EVG stellt sich gegen Sanierungspläne bei der Deutschen Bahn
Berlin () – Die Bahngewerkschaft EVG hat sich gegen den Sanierungskurs von Bahnchef Richard Lutz gestellt.
Lutz` Sanierungskonzept S3 diene lediglich dem „Hinwegtäuschen über eigene schwerwiegende Management-Fehler durch inkonsequentes, nicht nachhaltiges und der Politik gegenüber willfähriges Verhalten“, schrieb EVG-Vorstand Kristian Loroch in einem Brief an Lutz` Vorstandskollegen Berthold Huber, über den der „Tagesspiegel“ (Mittwochausgabe) berichtet. Die Beschäftigten erwarteten von einem Vorstand, dem Eigentümer fachlich fundiert und unmissverständlich darzulegen, was machbar sei und was nicht – „unabhängig von den möglichen Auswirkungen auf die eigene berufliche Laufbahn“, so Loroch.
Anlass für den Ärger sind geplante Umstrukturierungen bei den internen Dienstleistern der Deutschen Bahn. Sie sollen nach Informationen der EVG vom Bahnvorstand noch im Juli beschlossen werden. Mit der geplanten Restrukturierung will der Bahnvorstand laut EVG auf eine wirtschaftliche Schieflage bei der DB Fahrzeuginstandhaltung reagieren, die Werke des Bahnkonzerns betreibt. In der EVG befürchtet man, dass Lutz mit dem Vorstandsbeschluss Fakten schafft, bevor die Bundesregierung über eine Restrukturierung des Bahnkonzerns entscheiden kann.
In dem Schreiben macht Loroch zugleich eigene Vorschläge. Er will viele der Bahndienstleister der am Gemeinwohl orientierten Infrastruktursparte DB Infra-GO zuschlagen. So sollen der Sicherheitsdienst DB Sicherheit und die DB Lounges zur Infra-GO wechseln. Auch die zum Fernverkehr gehörende Vertriebssparte soll als branchenübergreifende Vertriebsplattform Teil der Infra-GO werden, so die Idee des EVG-Vorstands.
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Häufig gestellte Fragen (FAQ)
Wie heißen die Personen in diesem Beitrag?
Die vollständigen Namen von Personen, die im Artikel vorkommen, sind: Richard Lutz, Kristian Loroch, Berthold Huber.
Welche Organisationen oder Institutionen werden genannt?
EVG, Deutsche Bahn, DB Fahrzeuginstandhaltung, DB Infra-GO, DB Sicherheit, DB Lounges, Tagesspiegel
Wann ist das Ereignis passiert?
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Die Orte, an denen das beschriebene Ereignis stattfindet oder stattfand, sind: Berlin.
Worum geht es in einem Satz?
Die Bahngewerkschaft EVG kritisiert den Sanierungskurs von Bahnchef Richard Lutz scharf, da sie befürchtet, dass dessen geplante Umstrukturierungen vor einer notwendigen Regierungsentscheidung Fakten schaffen und fordert stattdessen umfassende, fachlich fundierte Vorschläge für die Zukunft der Deutschen Bahn.
Was war der Auslöser für den Vorfall?
Der Auslöser für die Kritik der Bahngewerkschaft EVG am Sanierungskurs von Bahnchef Richard Lutz sind geplante Umstrukturierungen bei den internen Dienstleistern der Deutschen Bahn, die auf eine wirtschaftliche Schieflage bei der DB Fahrzeuginstandhaltung reagieren sollen. Die EVG befürchtet, dass Lutz durch einen Vorstandsbeschluss Fakten schafft, bevor die Bundesregierung über eine umfassende Restrukturierung des Bahnkonzerns entscheiden kann.
Wie hat die Öffentlichkeit oder Politik reagiert?
Die Bahngewerkschaft EVG hat sich scharf gegen das Sanierungskonzept von Bahnchef Richard Lutz ausgesprochen und kritisiert dessen Vorgehen als unzureichend und nicht nachhaltig. Sie befürchtet, dass der Vorstand durch geplante Umstrukturierungen Fakten schafft, bevor die Bundesregierung über eine notwendige Restrukturierung des Bahnkonzerns entscheiden kann.
Welche Konsequenzen werden genannt?
Die im Artikel erwähnten Folgen oder Konsequenzen sind: Unzufriedenheit der Beschäftigten, Misstrauen gegenüber dem Management, mögliche Umstrukturierungen, wirtschaftliche Schieflage bei der DB Fahrzeuginstandhaltung, Schaffung von Fakten durch den Vorstand vor Regierungsentscheidungen, Änderungen bei der Zuordnung von Bahndienstleistern zur Infra-GO.
Gibt es bereits eine Stellungnahme?
Ja, im Artikel wird eine Stellungnahme der Bahngewerkschaft EVG zitiert. EVG-Vorstand Kristian Loroch kritisiert das Sanierungskonzept von Bahnchef Richard Lutz als einen Versuch, von schweren Management-Fehlern abzulenken, und fordert von der Vorstandsführung eine klare und fundierte Darstellung der machbaren Maßnahmen, unabhängig von deren Auswirkungen auf die eigene Karriere.
Berlin: Eine Stadt voller Geschichte und Innovation
Berlin ist die Hauptstadt Deutschlands und bekannt für ihre reiche Geschichte und kulturelle Vielfalt. Die Stadt bietet eine beeindruckende Mischung aus historischen Stätten, modernen Architekturen und lebendiger Kunstszene. Berlins zahlreiches Nachtleben und die verschiedenen Stadtviertel ziehen Touristen aus aller Welt an. Zudem ist die Stadt ein wichtiges Zentrum für Politik und Wirtschaft in Europa. Mit ihren zahlreichen Museen und Veranstaltungen ist Berlin ein Magnet für Kunst- und Geschichtsliebhaber.
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