Komponieren wie Bach – Google macht es möglich

Wer träumt nicht davon, so komponieren zu können wie der große Johann Sebastian Bach? Zwar feiert Bach in diesem Jahr keinen runden Geburtstag, aber will den Komponisten auch an seinem 334. Wiegenfeste ehren. Alle, die wie Bach komponieren möchten, können das mit Google Doodle. Für Johann Sebastian Bach hat sich Google etwas ganz Besonderes einfallen lassen: Anstelle des gewohnten Logos sehen die Nutzer eine Grafik des Komponisten. Wer auf die Grafik klickt, kann eine Melodie komponieren, die im Stil an Bach erinnert.

Mehr als nur eine Spielerei

Am 21. März 1685 wurde Johann Sebastian Bach in geboren. Google ehrt den Komponisten mit einem Doodle und zeigt gleichzeitig, was künstliche Intelligenz so alles kann. Auf der Basis dieser künstlichen Intelligenz hat Google das vielleicht aufwendigste Doodle gebaut. Alle Nutzer, die darauf klicken, finden sich in einem kompletten zum Komponieren wieder. Die Fachleute bei Google haben einen Algorithmus darauf trainiert, die Melodien des Nutzers möglichst harmonisch zu ergänzen, und zwar im musikalischen Stil von Johann Sebastian Bach. Zunächst musste der Algorithmus aber lernen, wie Bach überhaupt komponiert hat. Das lernte er anhand von 306 Stücken des Komponisten. Der Nutzer gibt zwei Takte seiner ein und das Programm ergänzt die „Komposition“ dann wie einen Choral von Bach mit den nötigen Tenor-, Bass- und Altstimmen.

Die Ergebnisse sind verblüffend

Die Ergebnisse dieser Kompositionsversuche sind tatsächlich verblüffend. Selbst wer das Programm mit melodischem Unsinn füttert, bekommt am Ende eine harmonische Melodie heraus. Es sind jedoch einige Versuche nötig, bis sich die künstliche Intelligenz eingespielt und die Töne gespeichert hat. Google macht es seinen Nutzern sogar möglich, das Programm als MIDI-Datei herunterzuladen. Alle, die den Download nutzen und die Versatzstücke der eigenen Komposition später in ein Musikprogramm wie „Apples GarageBand“ laden, können auch lange Musikstücke zusammensetzen. Zudem erlaubt die MIDI-Datei den Wechsel von unterschiedlichen Instrumenten. Bei Google-Doodle spielt Bach zunächst einmal Klavier, aber er kann auch modern sein. Mit einem Klick auf einen Verstärker im Miniformat wird Bach rockiger, die Maschine erhöht die Schlagzahl und Bach spielt auf dem Synthesizer.

Bach ist der perfekte Kandidat

Warum ist Bach der geeignete Kandidat und nicht Mozart oder Beethoven? Johann Sebastian Bach ist, was seinen Stil zu komponieren angeht, effizient und sehr präzise. Er ist der Mathematiker unter den Komponisten und das macht es dem Algorithmus leicht. Er kann die Muster besser finden und sie dann durch die Kompositionen der Nutzer einfacher ergänzen. Das Trainingsprogramm lief ähnlich ab: Mitarbeiter von Google gaben dem Algorithmus Stücke von Bach vor, in denen einige Passagen fehlten. Diese musste das Programm dann ersetzen und seine Ersatzstücke mit dem Original von Bach abgleichen.

Google hat mit dem Doodle bewiesen, dass es einem kreativen maschinellen Lernalgorithmus gelingt, mit einem kleinen Datensatz 300 Stücke zu trainieren. Die künstliche Intelligenz ist in der Lage, im Stil des Komponisten Johann Sebastian Bach zu kopieren. Selbst komponieren kann das Programm allerdings (noch) nicht. Es muss mit den Vorlagen arbeiten, die sich ein kreativer Kopf vor mehr als 330 Jahren ausgedacht hat. Die künstliche Intelligenz kann insofern den von Nutzen sein, das sie hier als Ideengeber fungiert.

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Bild: @ depositphotos.com / gnohz

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Ulrike Dietz