SPD will Bundeswehr mit höherem Sold attraktiver machen
Berlin () – Anders als CDU und CSU mit einer Wehrpflicht will ihr sozialdemokratischer Koalitionspartner die Personallücke bei der Bundeswehr über eine deutlich bessere Bezahlung der Soldaten schließen.
„Die Union macht es sich beim Thema Wehrpflicht viel zu leicht“, sagte Falko Droßmann, verteidigungspolitischer Sprecher der SPD-Bundestagsfraktion, dem „Tagesspiegel“ vor dem Hintergrund der höheren Nato-Ziele, die in der kommenden Woche auf dem Gipfel in Den Haag beschlossen werden sollen: „In erster Linie muss der Soldatenberuf attraktiver werden, um die von uns geforderte Truppenstärke zu erreichen.“
Dafür brauche es neben anderen Maßnahmen wie flexibleren Dienstzeitmodellen oder kostenlosen Führerscheinen für Wehrdienstleistende unter anderem „ein kräftiges Plus“ bei der Entlohnung: „Wer seine Gesundheit oder sein Leben für unser Land aufs Spiel setzt, muss einen deutlich höheren Sold bekommen als bisher.“
Mit Bezug auf den Koalitionsvertrag, in dem von einem „zunächst“ freiwilligen neuen Wehrdienstmodell die Rede ist, bekräftigte Droßmann, dass seine Partei eine Wiedereinführung der Wehrpflicht nicht kategorisch ausschließe, wenn die Zahl der Freiwilligen nicht hoch genug sein sollte.
Zuvor müssten jedoch die Maßnahmen zur Attraktivitätssteigerung vereinbart worden sein: „Die SPD wird keinem so schwerwiegenden Eingriff in die Lebensplanung der jungen Männer dieses Landes zustimmen, bevor nicht alles für eine attraktivere Truppe getan wurde, in die wir die Menschen nicht hineinzwingen müssen.“
Droßmann appellierte deshalb an seinen Parteifreund, Verteidigungsminister Boris Pistorius, „dass er nun sehr schnell Maßnahmen für eine attraktivere Bundeswehr vorlegt, aber da vertraue ich ihm“. Von der Union erwarte er, „ihn seine Arbeit machen zu lassen, statt die Diskussion über eine schnelle Wiedereinführung der Wehrpflicht immer neu anzuheizen“.
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Bundeswehr-Soldat mit Pistole (Archiv)
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Häufig gestellte Fragen (FAQ)
Wie heißen die Personen in diesem Beitrag?
Die vollständigen Namen der im Artikel vorkommenden Personen sind: Falko Droßmann, Boris Pistorius.
Welche Organisationen oder Institutionen werden genannt?
CDU, CSU, SPD, Nato, Tagesspiegel, Boris Pistorius, Bundeswehr
Wann ist das Ereignis passiert?
Wo spielt die Handlung des Artikels?
Das beschriebene Ereignis findet in Berlin statt.
Worum geht es in einem Satz?
Die SPD will die Personallücke bei der Bundeswehr primär durch bessere Bezahlung und attraktivere Bedingungen schließen, während die Union eine Rückkehr zur Wehrpflicht fordert, wobei die SPD die Wehrpflicht als letzten Ausweg sieht, wenn die Maßnahmen zur Anwerbung Freiwilliger nicht ausreichen.
Was war der Auslöser für den Vorfall?
Der Hintergrund des beschriebenen Ereignisses liegt in der Diskussion um die Personallücke der Bundeswehr und die Erfüllung der gestiegenen NATO-Ziele. Während CDU und CSU eine Wiedereinführung der Wehrpflicht fordern, setzt die SPD auf eine attraktivere Gestaltung des Soldatenberufs durch bessere Bezahlung und andere Anreize, um freiwillige Rekrutierungen zu steigern.
Wie hat die Öffentlichkeit oder Politik reagiert?
Im Artikel wird die Reaktion der SPD hervorgehoben, die anstrebt, die Bundeswehr durch bessere Bezahlung und attraktivere Konditionen für Soldaten zu reformieren, anstatt die Wehrpflicht wieder einzuführen. Der verteidigungspolitische Sprecher der SPD kritisiert die Union, die sich mit der Wehrpflicht einfach mache, und fordert Maßnahmen zur Steigerung der Attraktivität des Soldatenberufs, bevor über die Wiedereinführung der Wehrpflicht entschieden wird.
Welche Konsequenzen werden genannt?
Die im Artikel erwähnten Folgen oder Konsequenzen sind:
höhere Bezahlung der Soldaten, flexiblere Dienstzeitmodelle, kostenlose Führerscheine für Wehrdienstleistende, größere Attraktivität des Soldatenberufs, eventuell Wiedereinführung der Wehrpflicht, Maßnahmen zur Attraktivitätssteigerung müssen zuerst vereinbart werden, keine Zustimmung zur Wiedereinführung der Wehrpflicht ohne vorherige Maßnahmen.
Gibt es bereits eine Stellungnahme?
Ja, im Artikel wird eine Stellungnahme von Falko Droßmann, dem verteidigungspolitischen Sprecher der SPD-Bundestagsfraktion, zitiert. Er kritisiert die Union für ihre Haltung zur Wehrpflicht und betont, dass die Attraktivität des Soldatenberufs durch bessere Bezahlung und andere Maßnahmen gesteigert werden müsse, um die erforderliche Truppenstärke zu erreichen. Droßmann fordert, dass keine Wiedereinführung der Wehrpflicht diskutiert wird, bevor nicht alles getan wurde, um die Bundeswehr attraktiver zu machen.
Berlin: Ein Ort der politischen Kontroversen
Berlin ist nicht nur die Hauptstadt Deutschlands, sondern auch das Zentrum politischer Diskussionen. In der aktuellen Debatte um die Bundeswehr stehen Fragen zur Wehrpflicht und Attraktivität des Soldatenberufs im Fokus. Politische Akteure, wie der verteidigungspolitische Sprecher der SPD, Falko Droßmann, fordern eine bessere Bezahlung der Soldaten. Dies steht im Gegensatz zu den Vorschlägen von CDU und CSU, die an der Wehrpflicht festhalten möchten. In dieser lebendigen Stadt werden grundlegende Entscheidungen für die Zukunft der deutschen Sicherheitspolitik getroffen.
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