Defizit der Krankenkassen höher als erwartet

Defizit der Krankenkassen höher als erwartet

Defizit der Krankenkassen höher als erwartet

() – Angesichts des Milliarden-Defizits in der gesetzlichen fordern die Kassen Union und SPD auf, bei ihren Koalitionsverhandlungen drastische Maßnahmen zur Stabilisierung der zu vereinbaren. „Wir brauchen ein Ausgabenmoratorium, damit die Ausgaben nicht weiterhin schneller steigen als die Einnahmen“, sagte die Chefin des Kassen-Spitzenverbandes, Doris Pfeiffer, dem „Redaktionsnetzwerk Deutschland“.

Das Moratorium müsse so lange gelten, bis durch geeignete Strukturreformen Einnahmen und Ausgaben wieder ins Gleichgewicht gebracht seien. Nach ihren Angaben betrug das Defizit der Krankenkassen im vergangenen Jahr nach den neuesten Berechnungen 6,2 Milliarden Euro. Es lag damit 700 Millionen Euro höher als zuletzt erwartet. „Die Ausgabendynamik ist ungebrochen, es muss nun schnell gehandelt werden“, mahnte sie.

Die hatten zum Jahresanfang ihre Beitragssätze so kräftig anheben müssen wie seit mindestens 50 Jahren nicht mehr. Sie stiegen um rund 1,2 Punkte auf ein neues Allzeithoch von durchschnittlich 17,5 Prozent. „Wenn die nicht umgehend handelt, dreht sich die Beitragsspirale einfach weiter“, warnte Pfeiffer. Das würde für Millionen Versicherte und deren Arbeitgeber spätestens Anfang 2026 erneut deutlich steigende Krankenkassenbeiträge bedeuten, so die Verbandschefin.

„Wir brauchen eine Bremse bei dem fortwährenden Ausgabenanstieg. Mit einem Ausgabenmoratorium kann dafür gesorgt werden, dass die Krankenkassen ab sofort nicht mehr ausgeben müssen, als sie mit dem gegenwärtigen Beitragssatzniveau einnehmen“, sagte Pfeiffer. Es dürfe keine Preis- oder Honorarerhöhungen mehr geben, die über die laufenden Einnahmen hinausgingen. „Damit gewinnt die Politik Zeit, um die notwendigen Strukturreformen anzugehen.“

Nötig sei ein grundlegender Kurswechsel in der Gesundheitspolitik, forderte die Verbandschefin. Das Problem seien die galoppierenden Ausgaben. „Hier muss die Politik ran, denn zu oft müssen die Krankenkassen zu viel Geld für zu wenig Qualität bezahlen“, sagte sie. Die Gesundheitspolitik der vergangenen zehn Jahre habe viele Gewinner und einen Verlierer gekannt: Die Krankenhäuser hätten so viel Geld wie noch nie bekommen, die Pharmafirmen gewaltige Einnahmesteigerungen und die Ärzte überproportional gestiegene Honorare. Verlierer seien die Beitragszahler, „die das alles durch hohe Beitragssatzsteigerungen bezahlen müssen“, so Pfeiffer.

Text-/Bildquelle: Übermittelt durch www.dts-nachrichtenagentur.de
Bildhinweis: Krankenhaus (Archiv)

Berliner Gesundheitspolitik im Fokus

Berlin steht vor einer drastischen Herausforderung in der Gesundheitspolitik, da die gesetzlichen Krankenkassen mit einem Defizit von 6,2 Milliarden Euro kämpfen. Die Chefin des Kassen-Spitzenverbandes, Doris Pfeiffer, fordert ein Ausgabenmoratorium, um die finanzielle Stabilität der Krankenkassen zu sichern. Angesichts steigender Beitragssätze und der ungebrochenen Ausgabendynamik ist schnelles Handeln von der Politik gefordert. Die Berliner Gesundheitspolitik der letzten Jahre hat zwar den Krankenhäusern und Pharmafirmen zugutekommen, doch leidet die Qualität der Versorgung und die Beitragszahler müssen die hohen Kosten tragen. Ein grundlegender Kurswechsel ist notwendig, um die Ausgaben angemessen zu kontrollieren und die Qualität der Gesundheitsdienste zu verbessern.

Deutsche Textservice Nachrichtenagentur GmbH