Thermofühler – immer die passende Temperatur finden

Streng genommen können Menschen objektiv nur zwei Temperaturen unterscheiden: kalt und warm. Alles andere, was dazwischenliegt, ist gefühlt und damit subjektiv. Dazu kommt, dass jeder Mensch ein eigenes Temperaturempfinden hat. Während sich die einen bei Minusgraden erst richtig wohlfühlen, sind andere Sonnenanbeter, denen es nicht warm genug sein kann. Schon der berühmte Galileo Galilei beschäftigte sich im 16. Jahrhundert damit, die unterschiedlichen Temperaturen zu messen. Heute gibt es dafür die sogenannten Thermofühler.

Die Geschichte der Temperaturmessung

Galileo Galilei war ein Forscher mit Leib und Seele, der auch mit dem Effekt der Ausdehnung bei Hitze und Kälte experimentierte. Er baute sogar ein für seine Zeit revolutionäres Instrument, um die exakt messen zu können. Heute wird er dafür als der Erfinder des Thermometers gefeiert. Den Experimenten des neugierigen Italieners folgten im Laufe der Jahrhunderte noch einige Instrumente, die alle nach dem gleichen Prinzip arbeiten, jedoch ohne eine Skalierung und immer unter der Verwendung von ganz verschiedenen Flüssigkeiten.

Drei Fixpunkte

Der zweite wichtige Mann auf dem Weg des Thermometers in die heutige Zeit war der Glasbläser Daniel Gabriel Fahrenheit aus Danzig, der im Jahre 1715 das erste Thermometer mit einer Skala aus Quecksilber baute.

Für diese Skala definierte Fahrenheit drei Fixpunkte:

  1. Eine Mischung aus Salz, Eis und als Nullpunkt, mit dem er negative Temperaturen vermeiden wollte.
  2. Einen bestimmten Punkt, an dem Wasser gefriert, der bis heute bei 32° Fahrenheit oder 0° Celsius liegt.
  3. Die Körpertemperatur eines Menschen von 100° Fahrenheit, was 37° Grad Celsius entspricht.

Diese drei Fixpunkte ergaben eine einheitliche Skalierung. Die Skala nach Fahrenheit wird bis heute, beispielsweise in den USA genutzt. In den meisten anderen Ländern wird die Skala aber in Celsius angegeben. Diese Skala ist dem schwedischen Astronomen und Mathematiker Anders Celsius zu verdanken, der sie 1742 einführte.

Die Thermometer nach Seebeck und Siemens

Thomas Johann Seebeck entdeckte 1821 den sogenannten Thermoelektrischen-Effekt, kurz Seebeck-Effekt und zwar in metallischen Leitern. Dieses Wissen nutzte er zum Bau des ersten Thermoelements. Rund 50 Jahre später erfand Karl Wilhelm Siemens ein Thermometer, was anhand von Änderungen des Widerstands die genaue Temperatur messen kann. Dieses Widerstandsthermometer war der Anfang und es führte zum heutigen Thermofühler, der immer noch optimiert wird. Diese besonderen Temperaturfühler sind präzise Messinstrumente, die in Laboren sowie in der genutzt werden.

Unterschiedliche Varianten

Die modernen Fühler sind innovativ, sie haben viele Einsatzmöglichkeiten und bestehen aus qualitativ hochwertigen Materialien. Jedes dieser Thermoelemente besteht aber immer noch aus Leitern, die aus verschiedenen Metallen gefertigt werden und an einer Messstelle sowie an einer Vergleichsstelle miteinander verbunden sind. Der sogenannte thermoelektrische Effekt entsteht dabei durch die Temperaturdifferenz zwischen den beiden Punkten.

Fazit

Von Galileo Galilei über Daniel Fahrenheit, Anders Celsius, Thomas Seebeck und Karl Siemens bis zum heutigen hochmodernen Thermometer war es ein weiter und oft nicht immer einfacher Weg. Inzwischen gehören Hightech-Thermometer und Temperaturfühler in vielen Bereichen des alltäglichen Lebens einfach dazu. Ohne sie wäre vieles, was heute eine ist, überhaupt nicht möglich. So ist insbesondere eine lückenlose Kühlkette gewährleistet, damit aller Art, aber besonders schnell verderbliche Lebensmittel wie Fisch, stets frisch in die Geschäfte geliefert werden können.

Bild: @ depositphotos.com / kinek00

Thermofühler – immer die passende Temperatur finden

Ulrike Dietz