Erzeugerpreise steigen immer langsamer

  • Erzeugerpreise in im März um 7,5 Prozent höher als im Vorjahresmonat
  • Preisanstieg seit sechs Monaten verlangsamt
  • Energiepreise im März 2023 durchschnittlich 6,8 Prozent höher als im Vorjahresmonat
  • Verbrauchsgüterpreise im März 2023 um 15,4 Prozent höher als im März 2022
  • Nahrungsmittelpreise 19,2 Prozent teurer als im Vorjahr
  • Stärkster Preisanstieg bei Zucker (+89,2 Prozent gegenüber März 2022)
  • Moderate Preisanstiege bei Gebrauchsgütern, Investitionsgütern und Vorleistungsgütern

() – Der Anstieg der Erzeugerpreise in Deutschland hat im März den sechsten Monat in Folge an Tempo verloren. Nach vorläufigen Angaben waren die um 7,5 Prozent höher als im Vorjahresmonat, teilte das Statistische Bundesamt (Destatis) am Donnerstag mit.

Im Februar hatte die Veränderungsrate gegenüber dem Vorjahresmonat noch bei +15,8 Prozent gelegen. Der Höchststand war im August und September mit jeweils +45,8 Prozent gemessen worden. Gegenüber dem Vormonat sanken die Erzeugerpreise im März 2023 um 2,6 Prozent. Die Ergebnisse sind weiterhin vorläufig hinsichtlich der Entwicklung der - und Gaspreise.

Grund hierfür ist die Preisbremse für Strom und Gas, die seit Januar 2023 gilt und seit März 2023 umgesetzt wird. Da im März noch nicht alle auskunftspflichtigen Energieversorgungsunternehmen Daten unter Berücksichtigung der Preisbremse meldeten, konnte die Wirkung der Preisbremse nur teilweise berücksichtigt werden, so die Statistiker. Auch die Aktualisierung der vorläufigen Ergebnisse für Januar und Februar 2023 musste demnach nochmals verschoben werden. Hauptverantwortlich für den Anstieg der gewerblichen Erzeugerpreise im Vorjahresvergleich war im März weiterhin die Preisentwicklung bei Energie, bedingt durch den hohen Wägungsanteil der Energiepreise am Gesamtindex in Kombination mit außergewöhnlich hohen Preisveränderungen.

Zudem stiegen, teilweise infolge der Preissteigerungen für Energie, auch die Preise für Verbrauchsgüter, Vorleistungsgüter, Gebrauchsgüter und Investitionsgüter deutlich an. Auch für den Rückgang des Erzeugerpreisindex gegenüber dem Vormonat ist die Entwicklung der Energiepreise hauptverantwortlich, so das Bundesamt. Die Energiepreise waren im März 2023 den vorläufigen Ergebnissen zufolge im Durchschnitt 6,8 Prozent höher als im Vorjahresmonat. Gegenüber Februar 2023 sanken sie dagegen um 7,6 Prozent.

Da die Energiepreise bereits kurz nach Beginn des russischen Angriffs auf die Ukraine im März 2022 stark gestiegen waren, führte dies nun gemeinsam mit den Preisrückgängen der vergangenen Monate zu einem nur noch vergleichsweise moderaten Anstieg im Vorjahresvergleich (Basiseffekt). Den höchsten Einfluss auf die Veränderungsrate gegenüber dem Vorjahresmonat bei Energie hatten immer noch die Preissteigerungen für Erdgas in der Verteilung, was im März 2023 über alle Abnehmergruppen hinweg 19,1 Prozent mehr kostete als im März 2022. Die Preise für Strom waren über alle Abnehmergruppen betrachtet gegenüber März 2022 unverändert. Mineralölerzeugnisse waren 18,4 Prozent billiger als im März letzten Jahres, gegenüber Februar 2023 sanken diese Preise um 2,3 Prozent.

Im März 2022 waren die Preise für Mineralölerzeugnisse infolge des Kriegsausbruchs in der Ukraine binnen eines Monats um 25,8 Prozent gestiegen. Leichtes Heizöl war im März diesen Jahres um 33,6 Prozent billiger als ein Jahr zuvor (-4,4 Prozent gegenüber Februar 2023). Die Preise für Kraftstoffe sanken um 19,4 Prozent (-1,7 Prozent gegenüber Februar 2023). Ohne Berücksichtigung von Energie waren die Erzeugerpreise 7,9 Prozent höher als im März 2022 und stiegen gegenüber Februar 2023 um 0,2 Prozent.

Wie das Bundesamt weiter mitteilte, waren die Preise für Verbrauchsgüter im März 2023 um 15,4 Prozent höher als im März 2022 und stiegen gegenüber Februar 2023 um 0,7 Prozent. Nahrungsmittel fielen 19,2 Prozent teurer als im Vorjahr aus. Besonders stark stiegen die Preise für Zucker (+89,2 Prozent gegenüber März 2022). Im Vergleich zum Vormonat Februar gaben diese Preise jedoch geringfügig nach (-0,1 Prozent).

Verarbeitete Kartoffeln kosteten 46,6 Prozent mehr als im März 2022, die Preise für Schweinefleisch stiegen um 33,4 Prozent. Margarine und Nahrungsfette waren 29,3 Prozent teurer als ein Jahr zuvor. Billiger als im März 2022 waren insbesondere Butter (-11,6 Prozent gegenüber März 2022) und nicht behandelte pflanzliche Öle (-31,0 Prozent gegenüber März 2022). Die Preise für Gebrauchsgüter waren im März 2023 um 10,0 Prozent höher als ein Jahr zuvor und stiegen gegenüber Februar 2023 um 0,3 Prozent, insbesondere bedingt durch die Preisentwicklung bei Möbeln (+11,7 Prozent gegenüber März 2022). Investitionsgüter kosteten 7,5 Prozent mehr als im Vorjahr (+0,2 Prozent gegenüber Februar 2023), vor allem verursacht durch die Preissteigerungen für Maschinen mit einem Plus von 9,4 Prozent, gefolgt von denen für Kraftwagen und Kraftwagenteile (+5,9 Prozent). Vorleistungsgüter waren im März 2023 um 4,7 Prozent teurer als ein Jahr zuvor. Gegenüber dem Vormonat sanken diese Preise geringfügig um 0,1 Prozent. Den größten Einfluss auf die Preissteigerung für Vorleistungsgüter gegenüber dem Vorjahr hatte die Preisentwicklung für Glas, Glaswaren, Keramik und verarbeitete Steine (+24,1 Prozent gegenüber März 2022).

Besonders stark stiegen die Preise für Zement (+52,3 Prozent gegenüber März 2022). in Form von Plättchen oder Schnitzeln war 30,7 Prozent teurer als im März 2022 (-4,6 Prozent gegenüber Februar 2023). Haushalts-, Hygiene- und Toilettenartikel aus Zellstoff, Papier und Pappe kosteten 27,8 Prozent mehr. Billiger als im März 2022 waren Metalle (-3,6 Prozent). Gegenüber dem Vormonat sanken die Metallpreise um 1,0 Prozent. Roheisen, Stahl und Ferrolegierungen kosteten 9,3 Prozent weniger als im März 2022. Die Preise für Betonstahl in Stäben sanken um 24,5 Prozent im Vorjahresvergleich. Besonders stark fielen bei den Vorleistungsgütern im Vorjahresvergleich die Preise für nichtmetallische Sekundärrohstoffe wie Papier (-43,7 Prozent).

Text-/Bildquelle: Übermittelt durch www.dts-nachrichtenagentur.de
Bildhinweis: Papierfabrik in Fulda

Erzeugerpreise steigen immer langsamer

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