Jahresabschlussrechnung – dieser Begriff sorgt in Unternehmen und kleineren Betrieben regelmäßig für Aufruhr. Zwar muss der Abschluss, wie der Name schon sagt, jährlich aufgestellt werden. Viele Unternehmen trifft er trotzdem oft unvorbereitet: Rechnungen und Belege fehlen oder Bilanzen sind nicht ausgeglichen. Der Grund? Vermutlich Verdrängung, denn das augenscheinliche Zahlenwirrwarr der Buchhaltung schreckt viele Unternehmer ab und die lückenlose Dokumentation wird schließlich vernachlässigt. Dabei ist die Buchhaltung kein Buch mit sieben Siegeln. Wer sich ein bisschen in das Thema einarbeitet, kann seine Finanzen schnell selbst verwalten. Und das bringt einige Vorteile mit sich. Damit es klappt, hier ein paar Tipps.
Warum die Buchhaltung selber machen?
Auf den ersten Blick erscheint es bequemer, die eigene Buchhaltung an eine externe Stelle abzugeben, die sich darum kümmert. Auf den zweiten Blick ist es für Unternehmer oder kleine Betriebe dennoch attraktiver, sich selber um die Finanzen zu kümmern:
- Alles im Blick: Steht das Unternehmen finanziell gut da oder drohen in Zukunft Engpässe? Wer sich selbst um seine Buchhaltung kümmert, hat Überblick über alle Geschäftsaktivitäten und ist somit immer über die aktuelle wirtschaftliche Lage informiert. Diese lückenlose Transparenz ist besonders von Vorteil, wenn mögliche Investitionen anstehen.
- Immer auf dem aktuellen Stand: Wer auf die Schnelle aktuelle Geschäftszahlen braucht, seine Buchhaltung aber an einen externen Dienstleister abgegeben hat, muss unter Umständen länger auf Informationen warten. Liegt das gesamte Zahlenwerk in den eigenen Händen, sind wichtige Daten immer verfügbar.
- Kosten sparen: Ein kompetenter und zuverlässiger Steuerberater nimmt einem viel Arbeit ab. Doch diese Erleichterung ist selbstverständlich nicht umsonst. Ein guter Berater lässt sich seine Dienste auch gut bezahlen und verlangt für zusätzliche Leistungen in manchen Fällen Extragebühren. Wer seine Buchführung selbst in die Hand nimmt, spart erhebliche Kosten.
Wichtige Tipps für Selbstbucher
Daneben spielen für eine gute Buchhaltung die Faktoren Zeit und Sorgfalt eine große Rolle. Damit man sich im Zahlendschungel nicht verliert, sollten Selbstbucher deshalb folgende Ratschläge beachten:
- Belege mit System organisieren: Denn bei einer sauberen Buchführung darf pro Buchung der dazugehörige Nachweis nicht fehlen. Alle Kapitalflüsse müssen besonders für das Finanzamt nachvollziehbar sein. Um aber nicht im Zettelwald zu versinken, sind mit einem Rechnungsprogramm für den PC alle Belege nicht nur an einem Ort gespeichert. Durch einen zusätzlichen Online-Zugriff können sie jederzeit aufgerufen und ohne viel Aufwand bearbeitet werden.
- Geschäftsvorfälle dokumentieren: Rechnungen, Gutschriften, Fixkosten – Um am Ende eines Geschäftsmonats den Unternehmensgewinn eindeutig ausweisen zu können, müssen Einnahmen und Ausgaben klar erfasst und ausgewertet werden. Ja nach Betriebsart eigenen sich dafür eine Einnahmen-Überschussrechnung oder die klassische doppelte Buchführung.
- Das Steuerrecht kennen: Einkommens-, Gewerbe- und Umsatzsteuer sind gängige Begriffe, doch was steckt eigentlich dahinter? Mit dieser Frage müssen sich Selbstbucher zumindest einmal intensiv auseinander gesetzt haben. Viele Buchungssätze ändern sich nämlich kaum. Und im Zweifelsfall helfen Finanzbeamte gerne weiter.
- Digitale Hilfe holen: Gerade wer mit seinem Buchhaltungslatein noch am Anfang steht, sollte sich Unterstützung durch eine Buchhaltungssoftware holen. Sie übernimmt unter anderem standardisierte Buchungen, Online-Zahlungen oder kann Steueranteile berechnen. Welche Funktionen es sonst noch gibt, für wen sich der digitale Support lohnt und viele weitere Fragen beantwortet dieser Ratgeber zum Thema Buchhaltungssoftware.
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