Außenminister sieht deutsche Führungsrolle in der Nato
Berlin () – Außenminister Johann Wadephul (CDU) hat wenige Tage vor dem Nato-Gipfel in Den Haag eine führende Rolle Deutschlands in der Verteidigungspolitik des Bündnisses angemahnt.
„Deutschland muss ein Vorbild sein, wir müssen bereit sein zu führen. Es liegt an uns, das Notwendige für unsere Sicherheit zu tun und die Nato zusammenzuhalten“, sagte der CDU-Politiker dem „Spiegel“. Wadephul äußerte sich zuversichtlich, dass sich die Staats- und Regierungschefs der Nato-Staaten darauf verständigen werden, ihre Ausgaben für Verteidigung und verteidigungsrelevante Infrastruktur auf fünf Prozent zu steigern. Das Gipfeltreffen findet kommende Woche in Den Haag statt.
Zudem forderte Wadephul die Bundesregierung und die Parteien des Regierungsbündnisses auf, den neuen Kurs in der Verteidigungspolitik offensiver zu vertreten: „Wir müssen noch viel mehr über unsere Sicherheit reden. Jetzt beginnt Phase zwei der Zeitenwende. Wir sollten den Bürgerinnen und Bürgern deutlich sagen, dass ohne ein großes Investitionsprogramm in unsere Verteidigung Deutschland und Europa in der Zukunft nicht sicher sein werden.“
Dazu gehöre mehr Personal in der Bundeswehr, aber auch eine deutliche Stärkung des Zivilschutzes. „Das ist eine große Vermittlungsaufgabe für uns in der Regierung“, sagte Wadephul. Der Außenminister hatte sich als erstes Mitglied der Bundesregierung hinter die Forderung von US-Präsident Donald Trump gestellt, die Verteidigungsausgaben auf fünf Prozent zu erhöhen, was aktuell knapp die Hälfte des Bundeshaushalts bedeuten würde.
Wadephul hat nicht damit gerechnet, so bald nach seinem Amtsantritt als Krisendiplomat im Einsatz zu sein. „In der Form habe ich das nicht kommen sehen. Aber wenn man mit einer so dramatischen Situation konfrontiert ist, bleibt keine Zeit für die Rückschau“, sagte der CDU-Politiker mit Blick auf den Krieg zwischen Israel und Iran dem „Spiegel“.
Wadephul achtet nach eigenem Bekunden darauf, neben dem Ministeramt Zeit für Privates zu haben. „Das ist schwieriger geworden, aber mein Familienleben ist mir sehr wichtig. So versuche ich beispielsweise, mit meiner Frau weiterhin den Wochenendmarkt in meinem Heimatort oder Theateraufführungen in Hamburg zu besuchen“, sagte er.
Wadephul ist verheiratet und Vater von drei Kindern; er lebt mit seiner Frau im schleswig-holsteinischen Molfsee bei Kiel. Der 62-Jährige ist seit Anfang Mai im Amt, der erste an der Spitze des Auswärtigen Amts mit einem CDU-Parteibuch seit 1966.
Mit Bundeskanzler Friedrich Merz, ebenfalls CDU, wolle er auf dem Feld der Außenpolitik „Politik aus einem Guss“ machen. „Wir bespielen unterschiedliche Ebenen und ergänzen uns. Das ist das Normalste der Welt. Der Bundeskanzler vertraut mir, ich vertraue ihm. Das ist eine wichtige Voraussetzung dafür, dass ich meine Arbeit machen kann“, sagte Wadephul.
„Die allermeisten unserer Gespräche laufen so ab, dass der Kanzler mich nach meiner Meinung fragt“, sagte er. Auf die Frage, ob er dem Kanzler auch widerspreche, sagte Wadephul: „Ich habe weder zu Oppositionszeiten noch seit der Regierungsübernahme Anlass gehabt, Friedrich Merz groß zu widersprechen. Ich habe aber auch kein Problem damit zu akzeptieren, dass er der Regierungschef ist und über die Richtlinienkompetenz verfügt.“
Text-/Bildquelle: | Übermittelt durch www.dts-nachrichtenagentur.de |
Bildhinweis: | Johann Wadephul (Archiv) |
Häufig gestellte Fragen (FAQ)
Wie heißen die Personen in diesem Beitrag?
Johann Wadephul, Donald Trump, Friedrich Merz
Welche Organisationen oder Institutionen werden genannt?
Die genannten Organisationen, Parteien oder Institutionen sind:
Nato, CDU, Bundesregierung, US-Präsident.
Wann ist das Ereignis passiert?
Nicht erwähnt
Wo spielt die Handlung des Artikels?
Die Orte, an denen das beschriebene Ereignis stattfindet oder stattfand, sind: Berlin, Den Haag, Molfsee, Hamburg.
Worum geht es in einem Satz?
Außenminister Johann Wadephul (CDU) fordert vor dem NATO-Gipfel in Den Haag eine stärkere Führung Deutschlands in der Verteidigungspolitik und plädiert für eine Erhöhung der Verteidigungsausgaben auf fünf Prozent, um Sicherheit für Deutschland und Europa zu gewährleisten.
Was war der Auslöser für den Vorfall?
Der Hintergrund für die Aussagen von Außenminister Johann Wadephul ist die bevorstehende NATO-Konferenz in Den Haag, bei der er die Bedeutung einer führenden Rolle Deutschlands in der Verteidigungspolitik des Bündnisses betont. Angesichts der aktuellen sicherheitspolitischen Herausforderungen, wie dem Krieg zwischen Israel und Iran, fordert er eine signifikante Erhöhung der Verteidigungsausgaben sowie eine offensive Diskussion über Sicherheit, um Deutschland und Europa in Zukunft besser zu schützen.
Wie hat die Öffentlichkeit oder Politik reagiert?
Der Artikel beschreibt, dass Außenminister Johann Wadephul (CDU) vor dem Nato-Gipfel in Den Haag eine stärkere Rolle Deutschlands in der Verteidigungspolitik gefordert hat und darauf drängt, die Verteidigungsausgaben auf fünf Prozent zu erhöhen. Er appelliert an die Bundesregierung und die Regierungsparteien, den neuen Verteidigungskurs offensiver zu kommunizieren, um die Sicherheit Deutschlands und Europas zu gewährleisten.
Welche Konsequenzen werden genannt?
Die genannten Folgen oder Konsequenzen sind: steigende Verteidigungsausgaben auf fünf Prozent, mehr Personal in der Bundeswehr, deutliche Stärkung des Zivilschutzes, sicherere Zukunft für Deutschland und Europa, Notwendigkeit eines großen Investitionsprogramms in die Verteidigung, offensivere Vertretung des neuen Kurses in der Verteidigungspolitik.
Gibt es bereits eine Stellungnahme?
Ja, der Artikel zitiert eine Stellungnahme von Außenminister Johann Wadephul (CDU). Er betont, dass Deutschland ein Vorbild in der Verteidigungspolitik sein und die Nato zusammenhalten müsse. Wadephul fordert darüber hinaus ein großes Investitionsprogramm in die Verteidigung, um die Sicherheit Deutschlands und Europas zu gewährleisten.
Berlin: Politisches Zentrum Deutschlands
Berlin ist die pulsierende Hauptstadt Deutschlands und ein bedeutendes politisches Zentrum in Europa. Die Stadt ist nicht nur für ihre reiche Geschichte bekannt, sondern auch für ihre Rolle als Drehscheibe für internationale Diplomatie. Hier treffen sich führende Politiker, um zentrale Themen der Verteidigung, Diplomatie und Globalisierung zu besprechen. In Berlin finden regelmäßig wichtige Gipfeltreffen statt, die die Weichen für die Zukunft der politischen Landschaft in Europa stellen. Mit einer vielfältigen Kultur und einer lebendigen Atmosphäre zieht Berlin Besucher aus der ganzen Welt an.
- Frauen-EM: Deutschland verliert gegen Schweden – Gruppenzweiter - 12. Juli 2025
- Karl Lauterbach häufigster Gast in Talkshows - 12. Juli 2025
- Lottozahlen vom Samstag (12.07.2025) - 12. Juli 2025