NRW-Handwerkskammer fürchtet Folgen einer Mindestlohnerhöhung
Düsseldorf () – Der Präsident des Westdeutschen Handwerkskammertags (WHKT), Berthold Schröder, warnt vor einer Erhöhung des Mindestlohns. „Schon den bundesweit einheitlichen Mindestlohn an sich halte ich für schwierig“, sagte Schröder der „Rheinischen Post“ (Donnerstagsausgabe). „Beschäftigte in der Uckermark bekommen genau so viel wie in München-Stadtmitte.“
Schröder zufolge wären eher allgemeinverbindliche, regionale Tarifverträge sinnvoll. „Bei einem Betrag von 15 Euro gibt es zudem einen Pull-up-Effekt für die Lohngruppen, die nah dran sind. Das würde bedeuten, dass in NRW der Damenhaarschnitt mal eben 20 Prozent teurer würde“, sagte der WHKT-Präsident. „Das nehmen Kunden nicht einfach so hin, die reduzieren dann ihre Besuchsfrequenz. Zudem gibt es Verdrängung in die Schwarzarbeit.“
Kritik übte er zudem an den Plänen des Landes für ein Tariftreuegesetz: „Tarifbindung ist ein wichtiges Element, weil damit unfairer Wettbewerb zulasten der Beschäftigten und der Betriebe ausgeschlossen wird. Ich befürchte nur, dass das Problem mit einem solchen Tariftreuegesetz falsch adressiert wird.“
Das führe nur zu mehr Bürokratie, warnte Schröder. „Ich würde stattdessen zu schlanken Ausschreibungsverfahren raten. Wir hatten schon Fälle, in denen der Gerüstbauer ab einer Größe von 25 Beschäftigten seine Frauenförderung nachweisen musste.“ So schrecke man kleine und mittlere Unternehmen ab.
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Reinigungskraft in einer U-Bahn-Station (Archiv)
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Wirtschaftliche Herausforderungen in Düsseldorf
Düsseldorf, die Hauptstadt von Nordrhein-Westfalen, steht wie viele andere Städte vor wirtschaftlichen Herausforderungen. Der Präsident des Westdeutschen Handwerkskammertags, Berthold Schröder, äußert Bedenken bezüglich einer Erhöhung des Mindestlohns, da dies negative Auswirkungen auf regionale Dienstleistungen haben könnte. Insbesondere die Unterschiede zwischen ländlichen und städtischen Regionen werden in seiner Argumentation deutlich. Die Einführung von regionalen Tarifverträgen könnte eine Alternative darstellen, um den Herausforderungen des Wettbewerbs zu begegnen. Gleichzeitig warnt Schröder vor den bürokratischen Hürden, die durch neue Gesetze entstehen könnten, welche kleine und mittlere Unternehmen belasten würden.
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