Wirtschaftsweise fordert 1,5 Millionen Zuwanderer im Jahr

Berlin () – Um den Fachkräftemangel anzugehen, schlägt die Wirtschaftsweise Monika Schnitzer mehr Zuwanderung vor. “ braucht 1,5 Millionen Zuwanderer im Jahr, wenn wir abzüglich der beträchtlichen Abwanderung jedes Jahr 400.000 neue Bürger haben und so die Zahl der Arbeitskräfte halten wollen”, sagte die Ökonomin der “Süddeutschen Zeitung”.


Man brauche dringend eine “Willkommenskultur”. Das neue Fachkräftegesetz gehe in die richtige Richtung, allerdings brauche es noch mehr. “Etwa Ausländerämter, die Einwanderer nicht abschrecken, sondern Service bieten. Wir sollten nicht für jeden Job fordern, dass die ausländischen Fachkräfte Deutsch können. Sondern dafür sorgen, dass die Mitarbeiter der Ausländerbehörde Englisch können”.

Um den Fachkräftemangel anzugehen, müsse Deutschland auch mehr in die Kinder investieren. “Es ist doch ein Armutszeugnis, dass jeder vierte Viertklässler nicht richtig lesen kann.” Die Firmen müssten die älteren Beschäftigten bei Laune halten, damit die nicht vorzeitig in Rente gehen.

Schnitzer sagte, die Bundesrepublik komme insgesamt nicht so voran, “wie wir könnten und müssten”. Man habe unter anderem nicht in die Infrastruktur investiert, hinke bei der weit hinterher und habe zu spät mit dem Klimaschutz begonnen. Sie kritisierte aber Aussagen des ehemaligen Wirtschaftsweisen-Chefs Bert Rürup, wonach Deutschland zum kranken Mann Europas zu werden drohe, und von Ex-EU-Kommissar Günther Oettinger, der von einem “failed state” spricht: “Das ist in dieser Form schlicht Unsinn. Denn bei allen Versäumnissen war es doch in den letzten zehn, fünfzehn Jahren eigentlich genau umgekehrt. Wir haben uns nach den Problemen Mitte der Nullerjahre sehr gut entwickelt, vor allem dank des Euro.”

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Wirtschaftsweise fordert 1,5 Millionen Zuwanderer im Jahr

Zusammenfassung

  • Wirtschaftsweise Monika Schnitzer schlägt mehr Zuwanderung vor, um den Fachkräftemangel in Deutschland anzugehen.
  • Sie schätzt, dass Deutschland jährlich 1,5 Millionen Zuwanderer benötigt, um den Arbeitskräftebestand zu halten.
  • Schnitzer fordert eine stärkere “Willkommenskultur” sowie ausländerfreundliche Behörden, die Service bieten und Englisch sprechen können.
  • Deutschland sollte auch mehr in die von Kindern investieren und ältere Beschäftigte besser motiviert halten, um vorzeitige Renteneintritte zu vermeiden.
  • Die Wirtschaftsweise kritisiert, dass Deutschland in Bereichen wie Infrastruktur, Digitalisierung und Klimaschutz hinterherhinkt.
  • Sie widerspricht jedoch Aussagen, wonach Deutschland ein “kranker Mann Europas” oder ein “failed state” sei und verweist auf positive Entwicklungen des Landes in den letzten Jahren dank des Euro.

Fazit

Die Wirtschaftsweise Monika Schnitzer schlägt angesichts des Fachkräftemangels in Deutschland mehr Zuwanderung vor. Deutschland bräuchte jährlich 1,5 Millionen Zuwanderer, um den Arbeitskräftemangel auszugleichen. Darüber hinaus spricht sie sich für eine Willkommenskultur aus, die Einwanderer nicht abschreckt, sondern unterstützt. Zudem sollte der Fokus nicht nur allein auf Deutschkenntnissen ausländischer Fachkräfte liegen, sondern eher darauf, dass Mitarbeiter von Ausländerbehörden Englisch sprechen können. Des Weiteren solle Deutschland mehr in die Bildung investieren und dafür sorgen, dass ältere Arbeitnehmer nicht frühzeitig in Rente gehen. Trotz einigen Versäumnissen, wie beispielsweise mangelnde Investitionen in die Infrastruktur und verspäteter Beginn des Klimaschutzes, sieht Schnitzer Deutschland nicht als “kranken Mann Europas” oder “failed state”.

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