München () – Die Vorsitzende des Sachverständigenrates zur Begutachtung der gesamtwirtschaftlichen Entwicklung, Monika Schnitzer, wirft der Bundesregierung vor, mit der geplanten Kürzung der Digitalisierungsmittel einen Fehler zu machen. “Das ist tatsächlich Sparen am falschen Ende”, sagte Schnitzer dem ZDF Heute-Journal.
“Das haben wir anders empfohlen. Hier, muss ich sagen, hat man wirklich die falsche Entscheidung getroffen.” Für die Digitalisierung der Verwaltung sind im Haushalt für das kommende Jahr nur noch 3,3 Millionen Euro vorgesehen, nach 377 Millionen Euro in diesem Jahr. Die Digitalisierung hält Schnitzer für zentral.
Man solle die Krise nutzen, um sich neu aufzustellen, sagte sie. “Das sollten wir jetzt dringend auch nutzen, um die Verfahren in der Verwaltung insgesamt zu beschleunigen. Aber auch die Unternehmen sollten die Chance nutzen, mehr zu digitalisieren, mehr zu automatisieren”, so die Inhaberin des Lehrstuhls für Komparative Wirtschaftsforschung an der Ludwig-Maximilians-Universität München. “Das brauchen Sie auch, um mit dem Fachkräftemangel umzugehen, denn sie werden in Zukunft nicht mehr so viele Fachkräfte zur Verfügung haben. Da ist jetzt die Stunde, um sich zu überlegen, wie kann man die Prozesse neu aufsetzen.”
Schnitzer wies im Hinblick auf die Wachstumsschwäche der deutschen Wirtschaft darauf hin, dass die Werte der Industrieländer nahe beieinander lägen. “Tatsächlich sind die Unterschiede nicht so groß. Ja, wir werden vermutlich in diesem Jahr leicht schrumpfen, andere leicht wachsen. Aber das liegt unter anderem auch daran, dass wir eine andere Wirtschaftsstruktur haben. Wir sind ein Industrieland. Wir sind momentan stark von den hohen Energiepreisen betroffen”, so die Wirtschaftsweise.
“Andere Länder wie zum Beispiel Italien oder Spanien leben vom Tourismus. Und die profitieren momentan davon, dass die Menschen wieder gerne in Urlaub fahren.”
Text-/Bildquelle: |
Übermittelt durch www.dts-nachrichtenagentur.de |
Bildhinweis: |
Finanzministerium (Archiv)
|
Zusammenfassung
Vorsitzende des Sachverständigenrates kritisiert Bundesregierung für Kürzung der Digitalisierungsmittel
Im Haushalt für das kommende Jahr sind nur noch 3,3 Millionen Euro für Digitalisierung der Verwaltung vorgesehen
Monika Schnitzer betont die zentrale Rolle der Digitalisierung
Empfiehlt die Nutzung der Krise, um Neuaufstellung der Verfahren und Prozesse betrachtet zu beschleunigen
Mahnt Unternehmen zur Digitalisierung, um Fachkräftemangel entgegenzuwirken
Wachstumsschwäche der deutschen Wirtschaft: Unterschiede zu Industrieländern nicht so groß
Fazit
Die Bundesregierung plant die Kürzung der Digitalisierungsmittel im Haushalt für das kommende Jahr auf nur noch 3,3 Millionen Euro, im Vergleich zu 377 Millionen Euro in diesem Jahr. Monika Schnitzer, Vorsitzende des Sachverständigenrats zur Begutachtung der gesamtwirtschaftlichen Entwicklung, kritisiert diesen Schritt und betont die Wichtigkeit der Digitalisierung für Verwaltung und Unternehmen. Sie fordert, die Krise zur Neuorientierung zu nutzen und Prozesse in der Verwaltung zu beschleunigen und Unternehmen dazu zu bringen, mehr zu digitalisieren und zu automatisieren.
Die Nachrichtenagentur versorgt seit über 10 Jahren ihre Kunden rund um die Uhr mit topaktuellen Nachrichtentexten und Bildern.
Letzte Artikel von Deutsche Textservice Nachrichtenagentur GmbH
(Alle anzeigen) - Wirtschaftsweise Schnitzer gegen CO2-Preis-Erhöhung… München () - Die Vorsitzende des Sachverständigenrats zur Begutachtung der gesamtwirtschaftlichen Entwicklung, Monika Schnitzer, fürchtet angesichts des weiter steigenden CO2-Preises um die Akzeptanz von Klimaschutz…
- Wirtschaftsweise Schnitzer für Reform der Netzentgelte München () - Die Vorsitzende des Sachverständigenrats zur Begutachtung der gesamtwirtschaftlichen Entwicklung, Monika Schnitzer, hat den Vorschlag von Bundesnetzagentur-Chef Klaus Müller für eine Reform des…
- Sachverständige Schnitzer für staatliches Bauprogramm München () - Die Vorsitzende des Sachverständigenrats zur Begutachtung der gesamtwirtschaftlichen Entwicklung, Monika Schnitzer, hält ein staatliches Konjunkturprogramm im Bausektor derzeit für sinnvoll. "Es wäre…
- Wirtschaftsweise Schnitzer will mehr staatliche… München () - Monika Schnitzer, Vorsitzende der Wirtschaftsweisen, hat die Bundesregierung angesichts der Rezessionssignale aufgefordert, mehr staatliche und private Bau-Investitionen anzukurbeln. "Ein Konjunkturprogramm ist jetzt…
- Wirtschaftsweise fordert Reform der Schuldenbremse Berlin () - Die Chefin der Wirtschaftsweisen, Monika Schnitzer, fordert angesichts der Debatte um Kürzungen im Bundeshaushalt eine Reform der Schuldenbremse. "Die Schuldenbremse alleine sorgt…
- Wirtschaftsweise fordert 1,5 Millionen Zuwanderer im Jahr Berlin () - Um den Fachkräftemangel anzugehen, schlägt die Wirtschaftsweise Monika Schnitzer mehr Zuwanderung vor. "Deutschland braucht 1,5 Millionen Zuwanderer im Jahr, wenn wir abzüglich…
- Debatte über Schuldenbremse nach Urteil zu Nachtragshaushalt Berlin () - Nach dem Urteil den Bundesverfassungsgerichts zum Nachtragshaushalt 2021, wonach ursprünglich für die Bekämpfung der Coronakrise verplante Kredite in Höhe von 60 Milliarden…
- Ampel plant drastische Kürzungen bei… Berlin () - Die Sparzwänge innerhalb der Bundesregierung gefährden offenbar das zentrale Projekt des Koalitionsvertrages, die Dienstleistungen des Staates zu digitalisieren und den Bürgern online…
- Wirtschaftsweise Schnitzer warnt vor Generationenkonflikten Berlin () - Die Chefin des Sachverständigenrats zur Begutachtung der gesamtwirtschaftlichen Entwicklung, Monika Schnitzer, mahnt Rentenreformen als Beitrag zur Gerechtigkeit an. "Bei der Rente gibt…
- Wirtschaftsweise für Abschaffung der aktuellen Witwenrente Berlin () - Die Wirtschaftsweise Monika Schnitzer hat eine Abschaffung der Witwenrente in ihrer bisherigen Form ins Spiel gebracht. "Die jetzige Regelung reduziert die Anreize,…