Es gibt wohl kaum ein Licht, was so viel Eleganz und Pracht vermittelt, wie das Licht eines Kronleuchters. Ein Kronleuchter, auch Lüster genannt, ist eine große Lampe, die von der Decke herabhängt und den Raum in ein magisches Licht taucht. Die überwiegende Zahl der Lüster ist mehrarmig und hat Details, die das Licht brechen, wie es beispielsweise bei Kristallen der Fall ist. Diese Leuchter haben eine lange Geschichte hinter sich und gehören noch heute zu den besonderen Lichtspendern.
Eine Lampe mit Vergangenheit
Die ersten Lampen waren Öllampen, bestehend aus einem runden Becken, in das Öl gegossen wurde. Das Öl wurde angezündet und die Lampe, die an einem Schaft oder an einer Kette hing, verbreitete Licht. Hingen die Schalen in großen Räumen und Hallen, wie es sie in Burgen, Kirchen und Schlössern gab, dann wurden mehrere kleine Flammen entfacht, die an eine Krone erinnerten. Der Kronleuchter war geboren. Im Laufe der Jahrhunderte wurden diese Lampen immer prachtvoller und größer und bekamen eine repräsentative Aufgabe. In der Gotik wurden die Schaftleuchter sogar noch aufwendiger. Die Lüster bestanden hauptsächlich aus Messing und hatten schmückende Elemente aus Glas, die das Licht reflektierten.
Prachtvoll und groß
Ab dem 18. Jahrhundert gab es dann Bleikristalle, die die Kronleuchter immer prächtiger machten. Ein wunderschönes Beispiel für einen solchen Kronleuchter aus Kristall hängt im Rathaus der österreichischen Hauptstadt Wien. Er hat einen Durchmesser von stolzen fünf Metern und wiegt 3,2 Tonnen. Gefertigt wurde dieser Prunkleuchter für die Weltausstellung 1878 in Paris. Noch prächtiger ist der Kronleuchter, der im sogenannten „Muayede Salonu“ im Dolmabahçe-Palast in Istanbul hängt: Er wiegt 4,5 Tonnen und besteht aus 750 funkelnden Lampen. Der größte Kronleuchter der Welt jedoch hängt in der Scheich-Zayid-Moschee: Der Leuchter hängt an einer Gewölbedecke in 15 Metern Höhe, er wiegt zwölf Tonnen und sein Durchmesser beträgt zehn Meter.
Der Kronleuchter für zu Hause
Wer meint, dass Kronleuchter nur in Opernhäusern, Schlössern oder anderen repräsentativen Gebäuden hängen, irrt sich. Jeder kann sich so einen prunkvollen Leuchter nach Hause holen, allerdings gibt es einiges zu beachten. Damit er seine ganze Pracht entfalten kann, sollte er immer in einem großen Zimmer hängen, beispielsweise über dem Esstisch, im Wohnzimmer oder im Treppenhaus mit einer hohen Decke. Zu niedrig darf das Prachtstück aber nicht hängen, sonst besteht die Gefahr, sich den Kopf zu stoßen. Der perfekte Platz ist demzufolge im oberen Viertel eines Raums. Eine Einrichtung im Barock- oder Rokokostil ist jedoch nicht erforderlich, ein moderner Kronleuchter kann auch den eher nüchternen skandinavischen Style aufpeppen.
Fazit
Selbst wenn es gemütlich ist, ein Kronleuchter mit echten Kerzen ist keine gute Wahl. Besser sind moderne Leuchtmittel wie LEDs oder Halogenlampen. Viele haben die Optik einer Kerze und es gibt sie sogar mit einem Flackereffekt. In der Regel reicht es aus, den Kronleuchter regelmäßig abzustauben. Einmal im Jahr sollten die einzelnen Elemente aber ein reinigendes Bad aus lauwarmem Wasser und Spülmittel bekommen. Danach sieht der Leuchter wie neu aus, die Prismen funkeln wieder und die Effekte sind im wahren Sinne des Wortes brillant. Wird der Kronleuchter feucht gereinigt, bitte nicht vergessen, vorher die Sicherung auszuschalten.
Bild: @ depositphotos.com / ElinaL
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