Lidl stellt sich gegen geplante Mehrwegpflicht

() – Der Discounter Lidl stellt sich gegen die von Bundesumweltministerin Steffi Lemke (Grüne) zur Novellierung des Verpackungsgesetzes und zur Förderung von Mehrwegverpackungen. Das Ministerium folgt mit dem Gesetzesentwurf der Einschätzung des Umweltbundesamtes, wonach der - und Ressourcenverbrauch bei Mehrwegflaschen geringer ist als der zusätzliche Herstellungsaufwand für Einwegflaschen.


Mehrweg sei “nicht pauschal besser”, sagte der für Logistik und Vertrieb verantwortliche Vorstand der Lidl-Stiftung, Wolf Tiedemann, dem Wirtschaftsmagazin “Capital” (Onlineausgabe). Das von Lidl genutzte Einwegsystem sei “ökobilanziell mindestens gleichwertig zu Mehrwegflaschen”, so Tiedemann. Ein erzwungener Einstieg in das Mehrwegsystem bringe hohe Kosten mit sich und sei seiner Ansicht nach ökologisch zweifelhaft. “Wenn wir jetzt verpflichtet werden, Mehrwegflaschen zurückzunehmen, die durchs Land bis zur Waschanlage und zum Abfüller transportiert werden müssen, macht das einfach keinen Sinn und belastet das Klima, ohne dass dem nennenswerte positive Effekte gegenüberstehen”, sagte der Vorstand der Lidl-Stiftung.

In Deutschland geht etwa ein Viertel des eingeschmolzenen Plastiks von Einweg-PET-Flaschen in die Herstellung neuer Flaschen. Mehrweg-Glasflaschen können dagegen bis zu 50 Mal wiederbefüllt werden. Entscheidend für die Klimabilanz der deutlich schwereren Glasflaschen ist ihr Transportweg.

Text-/Bildquelle: Übermittelt durch www.dts-nachrichtenagentur.de
Bildhinweis: Lidl-Filiale

Lidl stellt sich gegen geplante Mehrwegpflicht

Zusammenfassung

– Discounter Lidl kritisiert die Pläne der Bundesumweltministerin Steffi Lemke zur Novellierung des Verpackungsgesetzes, die Mehrwegverpackungen fördert.
– Das Umweltbundesamt schätzt, dass der Energie- und Ressourcenverbrauch bei Mehrwegflaschen geringer ist als der zusätzliche Herstellungsaufwand für Einwegflaschen.
– Lidl-Stiftungsvorstand Wolf Tiedemann argumentiert, dass Mehrweg “nicht pauschal besser” sei und das von Lidl genutzte Einwegsystem “ökobilanziell mindestens gleichwertig zu Mehrwegflaschen” sei.
– Tiedemann warnt vor hohen Kosten eines erzwungenen Einstiegs in das Mehrwegsystem und zweifelt an dessen ökologischer Effizienz.
– Er kritisiert, dass die Rücknahme und der von Mehrwegflaschen das Klima belasten, ohne signifikante positive Auswirkungen hervorzurufen.
– In Deutschland wird etwa ein Viertel des eingeschmolzenen Plastiks von Einweg-PET-Flaschen zur Herstellung neuer Flaschen verwendet, während Mehrweg-Glasflaschen bis zu 50 Mal wiederverwendet werden können.
– Für die Klimabilanz von Glasflaschen ist insbesondere ihr Transportweg entscheidend.

Fazit

Lidl hat sich gegen Bekämpfungspläne von Bundesumweltministerin Steffi Lemke (Grüne) gewendet, die auf eine Neufassung des Verpackungsgesetzes und die Förderung von Mehrwegverpackungen abzielen. Laut Lidl-Vorstand Wolf Tiedemann ist das von Lidl genutzte Einwegflaschensystem ökologisch mindestens genauso wertvoll wie Mehrwegflaschen, und ein erzwungener Umstieg auf ein Mehrwegsystem würde hohe Kosten und ökologische Zweifel mit sich bringen. Er betonte, dass das Zurücknehmen von Leermehrwegflaschen, die über den ganzen Land transportiert werden müssen, keinen Sinn mache und das Klima belaste. In Deutschland geht rund ein Viertel des recycelten Plastiks von Einweg-PET-Flaschen in die Herstellung neuer Flaschen, während Mehrweg-Glasflaschen bis zu 50 Mal wiederbefüllt werden können.

Deutsche Textservice Nachrichtenagentur GmbH