IAB: Höherer Mindestlohn entlastet Bürgergeld-Ausgaben
Nürnberg () – Enzo Weber vom Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) bei der Bundesagentur für Arbeit erwartet, dass die kommenden Mindestlohnerhöhungen die Staatskasse entlasten werden.
Der Bund werde durch die Erhöhung des Mindestlohns „mindestens mehrere hundert Millionen Euro pro Jahr bei den Ausgaben für Bürgergeld einsparen“, sagte der Arbeitsmarktexperte dem „Handelsblatt“.
Rechne man die höheren Steuereinnahmen und Sozialabgaben hinzu, „dürfte sich das Plus für den Staat unterm Strich auf einen Betrag von einigen Milliarden Euro jährlich summieren“, sagte Weber.
Hintergrund der überschlägigen Rechnung: Steigt der Mindestlohn, müssen Arbeitnehmer für den zusätzlichen Verdienst Steuern und Sozialabgaben von rund 40 Prozent zahlen, erläutert der IAB-Experte. Dazu kommen noch die Sozialabgaben der Arbeitgeber von rund 20 Prozent.
Daneben gebe es aktuell rund 800.000 „Aufstocker“, die zwar arbeiten, aber so wenig verdienen, dass sie zusätzlich Bürgergeld brauchen. Viele von ihnen würden bei einem höheren Mindestlohn den Anspruch auf zumindest einen Teil oder auch auf das gesamte Bürgergeld verlieren, weil sie mehr verdienen.
Text-/Bildquelle: |
Übermittelt durch www.dts-nachrichtenagentur.de |
Bildhinweis: |
Bauarbeiter (Archiv)
|
💬 Kommentare hier erwünscht
Das könnte Sie auch interessieren:- IAB fordert neue Strategien gegen Frühverrentungswelle 16. Juni 2025 Nürnberg () - Das Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) der Bundesagentur für Arbeit fordert neue Instrumente, um mehr Arbeitskräfte im Arbeitsmarkt zu halten und…
- Arbeitsmarktexperte zieht positive Zehn-Jahres-Bilanz zum Mindestlohn 23. Mai 2024 Nürnberg () - Zehn Jahre nach Einführung des Mindestlohns hat der Wirtschaftswissenschaftler Enzo Weber vom Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) in Nürnberg eine positive…
- IAB-Arbeitsmarktbarometer steigt im Januar leicht an 29. Januar 2024 Nürnberg () - Das Arbeitsmarktbarometer des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) ist im Januar zum zweiten Mal in Folge nach Rückgängen seit dem Frühjahr…
- Kritik an Mindestlohn-Forderungen von SPD und Grünen 1. Mai 2024 Berlin () - Angesichts neuer Forderungen nach einem Anstieg des Mindestlohns bis auf 15 Euro warnen Experten vor einer politischen Festlegung.Der "Bild" (Donnerstagsausgabe) sagte die…
- Trump-Zölle bedrohen vor allem Arbeitsplätze in Süddeutschland 28. April 2025 Trump-Zölle bedrohen vor allem Arbeitsplätze in Süddeutschland Berlin () - Sollten die angedrohten Zölle von US-Präsident Donald Trump gegen die EU nach der 90-tägigen Pause…
- Bundesagentur für Arbeit senkt Finanzprognose 31. Mai 2024 Nürnberg () - Die Bundesagentur für Arbeit wird dieses Jahr wohl finanziell deutlich schlechter abschließen als bislang erwartet. Das geht aus einem Bericht des Bundesarbeitsministeriums…
- Klöckner: Durch Bürgergeldreform fast zwei Millionen mehr in Arbeit 19. März 2024 Berlin () - Die wirtschaftspolitische Sprecherin der CDU/CSU-Bundestagsfraktion, Julia Klöckner, knüpft hohe Erwartungen an die von der CDU-Spitze beschlossene Abschaffung des aktuellen Bürgergelds und eine…
- SPD hält an Mindestlohn-Erhöhung auf 15 Euro fest 13. April 2025 SPD hält an Mindestlohn-Erhöhung auf 15 Euro fest Berlin () - Nachdem Unionskanzlerkandidat Friedrich Merz (CDU) eine Erhöhung des Mindestlohns offengelassen hat, pocht die SPD…
- Studie: Bürgergeld senkt Arbeitsanreiz 6. Mai 2024 Nürnberg () - Das politisch umstrittene Bürgergeld reduziert laut einer neuen Studie des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) den Anreiz, eine Stelle anzutreten. Arbeitslose…
- Arbeitszeit sinkt auf niedrigsten Stand seit 2020 5. März 2024 Nürnberg () - Die Arbeitszeit je erwerbstätiger Person in Deutschland ist 2023 gegenüber dem Vorjahr um 0,3 Prozent auf 1.342 Stunden gesunken. Damit lag sie…
- IAB: Immer mehr junge Menschen ohne Berufsabschluss 24. April 2025 IAB: Immer mehr junge Menschen ohne Berufsabschluss Nürnberg () - Etwa jeder Achte der Unter-35-Jährigen in Deutschland hat keinen beruflichen Abschluss. Das sind 1,6 Millionen…
- Finanzministerium meldet zum Jahresstart höhere Steuereinnahmen 25. Februar 2025 Finanzministerium meldet zum Jahresstart höhere Steuereinnahmen Berlin () - Das Steuerjahr ist mit deutlich höheren Einnahmen für die Staatskasse gestartet. Die Steuereinnahmen insgesamt (ohne Gemeindesteuern)…
- DGB für Mindestlohn-Erhöhung auf mindestens 14 Euro 27. April 2024 Berlin () - Der Deutsche Gewerkschaftsbund (DGB) hat die Regierungskoalition dazu aufgefordert, den Mindestlohn entsprechend einer ab November gültigen EU-Richtlinie anzuheben. "Diese Richtlinie ist bis…
- Top-Ökonomen kritisieren geplante Aktivrente 22. April 2025 Top-Ökonomen kritisieren geplante Aktivrente Berlin () - Die geplante Aktivrente von Union und SPD stößt bei Ökonomen auf Kritik. "Der Wunsch, möglichst früh aufzuhören mit…
- Beschäftigungswachstum in der Pflege ausschließlich durch Migranten 15. Oktober 2024 Berlin () - Seit 2022 wird das Beschäftigungswachstum in der Pflege ausschließlich von ausländischen Beschäftigten getragen, die Zahl deutscher Pflegekräfte ist hingegen rückläufig. Das zeigt…
- IAB: Viertel der Eingewanderten zieht Auswanderung in Betracht 11. Juni 2025 Berlin () - 26 Prozent der nach Deutschland eingewanderten Personen - hochgerechnet 2,6 Millionen - denken darüber nach, die Bundesrepublik wieder zu verlassen.Das zeigt eine…
- Linke erhöht Druck auf Scholz bei Mindestlohn-Erhöhung 14. Mai 2024 Berlin () - Nachdem auch Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) eine Erhöhung des Mindestlohns auf 15 Euro unterstützt hat, macht die Linke Druck. "Wenn Scholz es…
- IWH: Keine realen Netto-Tariflohnzuwächse im Öffentlichen Dienst 8. April 2025 IWH: Keine realen Netto-Tariflohnzuwächse im Öffentlichen Dienst Halle (Saale) () - Das Leibniz-Institut für Wirtschaftsforschung Halle geht davon aus, dass steigende Sozialabgaben und Inflation das…
- Arbeitsmarktexperte kritisiert FDP-Vorschlag zu Überstunden 11. April 2024 Berlin () - Der Chef des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB), Bernd Fitzenberger, kritisiert den FDP-Vorschlag zur Steuerbefreiung bei Überstunden. "Ich sehe den Vorschlag…
- Ökonomin plädiert für "antifaschistische Wirtschaftspolitik" 27. Januar 2025 Ökonomin plädiert für "antifaschistische Wirtschaftspolitik" Amherst () - Die Ökonomin Isabella Weber fordert die nächste Bundesregierung auf, die Schuldenbremse aufzugeben, um deutlich investieren zu können.Für…
- Analyse: Arbeitnehmer haben 2025 netto deutlich weniger 28. Februar 2025 Analyse: Arbeitnehmer haben 2025 netto deutlich weniger Berlin () - Die Arbeitnehmer in Deutschland bekommen dieses Jahr netto zum Teil deutlich weniger Gehalt heraus. Das…
- DIW erwartet höhere Produktivität durch Mindestlohn von 15 Euro 24. April 2025 DIW erwartet höhere Produktivität durch Mindestlohn von 15 Euro Berlin () - DIW-Präsident Marcel Fratzscher hat die Erhöhung der Lohngrenze auf 15 Euro ab 2026…
Häufig gestellte Fragen (FAQ)
Wie heißen die Personen in diesem Beitrag?
Enzo Weber, Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung, Bundesagentur für Arbeit, Handelsblatt.
Welche Organisationen oder Institutionen werden genannt?
Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB), Bundesagentur für Arbeit, Handelsblatt
Wann ist das Ereignis passiert?
Wo spielt die Handlung des Artikels?
Worum geht es in einem Satz?
Enzo Weber vom IAB prognostiziert, dass die kommenden Mindestlohnerhöhungen die Staatskasse durch Einsparungen beim Bürgergeld und höhere Steuereinnahmen um mehrere Milliarden Euro jährlich entlasten werden.
Was war der Auslöser für den Vorfall?
Der Auslöser für die Erhöhung des Mindestlohns ist die geplante Entlastung der Staatskasse, indem die Ausgaben für Bürgergeld gesenkt werden. Die höhere Vergütung führt dazu, dass Arbeitnehmer mehr Steuern und Sozialabgaben zahlen, während gleichzeitig viele "Aufstocker" durch den gestiegenen Lohn weniger oder kein Bürgergeld mehr erhalten.
Wie hat die Öffentlichkeit oder Politik reagiert?
Im Artikel wird die Einschätzung von Enzo Weber vom IAB zur Erhöhung des Mindestlohns dargestellt, der erwartet, dass diese Maßnahme die Staatskasse entlasten wird. Medienberichten zufolge könnten durch höhere Steuereinnahmen und weniger Ausgaben für Bürgergeld Einsparungen von mehreren Milliarden Euro jährlich für den Staat entstehen.
Welche Konsequenzen werden genannt?
Die Folgen oder Konsequenzen, die im Artikel erwähnt werden, sind: Entlastung der Staatskasse, Einsparungen bei den Ausgaben für Bürgergeld, höhere Steuereinnahmen, höhere Sozialabgaben, Verlust des Anspruchs auf Bürgergeld für "Aufstocker".
Gibt es bereits eine Stellungnahme?
Ja, im Artikel wird eine Stellungnahme von Enzo Weber, einem Experten des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB), zitiert. Er erwartet, dass die kommenden Mindestlohnerhöhungen die Staatskasse entlasten werden, und schätzt, dass der Bund durch die Erhöhung "mindestens mehrere hundert Millionen Euro pro Jahr bei den Ausgaben für Bürgergeld einsparen" könnte.
Nürnberg
Nürnberg ist eine bedeutende Stadt in Bayern, bekannt für ihre reiche Geschichte und kulturellen Erbe. Die Stadt ist berühmt für ihre gut erhaltene Altstadt und das beeindruckende Kaiserburg. Mit einer Bevölkerung von über 500.000 Einwohnern ist sie eine der größten Städte Deutschlands. Nürnberg spielt auch eine wichtige Rolle als Wirtschaftsstandort und Zentrum für Innovationen. Außerdem zieht das jährliche Christkindlesmarkt Tausende von Touristen an, die die festliche Atmosphäre genießen wollen.
Die Nachrichtenagentur versorgt seit über 10 Jahren ihre Kunden rund um die Uhr mit topaktuellen Nachrichtentexten und Bildern.
Letzte Artikel von Deutsche Textservice Nachrichtenagentur GmbH
(Alle anzeigen)