SPD fürchtet "ethnische Säuberung" in Bergkarabach

() – SPD-Außenpolitiker Nils Schmid hat Aserbaidschan nach der Eskalation des Konflikts um Bergkarabach aufgefordert, die Gewalt zu beenden. “Offensichtlich nutzt Aserbaidschan ganz gezielt seine eigene militärische Überlegenheit in Verbindung mit dem schwindenden Einfluss Russlands in der Region dazu, gewaltsam Fakten zu schaffen”, sagte Schmid dem Nachrichtenportal “T-Online” am Dienstag.


“Auch wenn Bergkarabach völkerrechtlich zu Aserbaidschan gehört, darf es keine ethnische Säuberung durch die Hintertür geben. Aserbaidschan muss den Militäreinsatz sofort beenden und an den Verhandlungstisch zurückkehren”, so Schmid. Aserbaidschan hat in der von Armenien kontrollierten Region Bergkarabach am Dienstag eine neue Militäroperation begonnen. Es handele sich um eine “Anti-Terror-Operation”, hieß es in einer Mitteilung des aserbaidschanischen Verteidigungsministeriums.

Zivile Infrastruktureinrichtungen sollen dabei nach Angaben aus Baku nicht angegriffen werden. Stattdessen greife man militärische Ziele mit “Hochpräzisionswaffen” an. Das aserbaidschanische Verteidigungsministerium hatte den armenischen Streitkräften zuvor den “systematischen Beschuss” von Armeestellungen vorgeworfen, Armenien wies diese Vorwürfe zurück. Die Spannungen um die mehrheitlich von Armeniern bewohnte Region im Südosten des Kleinen Kaukasus hatten sich zuletzt wieder massiv verschärft.

Die Region ist zwischen beiden Ländern umstritten, es kam bisher zu zwei Kriegen. Seit 2020 werden größere Gebiete der Region wieder von Aserbaidschan kontrolliert. Der sogenannte Latschin-Korridor, der die einzige asphaltierte Straße von Armenien in die Enklave ist, wird seit Dezember blockiert.

Text-/Bildquelle: Übermittelt durch www.dts-nachrichtenagentur.de
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SPD fürchtet "ethnische Säuberung" in Bergkarabach

Zusammenfassung

– SPD-Außenpolitiker Nils Schmid fordert Aserbaidschan auf, die Gewalt im Konflikt um Bergkarabach zu beenden
– Aserbaidschan nutze militärische Überlegenheit und schwindenden Einfluss Russlands in der Region, um gewaltsam Fakten zu schaffen
– Schmid warnt vor “ethnischer Säuberung durch die Hintertür” und drängt auf sofortige Beendigung des Militäreinsatzes
– Aserbaidschan startet neue Militäroperation in der von Armenien kontrollierten Region Bergkarabach, bezeichnet sie als “Anti-Terror-Operation”
– Zivile Infrastruktureinrichtungen sollen laut aserbaidschanischem Verteidigungsministerium nicht angegriffen werden; stattdessen Angriffe auf militärische Ziele mit “Hochpräzisionswaffen”
– Armenien weist Vorwürfe des “systematischen Beschusses” von Armeestellungen zurück
– Spannungen um die mehrheitlich von Armeniern bewohnte Region im Südosten des Kleinen Kaukasus nehmen zu
– Region ist zwischen beiden Ländern umstritten, führte bereits zu zwei Kriegen
– Seit 2020 werden größere Gebiete der Region von Aserbaidschan kontrolliert
– Latschin-Korridor, einzige asphaltierte Straße von Armenien in die Enklave, wird seit Dezember blockiert

Fazit

SPD-Außenpolitiker Nils Schmid fordert Aserbaidschan auf, die Gewalt im Konflikt um Bergkarabach zu beenden und an den Verhandlungstisch zurückzukehren. Aserbaidschan hat in der von Armenien kontrollierten Region eine neue Militäroperation begonnen, die als “Anti-Terror-Operation” bezeichnet wird. Beide Länder streiten sich um die mehrheitlich von Armeniern bewohnte Region im Südosten des Kleinen Kaukasus, die bisher von zwei Kriegen betroffen war.

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