WWF: Einige Holzprodukte stammen mutmaßlich aus Russland
Berlin () – Trotz Sanktionen gelangen mutmaßlich weiterhin große Mengen an Holz und Holzprodukten aus Russland nach Deutschland. Wie eine aktuelle Marktrecherche der Umweltorganisation WWF belegt, könnte dies neben Hölzern auch Einmalbestecke betreffen, sagte die Organisation dem „Focus“.
Der WWF hatte Holzproben in einem unabhängigen Labor untersuchen lassen. Die Kaffeelöffel, Rührstäbchen, Messer und Gabeln stammten sowohl von Fast-Food-Ketten als auch aus Supermärkten und Drogerien. Das Ergebnis: Bei 15 der 22 analysierten Produkte handelte es sich mit hoher Wahrscheinlichkeit um Birkenholz aus Russland. Lediglich bei zwei Produkten konnte Russland als Herkunftsland ausgeschlossen werden.
Russland ist zweitgrößter Holzproduzent der Welt und war einer der wichtigsten Holzlieferanten für die EU. Wegen des Angriffskriegs auf die Ukraine ist die Einfuhr seit Juli 2022 verboten. Bereits Anfang des Jahres hatten Analysen des WWF gezeigt, dass auch in Baumärkten weiterhin mutmaßlich russisches Holz angeboten wird.
WWF-Holzexperte Johannes Zahnen erklärte: „Wenn wir fast drei Jahre nach dem Embargo in Vielzahl Holz aus Russland finden, ist es nicht mehr plausibel, wenn es sich um Altholzbestände handeln soll – weil allein die Lagerung sehr viel Geld kostet.“ Der WWF fordert dringend strengere Kontrollen: Nur so könne man sicherstellen, dass der Handel mit illegalem Holz gestoppt werde und Verbraucher nicht zur Finanzierung des russischen Krieges in der Ukraine beitragen, sagte Zahnen.
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Bildhinweis: | Zaunpfähle in einem Baumarkt (Archiv) |
Berlin: Ein Zentrum der Holzimporte
Berlin ist die Hauptstadt Deutschlands und spielt eine zentrale Rolle in der Wirtschaft und Kultur des Landes. Trotz internationaler Sanktionen kommt es in der Stadt weiterhin zu Lieferungen von Holz und Holzprodukten aus Russland. Die Umweltorganisation WWF hat in einer aktuellen Studie festgestellt, dass viele Einmalbestecke in Berlin mit hoher Wahrscheinlichkeit russisches Birkenholz enthalten. Diese Erkenntnisse werfen Fragen zur Effektivität der bestehenden Importkontrollen auf. Der WWF fordert daher dringend strengere Maßnahmen, um sicherzustellen, dass der Handel mit illegalem Holz nicht fortgesetzt wird.
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