Mehrheit lehnt Sexkauf-Verbot ab

() – Die Mehrheit der Deutschen lehnt es ab, die Annahme von sexuellen Diensten einer Prostituierten künftig unter Strafe zu stellen. Das zeigt eine Umfrage mit 1.006 Befragten von Kantar für den “Focus”.


Demnach sind 64 Prozent der Befragten gegen die Einführung eines sogenannten Sexkauf-Verbots, wie es beispielsweise in Schweden gilt. Dort werden Freier dafür bestraft, wenn sie sexuelle Dienste in Anspruch nehmen. Es wurde im Jahr 1999 eingeführt und gilt inzwischen in mehreren Ländern wie etwa in Frankreich. Der Vorstoß, auch hierzulande nach dem “Nordischen Modell” zu verfahren, geht auf eine Initiative der Bundestagsabgeordneten Dorothee Bär zurück: “ hat sich zum Bordell Europas entwickelt”, sagte die stellvertretende Fraktionsvorsitzende der Union. Seit Einführung des Prostitutionsgesetzes im Jahr 2002 ist Prostitution in Deutschland nicht mehr sittenwidrig, sondern gilt als normales Gewerbe. Studien zum sogenannten “Nordischen Modell”, mit dem Kunden von Sexarbeitern kriminalisiert werden sollen, zeichnen bislang ein durchwachsenes Bild. Während zum Teil ein deutlicher Rückgang der Prostitution festgestellt wird, wurde mitunter auch eine Verschiebung in andere Länder oder gar ein Anstieg beobachtet. Zugleich gibt es Hinweise auf eine Verschlechterung der Arbeitsbedingungen von Sexarbeitern. Insbesondere die Weltgesundheitsorganisation und das Gemeinsame der Vereinten Nationen für HIV/Aids plädieren für legale Wege der Sexarbeit, da durch sie die Verbreitung von HIV eingedämmt werden könne. Die Umfrage wurde am 12. und 13. September durchgeführt.

Text-/Bildquelle: Übermittelt durch www.dts-nachrichtenagentur.de
Bildhinweis: Bordell (Archiv)

Mehrheit lehnt Sexkauf-Verbot ab

Zusammenfassung

– Umfrage zeigt, dass 64% der Deutschen gegen Sexkauf-Verbot sind
– In Schweden werden Freier bestraft, die sexuelle Dienste in Anspruch nehmen
– Deutschland hat legale Sexarbeit seit 2002
– “Nordisches Modell” zeigt gemischte Ergebnisse in Bezug auf Prostitution
– Weltgesundheitsorganisation und UN-Programm für HIV/AIDS befürworten legale Wege für Sexarbeit zur Eindämmung von HIV

Fazit

64% der Deutschen lehnen ein Sexkauf-Verbot, wie es in Schweden und Frankreich existiert, ab. Das zeigt eine Umfrage von Kantar für den “Focus”. Das Prostitutionsgesetz von 2002 definiert Prostitution in Deutschland als normales Gewerbe und nicht mehr als sittenwidrig.

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