Esma befürwortet systemweiten Stresstest des EU-Finanzsystems
Paris () – Die EU-Finanzmarktaufsicht Esma macht sich für einen systemweiten Stresstest des Finanzsystems stark.
Es gebe in der EU bereits Stresstests, etwa für Banken, Versicherer und Clearinghäuser, sagte Esma-Chefin Verena Ross dem „Handelsblatt“ (Dienstagsausgabe). Aber: „Ich finde es richtig, darüber nachzudenken, ob wir eines Tages alles zusammenführen. Dann könnten wir besser verstehen, welche Wechselwirkungen es zwischen den verschiedenen Akteuren im europäischen Finanzsektor gibt und ob es möglicherweise Konzentrationsrisiken gibt.“
Ross erklärte, dies sei „eine Aufgabe für die Zukunft und nichts, was wir im Moment aktiv verfolgen“. EU-Finanzmarktaufseher würden sich jedoch genau einen Test der Bank of England anschauen, die 2023 als erste Behörde weltweit eine sogenannte systemweite exploratorische Szenario-Übung durchgeführt hat. Dabei befragte sie Banken, Versicherer, Pensionsfonds, Hedgefonds, Asset-Manager und Clearinghäuser, wie sie auf einen Schock an den globalen Finanzmärkten reagieren würden.
Die Diskussion, ob man in der EU eine ähnliche Übung brauche, werde vor allem im Europäischen Ausschuss für Systemrisiken (ESRB) geführt, sagte Ross. In diesem Gremium kommen Banken-, Versicherungs- und Kapitalmarktaufsicht zusammen. „Sollte es irgendwann einen solchen Stresstest geben, würden sich daran vermutlich mehrere Behörden beteiligen, auch die Esma“, sagte Ross. Aus ihrer Sicht bräuchten die Aufsichtsbehörden für eine fundierte Analyse des breiteren Kapitalmarkts zusätzliche Informationen. „In vielen Bereichen haben wir bereits gute Daten, in anderen aber nicht, etwa bei Investmentfonds“, so Ross.
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Häufig gestellte Fragen (FAQ)
Wie heißen die Personen in diesem Beitrag?
Die vollständigen Namen der im Artikel vorkommenden Personen sind:
Verena Ross
Welche Organisationen oder Institutionen werden genannt?
Esma, Bank of England, Europäischen Ausschuss für Systemrisiken (ESRB)
Wann ist das Ereignis passiert?
Wo spielt die Handlung des Artikels?
Die Orte, an denen das beschriebene Ereignis stattfindet oder stattfand, sind: Paris, Frankfurt / Main.
Worum geht es in einem Satz?
Die EU-Finanzmarktaufsicht Esma fordert einen systemweiten Stresstest für das Finanzsystem, um die Wechselwirkungen und Risiken zwischen den verschiedenen Akteuren besser zu verstehen, wobei eine solche Initiative derzeit nicht aktiv verfolgt wird.
Was war der Auslöser für den Vorfall?
Der Auslöser für die Diskussion über einen systemweiten Stresstest des Finanzsystems in der EU ist das zunehmende Bedürfnis, die Wechselwirkungen und Konzentrationsrisiken zwischen verschiedenen Akteuren im Finanzsektor besser zu verstehen. Dies wurde durch die Erfahrungen mit bestehenden Stresstests in anderen Ländern, insbesondere der UK, angeregt. Die EU-Finanzmarktaufsicht Esma sieht dabei die Notwendigkeit, umfassendere Daten zu sammeln, um fundierte Analysen durchführen zu können.
Wie hat die Öffentlichkeit oder Politik reagiert?
Die EU-Finanzmarktaufsicht Esma plädiert für einen systemweiten Stresstest des Finanzsystems, um Wechselwirkungen und Konzentrationsrisiken im Finanzsektor besser zu verstehen. Die Diskussion darüber findet im Europäischen Ausschuss für Systemrisiken statt, wobei Esma eine mögliche Beteiligung an einem solchen Test in der Zukunft in Betracht zieht.
Welche Konsequenzen werden genannt?
Die im Artikel erwähnten Folgen oder Konsequenzen sind: besseres Verständnis der Wechselwirkungen im Finanzsektor, Identifizierung möglicher Konzentrationsrisiken, Beteiligung mehrerer Aufsichtsbehörden an einem Stresstest, Notwendigkeit zusätzlicher Informationen für eine fundierte Analyse des Kapitalmarkts.
Gibt es bereits eine Stellungnahme?
Ja, im Artikel wird eine Stellungnahme von Verena Ross, der Chefin der EU-Finanzmarktaufsicht Esma, zitiert. Sie äußert den Wunsch nach einem systemweiten Stresstest des Finanzsystems und betont, dass dies eine zukünftige Aufgabe sei, um Wechselwirkungen und mögliche Konzentrationsrisiken im europäischen Finanzsektor besser verstehen zu können.
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