Düsseldorf () – Nordrhein-Westfalens Innenminister Herbert Reul (CDU) hat distanziert auf die Äußerungen des CDU-Vorsitzenden Friedrich Merz zur angeblich privilegierten Zahnbehandlung abgelehnter Asylbewerber reagiert. “Ich habe keine Lust mehr, darüber zu streiten, ob der eine oder andere ein falsches Wort gewählt hat”, sagte er dem “Redaktionsnetzwerk Deutschland”.
“Er wollte damit ein Problem ansprechen, das sonst nicht angesprochen wird: dass wir mit unseren Sozialleistungen Flüchtlinge anziehen. Darüber kann man nachdenken.” Auf die Frage, ob man dazu nicht eine Sprache wählen solle, die nicht noch weiter aufheizt, erwiderte Reul allerdings: “Das ist immer klug.” Zudem wich er bei der Frage, ob Merz ein geeigneter Kanzlerkandidat sei, aus: “Ich habe immer gesagt, dass ich diese blöde Debatte über Kanzlerkandidaten nicht mitmache. Denn sie bringt nichts. Wir sollten erstmal die beschriebenen Probleme lösen und die AfD überflüssig machen. Dann können wir uns auch darum kümmern, dass die CDU stärkste Partei wird – und am Ende darüber reden, wer welchen Posten kriegt.”
Zu Merz Zukunft als CDU-Vorsitzender erklärte der Minister: “Er ist gewählt worden und er ist unser Vorsitzender. Was im nächsten oder übernächsten Jahr ist, das weiß ich nicht. Richtig ist, dass ich früher nicht zum Fanklub von Friedrich Merz gehört habe. Ich war immer für Armin Laschet – einen Mann mit hoher Qualität, der wegen eines blöden Lachers im letzten Bundestagswahlkampf die Wahl verloren hat. Daran waren auch eigene Leute maßgeblich beteiligt. Daher wissen wir: Grabenkämpfe in den eigenen Reihen nutzen nur dem politischen Gegner.”
| Text-/Bildquelle: | Übermittelt durch www.dts-nachrichtenagentur.de |
| Bildhinweis: | Friedrich Merz Ende September 2023 im Bundestag |
Zusammenfassung
- Nordrhein-Westfalens Innenminister Herbert Reul distanziert sich von Äußerungen Friedrich Merz' zur angeblich privilegierten Zahnbehandlung abgelehnter Asylbewerber.
- Reul betont, dass er nicht über die Wortwahl streiten will, sondern darüber nachdenken, ob Sozialleistungen Flüchtlinge anziehen.
- Reul weicht der Frage aus, ob Merz ein geeigneter Kanzlerkandidat sei, und fordert, erst Probleme zu lösen und die AfD überflüssig zu machen.
- Er bestätigt Merz als gewählten CDU-Vorsitzenden, betont aber, dass er früher dem “Fanklub” von Armin Laschet angehört habe.
Fazit
Nordrhein-Westfalens Innenminister Herbert Reul (CDU) distanziert sich von Friedrich Merz' Äußerungen zur vermeintlich privilegierten Zahnbehandlung abgelehnter Asylbewerber. Reul betont, dass die Nutzung falscher Worte im Streit nicht hilft und man stattdessen nüchtern über Sozialleistungen als Anziehungspunkt für Flüchtlinge diskutieren könne. Er weicht der Frage aus, ob Merz ein geeigneter Kanzlerkandidat sei und betont die Notwendigkeit, die AfD überflüssig zu machen und die CDU als stärkste Partei zu etablieren.
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