Berlin () – Der Präsident des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW), Marcel Fratzscher, hat sich besorgt darüber geäußert, dass immer mehr junge Erwachsene dazu neigen, rechtspopulistische Parteien zu wählen.
“Der Rechtsruck der jungen Generation dürfte den Prozess der europäischen Integration weiter schwächen und vieles Erreichte wieder revidieren”, sagte Fratzscher dem “Handelsblatt”. “Vielen der jungen Generation ist offensichtlich nicht bewusst, dass eine Schwächung Europas letztlich ihre eigenen Zukunftschancen verschlechtert und im Systemwettbewerb mit China und den USA Deutschland und Europa viel Wohlstand kosten wird.”
Hintergrund ist, dass junge Wähler in Europa zuletzt besonders stark für rechte Parteien gestimmt haben und sich der Trend bei der Europawahl fortsetzen könnte. In Frankreich beispielsweise liegt der rechtsnationale französische Rassemblement National (RN) von Marine Le Pen bei den Unter-35-Jährigen klar vorn, während das proeuropäische Mitte-Bündnis von Präsident Emmanuel Macron Umfragen zufolge in dieser Altersgruppe auf gerade einmal sechs Prozent kommt. Auch in Deutschland und anderen EU-Staaten wächst unter jungen Leuten die Zustimmung für das Rechtsaußen-Lager. Ein Grund ist laut Untersuchungen, dass die junge Generation immer unzufriedener ist, besonders mit der gesellschaftlich-wirtschaftlichen Lage.
Für Fratzscher ist der Unmut nachvollziehbar. “Nie in den letzten 80 Jahren wurde einer jungen Generation eine Welt mit so vielen großen Problemen und Krisen vererbt wie der jungen Generation heute”, sagte er. Angesichts einer zunehmenden Klimakrise, sozialer Polarisierung, geopolitischer Konflikte und Sorgen um Technologie und Arbeitsplätze seien daher “Frustration und die Zukunftsängste” der Jüngeren berechtigt.
Text-/Bildquelle: |
Übermittelt durch www.dts-nachrichtenagentur.de |
Bildhinweis: |
Junge Leute in einem Park (Archiv)
|
Die Nachrichtenagentur versorgt seit über 10 Jahren ihre Kunden rund um die Uhr mit topaktuellen Nachrichtentexten und Bildern.
Letzte Artikel von Deutsche Textservice Nachrichtenagentur GmbH
(Alle anzeigen) - DIW-Präsident: Industrie muss innovativer werden Berlin () - Der Präsident des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW), Marcel Fratzscher, sieht die Gefahr, dass die deutsche Wirtschaft im Wettbewerb mit China und…
- DIW: 12 Milliarden Euro reichen für… Berlin () - Das Deutsche Institut für Wirtschaftsforschung (DIW) und die Diakonie gehen nicht davon aus, dass die von Familienministerin Lisa Paus (Grüne) anfangs genannten…
- DIW gegen neues Konjunkturprogramm Berlin () - Die Ampelkoalition sollte nach Ansicht des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW) kein Konjunkturprogramm mit weiteren Subventionen und Steuersenkungen auflegen. "Ein Konjunkturprogramm, das…
- DIW sieht in Kindergrundsicherung zunächst keine… Berlin () - Der Chef des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW), Marcel Fratzscher, sieht durch die Einführung der Kindergrundsicherung keine direkte Verbesserung für Kinder in…
- DIW für deutliche Erhöhung von Familienleistungen Berlin () - Der Präsident des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW), Marcel Fratzscher, hat angesichts deutlich gestiegener Empfängerzahlen beim Kinderzuschlag eine Erhöhung der staatlichen Familienleistungen…
- Fratzscher sieht Chancen in Viessmann-Übernahme - DIW-Präsident Marcel Fratzscher begrüßt Verkauf der Heiztechnik-Sparte von Viessmann an US-Konkurrenten - Übernahme könnte Wettbewerb erhöhen, Innovationskraft stärken und Kosten für Wärmepumpen reduzieren -…
- Fratzscher sieht Ansiedlung Chipfabriken gespalten Berlin () - Der Präsident des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW), Marcel Fratzscher, sieht die Ansiedelung des taiwanesischen Halbleiterkonzerns TSMC in Dresden gespalten. "Die geplanten…
- DIW begrüßt Ampel-Pläne für schnellere Einbürgerung Berlin () - Der Präsident des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW), Marcel Fratzscher, hat die neuen Regeln für eine schnellere Einbürgerung begrüßt, die am Mittwoch…
- Ökonomen schreiben AfD kaum Wirtschaftskompetenz zu Berlin () - Mehrere führende Ökonomen schreiben der AfD kaum Wirtschaftskompetenz zu. "Ich sehe da wirkliche sehr wenig Potenzial für etwas, was man tatsächlich wirtschaftspolitische…
- DIW-Präsident erwartet Stagnation der deutschen Wirtschaft - Marcel Fratzscher, Deutsches Institut für Wirtschaftsforschung: deutsche Wirtschaft wird nicht schnell ins Plus kommen - Rezession und Stagnation auf absehbare Zeit - Ungewöhnlich schwacher…