Esken will Firmengewinne genauer prüfen lassen

– SPD-Chefin Saskia Esken möchte Firmengewinne aufgrund hoher Inflation genauer prüfen lassen.
– Hauptursache für hohe Preise seien u.a. der -Krieg, steigende Energiepreise und Lieferengpässe.
– Esken kritisiert unanständiges Verhalten einiger Unternehmen, die Gewinnmargen erhöhen und Preise hochhalten.
– Bundeskartellamt soll analysieren, wie Preissteigerungen zustande kommen, weitere Schritte werden nicht ausgeschlossen.
– Esken findet staatliche Beobachtungsstelle wie in Spanien sinnvoll für mehr Transparenz in Preisentwicklung.
– Grünen-Bundestagsfraktionsvize Andreas Audretsch warnt vor “Gewinn-Preis-Spirale” und fordert schärferes Kartellrecht.
– Bundesfinanzministerium sieht keine Notwendigkeit für weitere Schritte und verweist auf andere Inflationstreiber.

Berlin () – SPD-Chefin Saskia Esken will wegen der hohen Inflation Firmengewinne genauer prüfen lassen. Hauptursächlich für die hohen Preise seien zwar der Ukraine-Krieg, steigende Energiepreise und Lieferengpässe, doch seien sie “teilweise auch deshalb gestiegen, weil die Unternehmen ihre Gewinnmargen kräftig erhöht haben”, sagte Esken dem “Handelsblatt”.


Wer gestiegene Kosten nur vorschiebe, um seinen Gewinn zu erhöhen, handele “unanständig”. “Es ist nicht hinzunehmen, dass am Essen sparen müssen, um über die Runden zu kommen, während Unternehmen die Preise hochhalten.” Zuallererst sei es Aufgabe des Bundeskartellamtes, zu analysieren, wie die Preissteigerungen zustande kommen. Esken schloss aber auch weitergehende Schritte nicht aus.

“In Spanien geht man derzeit neue Wege, um genauere Informationen über die Preisentwicklungen zu bekommen.” Dort wurde eine staatliche Beobachtungsstelle geschaffen, die Daten verschiedener Institute verbinden und die Marge pro Branche berechnen und veröffentlichen soll. “Das finde ich sinnvoll”, sagte die SPD-Politikerin. “Mehr Transparenz ist an dieser Stelle nur zu begrüßen.”

Auch der grüne Koalitionspartner warnt verstärkt vor einer “Gewinn-Preis-Spirale”. So sagte Grünen-Bundestagsfraktionsvize Andreas Audretsch, man müsse aufpassen, “dass nicht einige Unternehmen durch überhöhte Preissteigerungen Extragewinne aus der Krise schlagen”. Er sehe vor allem das Bundeskartellamt in der Verantwortung: “Als Ampel sind wir uns einig: Wir brauchen ein Kartellrecht mit mehr Biss.” Deshalb habe die Koalition eine Reform des gegen Wettbewerbsbeschränkungen auf den Weg gebracht.

Das Bundesfinanzministerium hingegen sieht keinerlei Anlass für weitergehende Schritte, berichtet das “Handelsblatt”. “Die Inflationsentwicklung und ihre Treiber werden vom Bundesfinanzministerium anhaltend beobachtet”, teilte ein Sprecher mit. Dabei bestimmten viele verschiedene Faktoren die Inflation, etwa die Unsicherheiten am Weltmarkt, insbesondere im Bereich , gestörte Lieferketten und Nachholeffekte beim Konsum. Es lägen “keine Erkenntnisse vor, dass die Entwicklung von Unternehmensgewinnen ein maßgeblicher Treiber der Inflation ist”, hieß es aus dem von Bundesfinanzminister Christian Lindner (FDP).

Text-/Bildquelle: Übermittelt durch www.dts-nachrichtenagentur.de
Bildhinweis: Saskia Esken

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