DGB und Paus kritisieren Arbeitsministerin
Berlin () – Nachdem Arbeitsministerin Bärbel Bas (SPD) dafür plädiert hatte, Frauen in Teilzeit mehr Arbeitsstunden zu ermöglichen, kritisiert die Sprecherin der Grünen für Arbeit und Soziales, Lisa Paus, der Koalitionsvertrag passe nicht zum Ziel der Arbeitsministerin.
Die ehemalige Familienministerin sagte dem „Tagesspiegel“: „Das Ziel der Ministerin ist richtig: Wenn Frauen endlich so erwerbstätig sein könnten, wie sie es wollen, entspräche das rechnerisch 840.000 zusätzlichen Vollzeitstellen.“
Paus schränkte jedoch ein: „Anders als Herr Merz behauptet, mangelt es nicht am Arbeitswillen – vor allem Frauen wollen mehr arbeiten. Was sie brauchen, sind verlässliche und gute Kinderbetreuung und Arbeitgeber, die das bei den Arbeitsbedingungen mitdenken.“
„Nur passt der Koalitionsvertrag nicht zum ausgegebenen Ziel der Ministerin: Die geplante Steuerbefreiung von Überstunden setzt völlig falsche Anreize.“ Das zementiere die traditionelle Arbeitsteilung – „der Mann arbeitet Vollzeit, die Frau hält den Laden zuhause am Laufen – statt sie endlich zu überwinden. Das ist weder zeitgemäß noch wirtschaftlich vernünftig.“
Die DGB-Vorsitzende Yasmin Fahimi forderte ebenfalls eine bessere Aufteilung unbezahlter Sorgearbeit zwischen den Partnern. Fahimi sagte dem „Tagesspiegel“: „Der Vorstoß der Arbeitsministerin geht in die richtige Richtung.“ In der Debatte dürfe aber nicht der Eindruck entstehen, man müsse Frauen zur Arbeit motivieren. „Denn sie leisten gleichzeitig einen deutlich höheren Anteil an unbezahlter Sorgearbeit. Letztlich bleibt es dabei, dass die Gestaltung der Arbeitszeit eine hoch individuelle Entscheidung ist und es mehr Anreize für eine bessere Aufteilung zwischen den Geschlechtern braucht.“
Die DGB-Vorsitzende weiter: „Für die Regelung der Arbeitszeit finden die Sozialpartner in den Betrieben schon heute viele gute Lösungen – deshalb sagen wir `Hände weg` von der Deregulierung des Arbeitszeitgesetzes.“ Fahimi forderte stattdessen eine bessere Versorgung mit Kita- und Pflegeangeboten. „Auch dies ist entscheidend dafür, dass mehr Frauen erwerbstätig sein können.“ Das sei auch ein wichtiger Schritt gegen den Fachkräftemangel.
Fahimi forderte konkrete Anreize, sodass die unbezahlte Sorgearbeit zwischen den Geschlechtern besser aufgeteilt werde, „indem es zum Beispiel beim Elterngeld mehr Vätermonate und zehn Tage frei nach der Geburt eines Kindes gibt. Auch steuerliche Anreize können dies fördern.“
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Bärbel Bas am 15.05.2025
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