Lemke hält AfD-Umfragehoch für gesamtdeutsches Problem

Berlin () – Bundesumweltministerin Steffi Lemke (Grüne) hält den Aufstieg der AfD in Umfragen für ein gesamtdeutsches Problem. “Rechtsextremismus ist kein ostdeutsches Phänomen, wir haben solche Entwicklungen in der gesamten Bundesrepublik und auch in anderen Ländern”, sagte die Grünen-Politikerin aus -Anhalt der “Neuen Osnabrücker Zeitung” (Donnerstagsausgabe).


“Die Rechtsextremen präsentieren scheinbar einfache Lösungen.” Die Klimakrise werde geleugnet, um Veränderungsprozessen auszuweichen. “Solche Faktenverweigerung und solche Parolen sind doch aber keine Lösungen für die komplexen und großen Probleme, vor denen unsere Gesellschaften stehen. Und deshalb werbe ich dafür, dass wir weiter lösungsorientiert als demokratische Parteien um die besten Wege in die ringen.” Die Debatte um das Heizungsgesetz sieht Lemke nicht als Ursache für die hohen Umfragewerte der AfD. “Bei allem Eingeständnis, dass beim Heizungsgesetz Fehler gemacht worden sind, ist diese Debatte nicht die Ursache für hohe Umfragewerte der AfD. Dort, wo ich lebe, bekommt sie schon seit Jahren viel Zuspruch in den Umfragen.” Wer meine, dass rechtsextrem wählen, weil ein Heizungsgesetz geändert wird, der verharmlose die “wahren Ziele des Rechtsextremismus”, sagte Lemke. Es gehe um antidemokratische Einstellungen, die deutlich tiefer lägen und die von politischen Kräften, “denen es nicht um das Wohl unseres Landes geht, gezielt verstärkt werden”. “In der gegenwärtigen Situation wird die Unzufriedenheit von vielen Menschen benutzt, um einen Spaltpilz zwischen die `Politiker da oben` und die `normalen Menschen` zu treiben. Deshalb dürfen sich die demokratischen Akteure umso weniger der Versuchung des Populismus hingeben und das auch noch befeuern.” Auch wenn man damit eventuell mehr Zustimmung ernte. “Ich bin im Übrigen zuversichtlich, dass die Zustimmung zur AfD auch wieder runtergeht”, so die Grünen-Politikerin. Als Lehre aus dem Streit um das Heizungsgesetz müssten Politiker “gut erklären, warum bestimmte Maßnahmen wichtig sind”.

“Wir müssen dafür werben und auch sehr gezielt die zum Teil sehr unterschiedlichen Lebensrealitäten und Alltagserfahrungen in Rechnung stellen. Und wir erleben natürlich auch, dass es schlicht teils mächtige, ökonomische Interessen gibt, die vom Status quo profitieren und sehr lautstark ihre Stimme erheben”, sagte Lemke. Sie bekräftigte: “Wir brauchen die Wärmewende, um uns vor der Klimakrise zu schützen.” Viele Bürger hätten sich auch schon längst auf den Weg gemacht.

“In Sachsen-Anhalt wurden im letzten Jahr um die 80 Prozent Wärmepumpen im Neubau installiert. Und Sachsen-Anhalt ist nicht das reichste Bundesland.” Sie sei überzeugt, dass “wir am wichtigsten Punkt von Klimapolitik angelangt sind”. “Es geht jetzt nicht mehr um Lippenbekenntnisse. Man kann nicht mehr wolkig auf ein Pariser Abkommen verweisen, das man irgendwann in ferner Zukunft in nationale übersetzen will.”

Stattdessen gehe es jetzt ganz konkret darum, die Klimaschutzziele in der Realität umzusetzen. Man habe gewusst, dass das der schwierigste Punkt sein werde. “Wir wussten, dass es dann anstrengender wird, wenn Klimapolitik im konkreten Alltag der Menschen ankommt. Dürre, Hitzewellen, Waldbrände und Starkregen weisen uns doch nun wirklich darauf hin, dass wir etwas ändern müssen.”

Text-/Bildquelle: Übermittelt durch www.dts-nachrichtenagentur.de
Bildhinweis: AfD-Wahlplakat zur Landtagswahl 2022

Lemke hält AfD-Umfragehoch für gesamtdeutsches Problem

Zusammenfassung

– Bundesumweltministerin Steffi Lemke (Grüne) betrachtet den AfD-Aufstieg in Umfragen als gesamtdeutsches Problem und nicht als ostdeutsches Phänomen.
– Sie kritisiert rechtsextreme Parolen und den Leugnen der Klimakrise als Ausweichmanöver vor komplexen Problemen.
– Lemke sieht die Debatte um das Heizungsgesetz nicht als Hauptgrund für die hohen Umfragewerte der AfD und warnt vor der Verharmlosung der Ziele des Rechtsextremismus.
– Die Politikerin betont, dass es um tiefgreifende antidemokratische Einstellungen geht, die von bestimmten politischen Kräften gezielt verstärkt werden.
– Lemke ist zuversichtlich, dass die Zustimmung zur AfD wieder sinken wird und betont die Notwendigkeit guter Kommunikation über wichtige politische Maßnahmen.
– Sie spricht sich für die Berücksichtigung der unterschiedlichen Lebensrealitäten der Bürger aus und für die Abkehr vom Status quo durch ökonomische Interessen.
– Die Grünen-Politikerin bekräftigt die Notwendigkeit der “Wärmewende” zur Abwehr der Klimakrise.
– Sie betont den konkreten Handlungsbedarf zum Erreichen der Klimaschutzziele und verweist auf den steigenden Druck durch Dürren, Hitzewellen, Waldbrände und Starkregen.

Fazit

Die Bundesumweltministerin Steffi Lemke (Grüne) sieht den Anstieg der AfD in Umfragen als gesamtdeutsches Problem und warnt vor der Vereinfachung komplexer Themen wie die Klimakrise. Sie ist außerdem der Meinung, dass die Diskussion um das Heizungsgesetz nicht der Hauptgrund für die Beliebtheit der AfD sei. Die Ministerin betonte die Notwendigkeit, Politiken und Maßnahmen besser zu erklären und zu kommunizieren. Sie fordert die demokratischen Parteien auf, weiter lösungsorientiert um die besten Wege in die Zukunft zu ringen. Lemke ist zudem davon überzeugt, dass wir uns in einem wichtigen Punkt der Klimapolitik befinden und betont die Dringlichkeit, konkrete Maßnahmen zur Erreichung der Klimaschutzziele zu ergreifen.

Deutsche Textservice Nachrichtenagentur GmbH
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