Berlin () – Die Behörden erwarten eine weitere Zunahme illegaler Migration nach Deutschland. Es sei “mit einem erneuten Ansteigen der Anzahl polizeilicher Feststellungen sowie Asylgesuchen in Deutschland zu rechnen”, heißt es in einem neuen Report des Gemeinsamen Analyse- und Strategiezentrums illegale Migration (GASIM), über den der “Spiegel” berichtet. Schleusernetzwerke könnten “mit einer nahezu garantierten Bleibeperspektive in Deutschland `werben`”.
In dem Zentrum sind unter anderen das Bundeskriminalamt (BKA), das Bundesamt für Migration und Flüchtlinge (Bamf), der Bundesnachrichtendienst (BND) und das Auswärtige Amt vertreten. Deutschland werde weiterhin “Hauptzielland illegaler Migration innerhalb der EU” bleiben, heißt es in der Analyse.
Die Kontrollen an den deutschen Grenzen, die zuletzt mehrfach verlängert worden waren, stoßen bei den Experten keineswegs auf ungeteilte Zustimmung. Sie führen nach Behördeneinschätzung “perspektivisch eher wahrscheinlich zu Anpassungen der Modi Operandi”. Sie würden von Schleusern zudem genutzt, “um den Migranten (vermehrten) Unterstützungsbedarf glaubhaft zu machen und höhere Kosten zu begründen”.
Laut Bericht sind 2023 in Deutschland 39.700 mutmaßlich Geschleuste gezählt worden. Das waren 119 Prozent mehr als im Vorjahr. 42 Prozent der von den Behörden aufgegriffenen Geschleusten gelangten demnach über Polen in die Bundesrepublik, 29 Prozent über Österreich und 23 Prozent über Tschechien.
2023 waren Schleusungen in Kleintransportern oder Fahrzeugen – sogenannte Behältnisschleusungen – besonders bedeutsam. “In diesen Zusammenhang wurden mehr als 1.200 Fälle mit etwa 17.500 Geschleusten festgestellt”, heißt es in dem Bericht. Die Fallzahlen hätten sich damit gegenüber dem Vorjahr mehr als verdoppelt, die Zahl der Geschleusten “annähernd verfünffacht”.
Text-/Bildquelle: |
Übermittelt durch www.dts-nachrichtenagentur.de |
Bildhinweis: |
Grenze zwischen Deutschland und Polen (Archiv)
|
Die Nachrichtenagentur versorgt seit über 10 Jahren ihre Kunden rund um die Uhr mit topaktuellen Nachrichtentexten und Bildern.
Letzte Artikel von Deutsche Textservice Nachrichtenagentur GmbH
(Alle anzeigen) - Ehemalige Geheimdienstchefs kritisieren die Politik Berlin () - Angesichts des Vorwurfs, der Bundesnachrichtendienst (BND) habe die Bundesregierung über den Aufstand der Wagner-Gruppe von Jewgeni Prigoschin in Russland erst informiert, als…
- Kanzleramt legt Entwurf für neues BND-Gesetz vor Berlin () - Das Bundeskanzleramt will mit einer Änderung des BND-Gesetzes Vorgaben des Bundesverfassungsgerichts zur Einschränkung der Übermittlung personenbezogener Daten durch Nachrichtendienste an Polizeien und…
- Bericht: BND leitet wegen Wagner-Aufstand interne… Berlin () - Der Bundesnachrichtendienst (BND) hat offenbar eine Überprüfung seiner Informationslage vor dem Aufstand der Wagner-Söldner gegen das Regime in Moskau eingeleitet. Damit soll…
- Ampelpolitiker fordern Aufklärung über… Berlin () - Wegen möglicher Informationsdefizite zum Aufstand der Söldnertruppe Wagner in Russland gerät nun der deutsche Auslandsgeheimdienst BND unter Druck. Anlass sind Äußerungen von…
- CDU will Grenzkontrollen innerhalb der EU - Union fordert Ausweitung der Grenzkontrollen in Migrationskrise - Hessens Ministerpräsident Boris Rhein (CDU) spricht sich für vorübergehende Binnengrenzkontrollen aus - Thorsten Frei (CDU) fordert…
- Ehemalige BND-Präsidenten erheben schwere Vorwürfe… Berlin () - Die ehemaligen Präsidenten des Bundesnachrichtendienstes, August Hanning und Gerhard Schindler, haben eine komplette Neuaufstellung der deutschen Nachrichtendienste gefordert. In einem gemeinsamen Gastbeitrag…
- CDU kritisiert Kanzler-Äußerungen zum BND Berlin () - Die CDU hat Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) für seine Aussage, wonach der Bundesnachrichtendienst (BND) vom Aufstand der Söldnertruppe Wagner in Russland überrascht…
- GdP nennt Forderungen nach mehr Grenzkontrollen… Berlin () - Die Gewerkschaft der Polizei nennt wiederholte Forderungen nach mehr Grenzkontrollen "Augenwischerei" und verweist unter anderem auf die Rechtsprechung. "Die Forderung nach mehr…
- Union kritisiert Faeser wegen Nein zu stationären… Berlin () - Innenpolitiker der Union haben Bundesinnenministerin Nancy Faeser (SPD) für ihre Absage an stationäre Grenzkontrollen bei der Bekämpfung von Schleuserkriminalität kritisiert. "Endlich kommt…
- CDU fordert von Faeser "zügige… - CDU fordert rasche Einführung von Grenzkontrollen zu Polen, Tschechien und der Schweiz - Josef Oster, Obmann der CDU/CSU-Fraktion im Innenausschuss, betont außergewöhnlich hohe Zahl…