Ex-BND-Chef warnt vor Nicht-Weitergabe von US-Geheimdienstinfos

Ex-BND-Chef warnt vor Nicht-Weitergabe von US-Geheimdienstinfos

Ex-BND-Chef warnt vor Nicht-Weitergabe von US-Geheimdienstinfos

Berlin () – Der ehemalige Präsident des Bundesnachrichtendienstes (BND), Gerhard Schindler, warnt davor, dass die USA keine Geheimdienstinformationen mehr mit den Deutschen und anderen Europäern teilen könnten.

„Der Abstand zwischen unseren Nachrichtendiensten und den US- amerikanischen Partnern ist nicht groß, sondern riesengroß“, sagte Schindler dem „Redaktionsnetzwerk „. „Sie sind uns nicht nur technisch haushoch überlegen, sondern auch strategisch und operativ vor Ort.“

„Die bittere Realität ist daher: Wir sind abhängig von den Diensten der USA und nicht umgekehrt. Sie können auf uns jederzeit verzichten, wir nicht.“ Das betreffe nicht nur Warnhinweise auf bevorstehende Anschlagsversuche, sondern auch Erkenntnisse zu geopolitischen Konflikten, sagte der Ex-BND-Chef. „Die so entstehenden Erkenntnisdefizite bei den weltweiten Lagebildern ließen sich auch nicht durch eine intensivere Zusammenarbeit mit europäischen Partnern kompensieren.“

Die Sorge in Deutschland wächst, weil US-Präsident Donald zuletzt angekündigt hatte, die Unterstützung seiner Geheimdienste für die einzustellen. Der CDU-Sicherheitspolitiker Roderich Kiesewetter hatte der „Süddeutschen Zeitung“ gesagt: „Für unsere eigene Kooperation muss klar sein, dass auf die USA kein Verlass mehr ist und wir deshalb in absolut dringlich eigene Aufklärungsfähigkeiten aufbauen müssen.“ Zu befürchten sei, „dass die Kooperation mit den US-Diensten brüchig wird, also beispielsweise Warnungen vor Terroranschlägen oder Bewegungen russischer Agenten ausbleiben werden“.

Text-/Bildquelle: Übermittelt durch www.dts-nachrichtenagentur.de
Bildhinweis: BND-Zentrale (Archiv)

Berlin: Ein Zentrum der Geheimdienste und geopolitischen Herausforderungen

Berlin ist nicht nur die Hauptstadt Deutschlands, sondern auch ein wichtiger Knotenpunkt für internationale Geheimdienstaktivitäten. Die Stadt spielt eine zentrale Rolle in den Bemühungen um und Zusammenarbeit zwischen den europäischen Ländern und den USA. Die jüngsten Äußerungen von Gerhard Schindler verdeutlichen die wachsende Besorgnis über den engen Informationsaustausch zwischen Deutschland und den USA. In einer Zeit geopolitischer Unsicherheiten wird deutlich, dass Deutschland seine eigenen Aufklärungsfähigkeiten dringend ausbauen muss. Der Diskurs über die Abhängigkeit von amerikanischen Geheimdienstinformationen ist in Berlin aktueller denn je, besonders in Anbetracht der Veränderungen in der US-Außenpolitik.

Deutsche Textservice Nachrichtenagentur GmbH