Bericht: Meiste Bundesministerien dürfen 2024 mehr ausgeben

() – Trotz der verordneten Sparrunde gewährt Finanzminister Christian Lindner (FDP) wohl zehn von 16 Ressorts 2024 mehr Geld als in der bisherigen Finanzplanung vorgesehen. Das geht aus einer Auflistung der Ausgabendeckel für sämtliche Ministerien hervor, über die der “Spiegel” berichtet.


Demnach bekomme Außenministerin Annalena Baerbock (Grüne) 5,8 Milliarden statt bisher 5,2 Milliarden Euro. Der Etat von Innenministerin Nancy Faeser (SPD) werde um gut 700 Millionen Euro auf rund 13 Milliarden Euro aufgestockt. Am stärksten wachse mit 3,9 Milliarden Euro der von Verkehrsminister Volker Wissing (FDP). Er liegt laut des Berichts nächstes Jahr bei 38,9 Milliarden Euro.

Das Plus erkläre sich mit notwendigen Investitionen in die Deutsche Bahn. Entwicklungshilfeministerin Svenja Schulze (SPD) erhalte 11,5 Milliarden Euro, rund 900 Millionen Euro mehr als bisher eingeplant. Etliche Mehrausgaben seien verursacht durch neue gesetzliche Leistungen, die im vergangenen Jahr, als die Finanzplanung erstellt wurde, noch nicht feststanden, so der “Spiegel”. Beispiele hierfür seien das Bürgergeld oder die Wohngeldreform.

Für die benötige Bauministerin Klara Geywitz (SPD) zwei Milliarden Euro mehr, tatsächlich wachse ihr Etat aber nur um 1,4 Milliarden Euro. Für ihre bisherigen Aufgaben stünden ihr also geringere Mittel zur Verfügung. Weniger Geld in absoluten bekomme Landwirtschaftsminister Cem Özdemir (Grüne): Statt 7,2 Milliarden Euro stünden ihm nächstes Jahr nur 6,6 Milliarden Euro zur Verfügung. Auch der Etat von Wirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) schmelze ab: Er erhalte 10,2 Milliarden Euro, 240 Millionen Euro weniger.

Das absolut größte Minus müsse mit rund einer Milliarde Euro Gesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) hinnehmen. Er könne nächstes Jahr nur noch 16,2 Milliarden Euro ausgeben. Insgesamt lägen die zusätzlichen Ausgaben mehr als acht Milliarden Euro über den bisherigen Planzahlen. Tatsächlich spare die also nicht.

Ohne die Kürzungen im Umlageverfahren, die Lindner den Ministerien verordnete, lägen sie sogar bei deutlich über elf Milliarden Euro, hieß es.

Text-/Bildquelle: Übermittelt durch www.dts-nachrichtenagentur.de
Bildhinweis: Finanzministerium

Bericht: Meiste Bundesministerien dürfen 2024 mehr ausgeben

Zusammenfassung

– Finanzminister Christian Lindner gewährt zehn von 16 Ressorts 2024 mehr Geld als bisher geplant
– Außenministerin Annalena Baerbock erhält 5,8 Milliarden Euro statt 5,2 Milliarden
– Innenministerin Nancy Faeser bekommt Etat von rund 13 Milliarden Euro, 700 Millionen Euro mehr
– Verkehrsminister Volker Wissing erhält höchste Erhöhung mit 3,9 Milliarden Euro, Haushalt bei 38,9 Milliarden Euro
– Investitionen in Deutsche Bahn als Grund für steigende Ausgaben
– Entwicklungshilfeministerin Svenja Schulze erhält 11,5 Milliarden Euro, 900 Millionen Euro mehr als geplant
– Mehrausgaben durch neue gesetzliche Leistungen wie Bürgergeld und Wohngeldreform
– Bauministerin Klara Geywitz benötigt zusätzlich 1,4 Milliarden Euro
– Landwirtschaftsminister Cem Özdemir erhält weniger Geld: 6,6 Milliarden Euro statt 7,2 Milliarden Euro
– Wirtschaftsminister Robert Habeck bekommt 10,2 Milliarden Euro, 240 Millionen Euro weniger
– Gesundheitsminister Karl Lauterbach erhält größtes Minus mit einer Milliarde Euro, Etat bei 16,2 Milliarden Euro
– Insgesamt acht Milliarden Euro über bisherigen Planzahlen, tatsächliche Ersparnis der Regierung nicht gegeben

Fazit

Finanzminister Christian Lindner gewährt trotz der Sparrunde in zehn von 16 Ressorts mehr Geld für 2024 als bisher geplant. Unter anderem bekommt Außenministerin Annalena Baerbock 5,8 Milliarden Euro statt 5,2 Milliarden, Innenministerin Nancy Faeser erhält 13 Milliarden Euro und Verkehrsminister Volker Wissing bekommt mit 38,9 Milliarden Euro den größten Haushalt. Die zusätzlichen Ausgaben liegen insgesamt mehr als acht Milliarden Euro über den bisherigen Planzahlen, sodass die Regierung tatsächlich nicht spare.

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