Heusgen kritisiert Nominierung Baerbocks für UN-Spitzenposten
Berlin () – Der frühere Spitzen-Diplomat Christoph Heusgen hat die Nominierung von Außenministerin Annalena Baerbock (Grüne) als Präsidentin der UN-Vollversammlung heftig kritisiert. Es handele sich um eine „Aktion Abendsonne“ zugunsten von Baerbock, sagte Heusgen dem „Tagesspiegel“ (Donnerstagausgabe).
Er sprach von einer „Unverschämtheit“, dass Baerbock die international geschätzte Diplomatin Helga Schmid, die 2024 von der Bundesregierung als Präsidentin der UN-Vollversammlung nominiert worden war, verdrängt. „Es ist eine Unverschämtheit, die beste und international erfahrenste deutsche Diplomatin durch ein Auslaufmodell zu ersetzen“, sagte Heusgen und fragte, ob das feministische Außenpolitik sei.
Helga Schmid sei Büroleiterin von Joschka Fischer gewesen, Generalsekretärin des Europäischen Auswärtigen Dienstes und habe das Iranische Nuklearabkommen verhandelt. Als Generalsekretärin der Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa (OSZE) habe Schmid diese „vor dem Auseinanderfallen geschützt“, so Heusgen.
Der frühere Außenminister Sigmar Gabriel (SPD) ließ ebenso Kritik am Widerruf der Nominierung Schmids zugunsten von Baerbock erkennen. „Helga Schmid ist eine großartige Diplomatin“, sagte Gabriel der Zeitung. „Frau Baerbock kann viel von ihr lernen.“
In den kommenden Wochen dürfte in der künftigen Bundesregierung über weitere diplomatische Spitzenposten entschieden werden. So ist bisher unklar, wen der mögliche künftige Kanzler Friedrich Merz (CDU) zu seinem außenpolitischen Berater oder seiner Beraterin machen wird. Womöglich wird der Posten zu einem Nationalen Sicherheitsbeauftragten aufgewertet. Dass Merz an Olaf Scholz` außenpolitischem Berater Jens Plötner festhalten wird, gelte als eher unwahrscheinlich, berichtet der „Tagesspiegel“ unter Berufung auf Regierungskreise.
Plötner war ein führender Kopf hinter der Russland-Politik des früheren Außenministers Frank-Walter Steinmeier (SPD). Er war unter Steinmeier unter anderem Sprecher des Auswärtigen Amtes (AA) und Leiter des Ministerbüros.
Als Kandidaten für die Plötner-Nachfolge werden in Berliner Regierungskreisen nach „Tagesspiegel“-Informationen der deutsche Vertreter bei der Nato, Géza Andreas von Geyr, sowie der deutsche Botschafter in Kiew, Martin Jäger, gehandelt. Plötner wiederum soll ein Interesse an der Leitung der deutschen Botschaft Washington haben. Gleiches gilt dem Vernehmen nach für Thomas Bagger, bisher AA-Staatsminister.
Text-/Bildquelle: | Übermittelt durch www.dts-nachrichtenagentur.de |
Bildhinweis: | Christoph Heusgen (Archiv) |
Berlin: Zentrum der politischen Kontroversen
Berlin ist nicht nur die Hauptstadt Deutschlands, sondern auch ein bedeutendes politisches Zentrum, in dem Entscheidungen von internationaler Tragweite getroffen werden. Die Stadt ist Schauplatz lebhafter Debatten über Diplomatie und Außenpolitik, wie die aktuelle Kritik an der Nominierung von Annalena Baerbock verdeutlicht. Hier treffen sich Diplomaten, Politiker und Experten, um über wichtige Themen wie Sicherheit und Zusammenarbeit zu diskutieren. Auch in der Geschichte der deutschen Diplomatie spielt Berlin eine zentrale Rolle, mit Persönlichkeiten wie Helga Schmid, die bedeutende Verhandlungen geführt hat. Diese politischen Auseinandersetzungen spiegeln die dynamische und oft kontroverse Natur der politischen Landschaft Berlins wider.
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