sexkaufmarkt in Deutschland, der größte in Europa, nachhaltig verkleinert wird und sich die Ausbeutung aufgrund sinkender Nachfrage nicht mehr lohnt.” Das sei nur durch ein Sexkaufverbot zu erreichen, bei dem die Freier bestraft würden, so die CDU-Politikerin. Widerspruch kam vom Berufsverband erotische und sexuelle Dienstleistungen (BesD). “Wenn die Freier kriminalisiert würden, hätten die Prostituierten weniger Kunden”, sagte dessen Sprecherin Johanna Weber den Zeitungen. “Dadurch würden aber nur die Prostituierten, die freiwillig arbeiten, aufhören, ihre Dienstleistungen anzubieten. Gerade die Zwangsprostituierten, die man schützen will, würden weitermachen.” Keine einzige Sexarbeiter-Organisation sei für ein Sexkauf-Verbot, so Weber. “Wir brauchen mehr Rechte und weniger Verbote.” Zuvor hatte die Vizechefin der CDU/CSU-Bundestagsfraktion, Dorothee Bär, in der “Bild”-Zeitung ein Verbot der Prostitution in Deutschland gefordert und gesagt: “Deutschland hat sich zum Bordell Europas entwickelt.” Studien zum sogenannten “Nordischen Modell”, mit dem Kunden von Sexarbeitern kriminalisiert werden sollen, zeichnen bislang ein durchwachsenes Bild. Während zum Teil ein deutlicher Rückgang der Prostitution festgestellt wird, wurde mitunter auch eine Verschiebung in andere Länder oder gar ein Anstieg beobachtet. Zugleich gibt es Hinweise auf eine Verschlechterung der Arbeitsbedingungen von Sexarbeitern. Insbesondere die Weltgesundheitsorganisation und das Gemeinsame Programm der Vereinten Nationen für HIV/Aids plädieren für legale Wege der Sexarbeit, da durch sie die Verbreitung von HIV eingedämmt werden könne.
Text-/Bildquelle: | Übermittelt durch www.dts-nachrichtenagentur.de |
Bildhinweis: | Prostituierte (Archiv) |
Zusammenfassung
– Elisabeth Winkelmeier-Becker (CDU) unterstützt Forderung nach Sexkauf-Verbot
– Ziel: Verkleinerung des größten Sexkaufmarkts in Europa und Verringerung der Ausbeutung
– Widerspruch vom Berufsverband erotische und sexuelle Dienstleistungen (BesD)
– Befürworter argumentieren, Prostituierte brauchten mehr Rechte und weniger Verbote
– Erfahrungen mit “Nordischem Modell” zeigen gemischte Ergebnisse
– Weltgesundheitsorganisation und Vereinte Nationen befürworten legale Wege der Sexarbeit
Fazit
Elisabeth Winkelmeier-Becker, Vorsitzende des Parlamentskreises Prostitution im Bundestag, unterstützt die Forderung von CSU-Politikerin Dorothee Bär nach einem Sexkauf-Verbot. Sie sagt, dass nur durch ein Verbot der Sexkaufs, bei dem Freier bestraft würden, der größte Sexkaufmarkt in Europa nachhaltig verkleinert und somit die Ausbeutung minimiert wird. Der Berufsverband erotische und sexuelle Dienstleistungen (BesD) widerspricht dieser Forderung und sagt, dass ein Verbot nur diejenigen Prostituiierten betrifft, die freiwillig arbeiten und die Zwangsprostituierten weitermachen würden.
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