Hausärzteverband fürchtet Überlastung der Praxen durch Viruswellen

Berlin () – Der Vorsitzende des ärzteverbandes hat vor einer erneuten Überlastung der Arztpraxen in den kommenden Monaten gewarnt. “Wir haben im vergangenen Winter gesehen, was passiert, wenn wir durch zeitgleiche Infektwellen sehr viele auf einmal betreuen müssen: Die Hausarztpraxen sind dann schnell am Limit. Das droht in diesem Winter wieder”, sagte Markus Beier den Zeitungen der Funke-Mediengruppe (Mittwochausgaben).


Wenn viele gleichzeitig krank seien, müssten Ärzte Abstriche bei der Versorgung machen. “Patienten werden telefonisch oft nicht durchkommen, sie werden länger auf Termine warten, es wird Warteschlangen vor den Praxen geben.” Das liege auch daran, dass sich die Lage für die Praxen seit dem vergangenen Winter nicht verbessert habe. “Viele Kollegen sind inzwischen extrem frustriert”, so Beier. Die scheine nur noch an die zu denken und die Hausärzte zu vergessen. “Wir verbringen immer noch zu viel Zeit mit Bürokratie, wir müssen die Apotheken abtelefonieren, weil Medikamente fehlen – und können nicht mal die -Impfungen vernünftig planen.” Der angepasste Impfstoff von Biontech stehe nicht als Einzeldosis zur Verfügung sondern nur im Sechserpaket. “Sie finden aber nicht jeden Tag sechs Impfwillige. Das führt zu enormem organisatorischen Mehraufwand. Ansonsten verfällt der Rest.” Beim Impfstoff von Moderna, den manche Patienten bevorzugten, sei dagegen nicht klar, ob Ärzte ihn verabreichen dürften, ohne finanzielle Sanktionen fürchten zu müssen. “Wir brauchen hier endlich klare Regeln, damit Ärzte nicht auf den Kosten sitzen bleiben”, verlangte Beier.

Text-/Bildquelle: Übermittelt durch www.dts-nachrichtenagentur.de
Bildhinweis: Ärztehaus (Archiv)

Hausärzteverband fürchtet Überlastung der Praxen durch Viruswellen

Zusammenfassung

– Vorsitzender des Hausärzteverbandes warnt vor Überlastung der Arztpraxen in den kommenden Monaten
– Hausarztpraxen könnten schnell am Limit sein durch zeitgleiche Infektwellen
– Patienten könnten Schwierigkeiten haben, telefonisch durchzukommen, längere Wartezeiten und Warteschlangen vor den Praxen
– Lage für Praxen hat sich seit letztem Winter nicht verbessert, viele Ärzte frustriert
– Kritik an Politik: zu viel Fokus auf Krankenhäuser, Hausärzte vergessen
– Ärzte verbringen zu viel Zeit mit Bürokratie, Medikamentenmangel und ungeklärten Corona-Impf-Planungen
– Impfstoff von Biontech nicht als Einzeldosis verfügbar, Moderna-Impfstoff mit unklaren finanziellen Regeln

Fazit

Der Vorsitzende des Hausärzteverbandes, Markus Beier, warnt vor einer möglichen Überlastung von Arztpraxen im kommenden Winter aufgrund von zeitgleichen Infektwellen. Er kritisiert die mangelnde Unterstützung der Politik und den hohen bürokratischen Aufwand. Beier fordert zudem klare Regeln für die Verabreichung von Corona-Impfstoffen.

Deutsche Textservice Nachrichtenagentur GmbH
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