Bericht: BND leitet wegen Wagner-Aufstand interne Untersuchung ein

() – Der Bundesnachrichtendienst (BND) hat offenbar eine Überprüfung seiner Informationslage vor dem Aufstand der Wagner-Söldner gegen das Regime in Moskau eingeleitet. Damit soll aufgearbeitet werden, ob der Dienst die Pläne der Söldner hätte früher erkennen müssen – und ob Hinweise ausländischer Nachrichtendienste richtig bewertet wurden, berichtet der “Spiegel”.


Bereits am Wochenende war in Berlin Kritik aufgekommen, der BND habe womöglich Teile der Bundesregierung verspätet über die Vorgänge informiert. Inzwischen wird kritisiert, dass der BND nicht im Vorhinein über die mutmaßlichen Pläne der Miliz zur Einnahme von Rostow am Don und dem später gestarteten Marsch auf Moskau informiert war. “Wir sind jetzt langsam zu oft von den Ereignissen überrascht worden”, sagte Ralf Stegner (SPD), der Vorsitzende des Afghanistan-Untersuchungsausschusses im Bundestag. “Die Informationslage des BND zum Innenleben Russlands war offensichtlich dünn”, sagte Ulrich Lechte, der außenpolitische Sprecher der FDP-Fraktion im Bundestag, dem “Spiegel”.

“Nicht anders ist es zu erklären, dass über den bevorstehenden Aufstand Prigoschins und der Wagner-Gruppe keinerlei Informationen an uns Parlamentarier herangetragen worden sind.” “Definitiv ist die Lage frustrierend”, sagte die Grünenabgeordnete Sara Nanni. Es sei aber zu leicht, den Dienst dafür zu kritisieren. All dies sei auch eine Ressourcenfrage. In US- heißt es seit dem Wochenende vielfach, US-Geheimdienste hätten entsprechende Hinweise gehabt.

Dem BND sollen weder aus eigenen Recherchen noch aus Hinweisen von Partnerdiensten entsprechende Informationen vorgelegen haben. Auch dies soll die interne Überprüfung nun klären. “Der Umstand, dass offenbar kein Austausch zwischen den Geheimdiensten stattgefunden hat, gibt mir persönlich zu denken”, sagte FDP-Politiker Lechte dem “Spiegel”.

Text-/Bildquelle: Übermittelt durch www.dts-nachrichtenagentur.de
Bildhinweis: BND-Zentrale

Bericht: BND leitet wegen Wagner-Aufstand interne Untersuchung ein

Zusammenfassung

– Der Bundesnachrichtendienst (BND) beginnt Überprüfung seiner Informationslage vor dem Aufstand der Wagner-Söldner gegen das Regime in Moskau.
– Es wird untersucht, ob der BND die Pläne des Aufstandes früher hätte bemerken sollen und ob Hinweise von ausländischen Nachrichtendiensten korrekt bewertet wurden.
– Kritik kam auf, dass der BND womöglich Teile der Bundesregierung zu spät über die Ereignisse informiert hat.
– Der BND wusste nicht im Voraus über die angeblichen Pläne der Miliz, Rostow am Don einzunehmen und später nach Moskau zu marschieren.
– Dem BND lagen weder durch eigene Untersuchungen noch durch Hinweise von Partnerdiensten entsprechende Informationen vor. Diese Punkte sollen durch die interne Überprüfung geklärt werden.
– Es wurden Bedenken geäußert, dass anscheinend kein Austausch zwischen den Geheimdiensten stattgefunden hat.
– Der Umstand fordert eine gründlichere Bewertung und bessere internationale Zusammenarbeit in der .

Fazit

Der Bundesnachrichtendienst (BND) überprüft seine eigenen Handlungen im Vorfeld des Aufstands der Wagner-Söldner gegen das Regime in Moskau. Untersucht wird, ob der Dienst die Pläne der Söldner hätte früher erkennen und Hinweise ausländischer Nachrichtendienste besser bewerten können. Von verschiedenen Seiten wird kritisiert, dass der BND die Bundesregierung möglicherweise zu spät informierte und nicht im Vorfeld über die mutmaßlichen Pläne der Miliz informiert war. Auch die dünne Informationslage des BND über steht in der Kritik. Gleichzeitig wird jedoch auch darauf hingewiesen, dass die Qualität der Geheimdienstarbeit von den zur Verfügung stehenden abhängt. Es wird erwartet, dass die interne Überprüfung klären wird, ob der BND eigene Forschungen durchgeführt oder Hinweise von Partnerdiensten erhalten hat.

Deutsche Textservice Nachrichtenagentur GmbH
Letzte Artikel von Deutsche Textservice Nachrichtenagentur GmbH (Alle anzeigen)