Studie: Preise für langsamere Internettarife deutlich gestiegen
Berlin () – Wer langsamere Internettarife bucht, muss immer teurere Tarife in Kauf nehmen. Das geht aus einer Analyse des Preisvergleichsportals Verivox hervor, über die die Zeitungen der Funke-Mediengruppe (Sonntagausgaben) berichten. Demnach zahlen DSL-Neukunden mit geringen Download-Raten heute rund ein Drittel mehr als noch im März 2023.
Surfen mit schnelleren Bandbreiten von bis zu 500 Megabit pro Sekunde ist hingegen im Zwei-Jahres-Vergleich günstiger geworden und ist der Analyse zufolge immer öfter sogar preiswerter als langsames Internet. Laut Verivox sorgt das verschlechterte Preis-Leistungs-Verhältnis auch dafür, dass die Nachfrage nach geringen Bandbreiten sinkt.
Laut den Daten kostete DSL mit 16 Megabit pro Sekunde (Mbit/s) für Neukunden im März 2025 im Schnitt 32,10 Euro im Monat. Zwei Jahre zuvor (März 2023) lagen die monatlichen Kosten bei 24,40 Euro. Das ergibt einen Preisunterschied von 32 Prozent beziehungsweise 7,70 Euro im Monat. Über die vertragliche Mindestlaufzeit von 24 Monaten ergeben sich für Verbraucher Mehrkosten von 185 Euro, so das Portal.
„Wer heute langsam surft, zahlt oft drauf: Die kleinen Tarife werden kaum noch subventioniert – und damit immer unattraktiver“, sagte Jörg Schamberg, Telekommunikationsexperte bei Verivox, den Funke-Zeitungen. „Das wirkt sich auch auf die Nachfrage aus: Innerhalb von zwei Jahren hat sich die Zahl der über Verivox gebuchten Tarife mit 16 Mbit/s mehr als halbiert. Selbst bei 50 Mbit/s sind die Buchungen rückläufig – hingegen hat das Interesse an Tarifen mit 100 und 250 Mbit/s deutlich zugenommen.“
Die mit 16 Mbit/s inzwischen langsamsten DSL-Tarife sind damit nicht nur teurer als vor zwei Jahren, sondern immer häufiger auch teurer als schnellere, leistungsfähigere Tarife. So kostet DSL mit einem Download-Speed von 50 Mbit/s im März 2025 den Verivox-Daten zufolge nur noch 23,10 Euro im Monat, 100-Mbit-DSL liegt bei 28 Euro. Der monatliche Preisvorteil gegenüber dem langsameren 16er-Tarif (32,10 Euro) beträgt also 9 beziehungsweise 4,10 Euro.
Verivox empfiehlt Internetnutzern daher, regelmäßig Preise zu vergleichen. Das Sparpotenzial liege bei mehreren Hundert Euro über 24 Monate – und oft warte mehr Leistung für weniger Geld. Vor allem im mittleren Tarifbereich (250 bis 500 Mbit/s im Download) hat Verivox deutliche Preissenkungen beobachtet: Seit März 2023 sind beide Tarifgruppen und Internettechniken um 20 Prozent günstiger geworden.
Gegenüber Kabel-Internet habe DSL schon länger keinen Preisvorteil mehr. Doch nun verliere DSL immer öfter auch gegenüber Glasfaser, so Verivox. Derzeit kostet DSL mit 100 Mbit/s Downloadgeschwindigkeit monatlich im Schnitt nur 90 Cent mehr als ein meist schnellerer Glasfasertarif (28 Euro beziehungsweise 28,90 Euro effektiv). Tarife mit 250 Mbit/s sind über Glasfaser sogar fünf Euro günstiger im Monat – 29,50 Euro für Glasfaser gegenüber 34,60 Euro für DSL.
Grundsätzlich soll EU-weit das klassische DSL über Kupferkabel (maximal 250 Mbit/s) durch Glasfaser (bis zu 2.500 Mbit/s) ersetzt werden. Die EU-Kommission hat dafür bereits das Jahr 2030 als Zieldatum für das Ende aller Kupfernetze gesetzt hat. In Deutschland fehlt jedoch derzeit noch ein konkreter Zeitplan. Ende 2024 waren bundesweit erst 47 Prozent der Haushalte mit Glasfaser versorgt.
Ist Glasfaser verfügbar, können Kunden bereits jetzt wechseln. Erst, wenn eine Region zu 95 Prozent mit Glasfaser versorgt ist, kann der Netzbetreiber einen Abschaltplan einreichen. Kunden sollen dann ausreichend Zeit haben für den Wechsel. Die Breitband-Branche sieht in der Preisentwicklung für langsamere Anschlüsse schon jetzt einen Trend hin zu Glasfaser.
Der alte Kupferdraht habe mehr und mehr ausgedient, sagte Sven Kapp vom Bundesverband Breitbandkommunikation (Breko) den Funke-Zeitungen. „Der oft bemühte Mythos vom teuren Glasfaseranschluss ist längst überholt: Glasfaser ist heute kein Luxus mehr, sondern erschwinglicher Standard.“ Er forderte einen politischen Fahrplan für den Wechsel von DSL auf Glasfaser. Nur so könne die DSL-Bremse endlich gelöst werden und Verbraucher schnellstmöglich von Glasfaser profitieren.
Text-/Bildquelle: | Übermittelt durch www.dts-nachrichtenagentur.de |
Bildhinweis: | Frau mit Tablet (Archiv) |
Häufig gestellte Fragen (FAQ)
Wie heißen die Personen in diesem Beitrag?
Die vollständigen Namen von Personen, die im Artikel erwähnt werden, sind:
Jörg Schamberg, Sven Kapp
Welche Organisationen oder Institutionen werden genannt?
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Berlin
Worum geht es in einem Satz?
Slow Internet tariffs sind teurer geworden, während schnellere Tarife günstiger sind, was die Nachfrage nach langsamen Anschlüssen sinken lässt und einen Trend hin zu Glasfaserverbindungen fördert.
Was war der Auslöser für den Vorfall?
Der Auslöser für die steigenden Preise für langsame DSL-Tarife ist das mangelnde Interesse der Anbieter an diesen Tarifen, da sie kaum noch subventioniert werden. Gleichzeitig sind die Preise für schnellere, leistungsfähige Internetanschlüsse gesunken, was dazu führt, dass immer mehr Verbraucher zu günstigeren, schnelleren Tarifen wechseln. Die EU-Politik fördert zudem den Übergang zu Glasfaser, was die Attraktivität von DSL weiter verringert.
Wie hat die Öffentlichkeit oder Politik reagiert?
Im Artikel wird beschrieben, dass die Preisanalyse von Verivox zeigt, dass die Kosten für langsame Internet-Tarife erheblich gestiegen sind, während schnellere Tarife günstiger geworden sind. Experten und Vertreter der Breitbandbranche fordern daher einen politischen Fahrplan für den Übergang von DSL zu Glasfaser, um den Preisverfall und die sinkende Nachfrage nach langsamen Anschlüssen zu adressieren.
Welche Konsequenzen werden genannt?
Langsamere Internettarife werden teurer, sinkende Nachfrage nach geringen Bandbreiten, Mehrkosten von 185 Euro über 24 Monate für langsame Tarife, Preisunterschied zwischen langsamen und schnelleren Tarifen, verschlechtertes Preis-Leistungs-Verhältnis, rückläufige Buchungen von 16 Mbit/s und 50 Mbit/s, zunehmendes Interesse an 100 und 250 Mbit/s, potenzielles Sparpotenzial von mehreren Hundert Euro, kein Preisvorteil von DSL gegenüber Kabel-Internet, DSL verliert an Konkurrenz zu Glasfaser, Notwendigkeit eines politischen Fahrplans für den Wechsel zu Glasfaser, Trend hin zu Glasfaser in der Preisentwicklung.
Gibt es bereits eine Stellungnahme?
Ja, im Artikel wird eine Stellungnahme von Sven Kapp, dem Geschäftsführer des Bundesverbands Breitbandkommunikation (Breko), zitiert. Er erklärt, dass der Mythos vom teuren Glasfaseranschluss überholt sei und Glasfaser heute kein Luxus, sondern erschwinglicher Standard. Zudem fordert er einen politischen Fahrplan für den Wechsel von DSL zu Glasfaser, um die Verbraucher schnellstmöglich von den Vorteilen der Glasfaser zu profitieren.
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