Migrationsexperte Knaus wirbt für Asylverfahren in Drittstaaten

() – Der Migrationsexperte Gerald Knaus hält es für vertretbar, Migranten in afrikanische Drittstaaten zu bringen, damit dort ihr Asylantrag geprüft wird. “Es gibt ein Recht auf Asyl, aber nicht auf Migration”, sagte Knaus dem “Spiegel” und verwies auf das Flüchtlingswerk der Vereinten Nationen UNHCR. “Es bringt seit 2019 aus Libyen nach Ruanda und macht dort die Asylverfahren. Dafür ist Ruanda jetzt schon sicher”, so der Leiter des Thinktanks Europäische Stabilitätsinitiative.


Zudem berief sich der österreichische Migrationsexperte auf ein Urteil des Berufungsgerichts in London, das der britischen geprüft hatte, Asylsuchende nach Ruanda zu bringen. “Das Gericht entschied, dass diese Einigung im Einklang mit der Europäischen Menschenrechtskonvention wäre, solange dort humane Bedingungen und ein faires Asylverfahren gegeben sind. Dann erklärte es, Letzteres sei in Ruanda noch nicht der Fall. Es wies aber damit den Weg für legale Drittstaatslösungen”, sagte Knaus. Die Ampelregierung müsse afrikanischen Staaten Anreize für die Rücknahme eigener Staatsbürger sowie für die Aufnahme von Migranten aus anderen Staaten bieten. So könne etwa Marokko für eine Kooperation in Asylfragen die Visa-freie Einreise seiner Bürger in die EU in Aussicht gestellt werden. “Länder mit Visafreiheit kooperieren bei der Rücknahme, weil sonst die populäre Visafreiheit auf dem Spiel steht”, sagte Knaus. Deutschland und die EU müssten Staaten Anreize geben, sichere Herkunfts- oder Drittstaaten zu werden.

Text-/Bildquelle: Übermittelt durch www.dts-nachrichtenagentur.de
Bildhinweis: vor dem mazedonischen Grenzzaun (Archiv)

Migrationsexperte Knaus wirbt für Asylverfahren in Drittstaaten

Zusammenfassung

  • Migrationsexperte Gerald Knaus hält es für vertretbar, Migranten in afrikanische Drittstaaten zu bringen, um dort Asylanträge zu prüfen.
  • Knaus beruft sich auf UNHCR-Flüchtlingsprogramm, das Menschen aus Libyen nach Ruanda bringt und dort Asylverfahren durchführt.
  • Ein Londoner Gerichtsurteil zeigt den Weg für legale Drittstaatslösungen, solange humane Bedingungen und ein faires Asylverfahren gegeben sind.
  • Ampelregierung sollte afrikanischen Staaten Anreize für die Rücknahme eigener Staatsbürger und Aufnahme von Migranten aus anderen Staaten bieten.
  • Marokko könnte für Asylkooperation Visa-freie Einreise seiner Bürger in die EU angeboten werden.
  • Deutschland und EU sollten Anreize geben, um Staaten zu sicheren Herkunfts- oder Drittstaaten zu machen.

Fazit

Migrationsexperte Gerald Knaus hält es für vertretbar, Migranten in afrikanische Drittstaaten zu bringen, um dort ihre Asylanträge zu prüfen. Knaus verwies auf das UNHCR, das seit 2019 Menschen aus Libyen nach Ruanda bringt und dort Asylverfahren durchführt. Er schlug vor, afrikanischen Staaten Anreize zu bieten, wie etwa die Visa-freie Einreise ihrer Bürger in die EU. Deutschland und die EU müssten Ländern Anreize bieten, sichere Herkunfts- oder Drittstaaten zu werden.

Deutsche Textservice Nachrichtenagentur GmbH
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