Staatseinstieg bei Thyssenkrupps U-Boot-Sparte rückt in weite Ferne
Kiel () – Die neue Bundesregierung rückt offenbar vorerst von dem Vorhaben ab, sich an der U-Boot-Sparte von Thyssenkrupp zu beteiligen. Das schreibt das „Handelsblatt“ unter Berufung auf „Regierungskreise“.
Demnach gibt es aktuell keine Gespräche mit dem Ziel, dass der Bund bei Thyssenkrupp Marine Systems (TKMS) einsteigt. Thyssenkrupp plant die Ausgliederung seines Marinegeschäfts, um es im Anschluss an die Börse zu bringen. Der Aufsichtsrat hatte vergangene Woche einen entsprechenden Beschluss gefasst. Die damalige Ampelregierung hatte sich vor der Bundestagswahl darum bemüht, sich an TKMS zu beteiligen. Man hatte das mit dem Schutz nationaler Sicherheitsinteressen begründet. Dazu kam es aber nicht.
In der neuen Regierung seien sich jetzt das Kanzleramt sowie die beteiligten Ministerien für Verteidigung, Wirtschaft und Finanzen einig, einen Staatseinstieg aktuell nicht zu forcieren, schreibt das „Handelsblatt“. Stattdessen will die Bundesregierung mithilfe einer „Sicherheitsvereinbarung“ klarstellen, dass trotz der Verselbstständigung der Sparte weder die Landesverteidigung noch die Arbeitsplätze grundsätzlich gefährdet würden. So sollen zwischen TKMS und der Bundesregierung regelmäßige Konsultationsrunden sowie Informationspflichten über die Entwicklung der Geschäfte eingeführt werden. Außerdem soll in der Vereinbarung ein Vorkaufsrecht für den Bund verankert werden. Dieses soll, so heißt es übereinstimmend, für den Fall gelten, dass ein strategischer Investor sich bei TKMS einkaufen will. Damit sei aktuell aber nicht zu rechnen.
Die Gewerkschaftsseite will sich damit allerdings nicht abfinden. „Unser Ziel ist weiterhin, dass sich der Staat an diesem Unternehmen beteiligt“, sagte Jürgen Kerner, Vizechef der IG Metall und Aufsichtsratsmitglied bei Thyssenkrupp, dem „Handelsblatt“. Thyssenkrupp selbst wollte sich auf Anfrage der Zeitung zu Details nicht äußern. Man sei mit der Bundesregierung in konstruktiven Gesprächen. Das Bundeswirtschaftsministerium ließ laut „Handelsblatt“ eine Anfrage unbeantwortet.
Text-/Bildquelle: |
Übermittelt durch www.dts-nachrichtenagentur.de |
Bildhinweis: |
Thyssenkrupp (Archiv)
|
💬 Kommentare hier erwünscht
Das könnte Sie auch interessieren:- IG Metall sieht bei Thyssenkrupp über 20.000 Jobs in Gefahr 30. Mai 2025 Duisburg () - Die umstrittenen Umbaupläne von Thyssenkrupp-Chef Miguel López für den Essener MDax-Konzern könnten nach Einschätzung der IG Metall Zehntausende Stellen kosten."Bei den Plänen…
- Thyssenkrupp-Chef López wehrt sich: "Es ist keine Zerschlagung" 27. Mai 2025 Duisburg () - Nach deutlicher Kritik von Arbeitnehmervertretern hat Thyssenkrupp-Konzernchef Miguel López seine Pläne zur Teil-Verselbständigung aller fünf Konzernsparten in eigene Unternehmen verteidigt."Es ist keine…
- Thyssenkrupp-Chef: Ohne Investor muss HKM schließen 25. Februar 2025 Thyssenkrupp-Chef: Ohne Investor muss HKM schließen Essen () - Thyssenkrupp-Vorstandschef Miguel López hat die Pläne zur Schließung der Duisburger Hüttenwerke Krupp Mannesmann (HKM) bekräftigt, sollte…
- IG Metall droht Thyssenkrupp mit "monatelanger Unruhe" 18. Mai 2024 Essen () - Die IG Metall hat Thyssenkrupp vor einem Teilverkauf der Stahlsparte Steel Europe ohne Zustimmung der Arbeitnehmer gewarnt und mit "monatelanger Unruhe" gedroht.…
- Rufe nach Staatseinstieg bei Thyssenkrupp mehren sich 24. September 2024 Essen () - Angesichts der schwierigen Lage bei Thyssenkrupp mehren sich parteiübergreifend die Rufe nach einem Staatseinstieg bei Deutschlands größtem Stahlkonzern. Eine "Einbindung des Staates…
- Thyssenkrupp-Aufsichtsrat fordert nationalen Stahlgipfel 28. Juni 2025 Essen () - Angesichts der Krise bei Thyssenkrupp fordert die IG Metall einen nationalen Stahlgipfel mit dem Kanzler.Dabei solle es "um die Zukunftsfähigkeit der deutschen…
- Bericht: Thyssenkrupp plant drastischen Umbau 25. Mai 2025 Essen () - Der Industriekonzern Thyssenkrupp steht einem Medienbericht zufolge vor einem drastischen Umbau. Der Vorstand um Konzernchef Miguel Lopez wolle das Unternehmen in eine…
- Bericht: Vertrag von Thyssenkrupp-Chef soll verlängert werden 13. Juni 2025 Essen () - Der Vorstandsvertrag von Thyssenkrupp-Chef Miguel Ángel López Borrego soll offenbar vorzeitig verlängert werden. Das berichtet die "Welt am Sonntag" unter Berufung auf…
- CDU gegen Staatseinstieg bei Thyssenkrupp 28. November 2024 Düsseldorf () - Der frisch wiedergewählte CDU-Fraktionsvorsitzende im Düsseldorfer Landtag, Thorsten Schick, hat Forderungen der NRW-Sozialdemokraten nach einem Staatseinstieg bei Thyssenkrupp eine Absage erteilt."Wir haben…
- FDP verlangt Rückzug Niedersachsens aus VW-Aufsichtsrat 3. November 2024 Hannover () - In der Debatte um die Zukunft des Volkswagen-Konzerns fordern führende FDP-Politiker einen Rückzug der niedersächsischen Landesregierung aus dem Aufsichtsrat des Automobilkonzerns."Statt sich…
- Thyssenkrupp-Chef schließt Trennung von Stahl-Mehrheit nicht aus 14. Juni 2025 Essen () - Der Traditionskonzern Thyssenkrupp könnte sich von der Mehrheit seiner Stahlsparte trennen. Vorstandschef Miguel López schließt eine Verringerung der Anteile auf unter 50…
- Neubaur fordert Umsetzung von Thyssenkrupps grüner Stahlstrategie 21. Juni 2025 Düsseldorf () - NRW-Wirtschaftsministerin Mona Neubaur (Grüne) mahnt Thyssenkrupp, am grünen Umbau der Stahlsparte festzuhalten. "Thyssenkrupp hat sich zum Ziel gesetzt, die gesamte Stahlherstellung bis…
- Marine-Inspekteur wertet Kabelvorfälle als gezielte Sabotage 15. Februar 2025 Marine-Inspekteur wertet Kabelvorfälle als gezielte Sabotage Berlin () - Der Marine-Inspekteur der Bundeswehr, Vizeadmiral Jan Christian Kaack, bewertet die sich häufenden Schadensfälle an Seekabeln in…
- SPD wirft Landesregierung Tatenlosigkeit in Thyssenkrupp-Krise vor 3. Juni 2025 Düsseldorf () - Die NRW-SPD wirft der Landesregierung angesichts der anhaltenden Debatten um die Zukunft von Thyssenkrupp Tatenlosigkeit vor. Es sei "völliger Wahnsinn", dass sich…
- Bei Thyssenkrupp droht Doppelstimme für López-Vertragsverlängerung 17. Juni 2025 Duisburg () - Die Arbeitnehmer von Thyssenkrupp erwarten, dass der Aufsichtsratschef von Thyssenkrupp am Freitag seine Doppelstimme nutzt, um die Vertragsverlängerung von Konzernchef Miguel López…
- Bericht: Rechnungshof wirft Bahnchef Lutz Falschaussage vor 17. Mai 2024 Bonn () - Der Bundesrechnungshof übt in einer vertraulichen Mitteilung ans Bundesverkehrsministerium scharfe Kritik an Deutsche-Bahn-Chef Richard Lutz. Dieser habe "unzutreffend" und wider besseres Wissen…
- Bericht: CDU-Kreisverband in Sachsen-Anhalt will Öffnung zur AfD 8. April 2025 Bericht: CDU-Kreisverband in Sachsen-Anhalt will Öffnung zur AfD Magdeburg () - Der sachsen-anhaltische CDU-Kreisverband Harz will einem Medienbericht zufolge, dass die CDU das Kooperationsverbot mit…
- Kiel will Olympia-Austragungsort werden 24. April 2025 Kiel will Olympia-Austragungsort werden Kiel () - Kiel will sich als Austragungsort für die olympischen Disziplinen Segeln, Coastal Rowing und Freiwasserschwimmen bewerben. Das teilten die…
- Marine-Inspekteur gegen überstürzte Wehrpflicht-Wiedereinführung 10. Juni 2025 Berlin () - Marine-Inspekteur Jan Christian Kaack warnt vor einer überstürzten Wiedereinführung der Wehrpflicht."Wir müssen es mit Bedacht angehen, damit es ein Erfolg wird. Der…
- Tötungsdelikt in Kiel: Zwei Täter auf der Flucht 28. März 2025 Tötungsdelikt in Kiel: Zwei Täter auf der Flucht Kiel () - In Kiel-Gaarden ist es am Nachmittag zu einem Gewaltdelikt gekommen, bei dem ein Mann…
- NRW-Wirtschaftsministerin droht Thyssenkrupp mit Rückzahlung 8. Oktober 2024 Düsseldorf () - Für den Fall, dass Thyssenkrupp seinen sogenannten "grünen Umbau" stoppt, fordert NRW-Wirtschaftsministerin Neubaur die Rückzahlung der staatlichen Fördermilliarden. "Wenn der Konzern die…
- China warnt Deutschland vor Marine-Durchfahrt der Straße von Taiwan 6. Mai 2024 Peking/Berlin () - China warnt die deutsche Marine davor, bei der kommenden Indopazifik-Übung auch durch die Straße von Taiwan zu fahren.Die Asien-Pazifik-Region dürfe nicht zum…
Häufig gestellte Fragen (FAQ)
Wie heißen die Personen in diesem Beitrag?
Welche Organisationen oder Institutionen werden genannt?
Thyssenkrupp, Thyssenkrupp Marine Systems (TKMS), Ampelregierung, Bundesregierung, IG Metall, Bundeswirtschaftsministerium
Wann ist das Ereignis passiert?
Wo spielt die Handlung des Artikels?
Worum geht es in einem Satz?
Die neue Bundesregierung plant vorerst keinen Einstieg in die U-Boot-Sparte von Thyssenkrupp, sondern möchte über eine Sicherheitsvereinbarung sicherstellen, dass nationale Interessen gewahrt bleiben, während die Gewerkschaft eine staatliche Beteiligung weiterhin fordert.
Was war der Auslöser für den Vorfall?
Der Hintergrund für das beschriebene Ereignis ist die Entscheidung der neuen Bundesregierung, aktuell nicht in die U-Boot-Sparte von Thyssenkrupp Marine Systems (TKMS) einzusteigen. Dies steht im Gegensatz zu den vorherigen Plänen der damaligen Ampelregierung, die eine Beteiligung aus Gründen der nationalen Sicherheit anstrebte. Stattdessen verfolgt die neue Regierung eine Sicherheitsvereinbarung, um die Interessen der Landesverteidigung und der Arbeitsplätze zu schützen.
Wie hat die Öffentlichkeit oder Politik reagiert?
Im Artikel wird berichtet, dass die neue Bundesregierung vorerst von dem Vorhaben abgerückt ist, sich an der U-Boot-Sparte von Thyssenkrupp zu beteiligen, was auf eine Einigung zwischen Kanzleramt und relevanten Ministerien zurückzuführen ist. Die Gewerkschaft IG Metall fordert jedoch weiterhin eine Staatsteilnahme, während Thyssenkrupp und die Bundesregierung in konstruktiven Gesprächen bleiben.
Welche Konsequenzen werden genannt?
Die Folgen oder Konsequenzen, die im Artikel erwähnt werden, sind: kein Einstieg des Bundes in Thyssenkrupp Marine Systems, Ausgliederung des Marinegeschäfts, Schutz nationaler Sicherheitsinteressen soll gewährleistet werden, regelmäßige Konsultationsrunden zwischen TKMS und Bundesregierung, Informationspflichten über die Geschäftsentwicklung, Vorkaufsrecht für den Bund im Falle eines strategischen Investors, Gewerkschaft setzt sich für staatliche Beteiligung ein.
Gibt es bereits eine Stellungnahme?
Ja, im Artikel wird eine Stellungnahme von Jürgen Kerner, dem Vizechef der IG Metall, zitiert. Er betont, dass das Ziel der Gewerkschaft weiterhin darin besteht, dass sich der Staat an Thyssenkrupp Marine Systems beteiligt.
Kiel – Ein Blick auf die Stadt
Kiel ist die Landeshauptstadt des Bundeslandes Schleswig-Holstein und ist bekannt für ihren schönen Hafen. Die Stadt hat eine lange maritime Tradition und ist ein wichtiger Standort für Schifffahrt und Marine. Jährlich zieht die Kieler Woche, eines der größten Segelsportereignisse der Welt, zahlreiche Besucher an. Kiel bietet zudem eine lebendige Kultur- und Hochschulszene, die zahlreiche Veranstaltungen und Festivals umfasst. Die Stadt ist von grünen Flächen umgeben und bietet eine hohe Lebensqualität für ihre Bewohner.
Die Nachrichtenagentur versorgt seit über 10 Jahren ihre Kunden rund um die Uhr mit topaktuellen Nachrichtentexten und Bildern.
Letzte Artikel von Deutsche Textservice Nachrichtenagentur GmbH
(Alle anzeigen)