EU kündigt Verfahren gegen Onlinehändler Shein an
Brüssel () – Die EU-Kommission will verstärkt gegen den Online-Händler Shein vorgehen. Man habe das Unternehmen aus Singapur über die Einleitung einer koordinierten Maßnahme informiert, teilte die Brüsseler Behörde am Mittwoch mit.
Sie kündigte zudem an, Maßnahmen zu ergreifen, um den Risiken entgegenzuwirken, die sich aus Importen von geringem Wert ergeben, die über Online-Händler aus Drittländern und Marktplätze, auf denen Händler aus Drittländern ansässig sind, verkauft werden. Unter anderem geht es um Maßnahmen in den Bereichen Zoll und Handel, wie die Einführung von Zollkontrollen, den Verbraucherschutz und die Gesetze über digitale Dienste und digitale Märkte.
Im vergangenen Jahr gelangten laut EU-Kommission rund 4,6 Milliarden Sendungen von geringem Wert, also Waren mit einem Wert von höchstens 150 Euro, in den EU-Markt, was zwölf Millionen Paketen pro Tag entspricht. Dies waren doppelt so viele wie 2023 und dreimal so viele wie 2022, und viele dieser Waren entsprechen nicht den europäischen Rechtsvorschriften. Dieses exponentielle Wachstum werfe „zahlreiche Bedenken“ auf, so die EU-Kommission. Vor allem gebe es immer mehr schädliche Produkte, die in die EU gelangten.
Der Anstieg importierter Waren könne die Rechte der europäischen Verbraucher und ihre Sicherheit gefährden, sagte EU-Justizkommissar Michael McGrath. „Jetzt ist es an der Zeit, dass Team Europa zusammenkommt, um diese Bedrohungen anzugehen und die europäischen Verbraucher zu schützen.“
EU-Handelskommissar Maros Sefcovic ergänzte, dass die Reform der Zollunion, die die Kommission im Mai 2023 vorgelegt hatte, die Zollbefreiung für Pakete mit geringem Wert beseitigen und die Kontrolle durch eine vorgeschlagene EU-Zollbehörde und eine EU-Zolldatenplattform verbessern soll. „Dies wäre ein echter Game-Change, um die Wettbewerbsbedingungen für E-Commerce-Spieler zu verbessern.“
Text-/Bildquelle: | Übermittelt durch www.dts-nachrichtenagentur.de |
Bildhinweis: | Pakete in einem Späti (Archiv) |
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