Rechnungshof kritisiert geringere Vorsorge bei Pflegeversicherung

Bonn () – Der Bundesrechnungshof hat das von Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD), die jährlichen Zahlungen an die Vorsorgefonds zur Stabilisierung der Pflegeversicherung zwischen 2024 und 2027 um jeweils eine Milliarde abzusenken, scharf kritisiert. “Es ist gerade die Aufgabe des Pflegevorsorgefonds, die Finanzlage der Sozialen Pflegeversicherung langfristig zu stabilisieren”, heißt es in einem Bericht der Rechnungsprüfer an den Haushaltsausschuss des Bundestags, über den das “Redaktionsnetzwerk ” (Mittwochausgaben) berichtet.


Die Argumentation Lauterbachs, dass die Reduzierung der Finanzstabilität der Pflegeversicherung diene, erschließe sich dem Bundesrechnungshof nicht. Der Vorsorgefonds war 2015 in der Zeit der großen Koalition eingerichtet worden. Jährlich werden bisher 0,1 Prozentpunkte der Beitragseinnahmen – das sind aktuell etwa 1,7 Milliarden Euro – angelegt, um ab 2035 den Beitrag zu stabilisieren. In dieser Zeit werden voraussichtlich viele der Babyboomer pflegebedürftig.

Derzeit liegen in dem Fonds, der von der Bundesbank verwaltet wird, rund 10 Milliarden Euro. Weil Finanzminister Christian Lindner (FDP) den erst 2022 eingeführten Steuerzuschuss zur Pflegeversicherung von einer Milliarde Euro gestrichen hat, entschied Lauterbach, im Gegenzug diesen Betrag bei den Einzahlungen in den Vorsorgefonds zu kürzen. “Das bedeutet, dass hier die kurzfristige Haushaltskonsolidierung des Bundes im Ergebnis zu einer langfristigen Verschlechterung der Finanzstabilität der Sozialen Pflegeversicherung führt”, warnt der Rechnungshof in seinem Bericht. “Nach Auffassung des Bundesrechnungshofes verschiebt die Absenkung der Zuführungen zum Pflegevorsorgefonds die Finanzierungsprobleme der Sozialen Pflegeversicherung lediglich in die , statt sie systematisch zu lösen”, mahnt der Rechnungshof.

Es sei “zweifelhaft”, ob der Etatentwurf für den Einzelplan des Gesundheitsministeriums in dieser Form Bestand haben könne.

Text-/Bildquelle: Übermittelt durch www.dts-nachrichtenagentur.de
Bildhinweis: Bundesrechnungshof (Archiv)

Rechnungshof kritisiert geringere Vorsorge bei Pflegeversicherung

Zusammenfassung

  • Bundesrechnungshof kritisiert Vorhaben von Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach.
  • Lauterbach plant, jährliche Zahlungen an Vorsorgefonds zur Stabilisierung der Pflegeversicherung um 1 Milliarde Euro (2024-2027) abzusenken.
  • Bundesrechnungshof sieht langfristige Gefährdung der Finanzstabilität der Sozialen Pflegeversicherung.
  • Vorsorgefonds wurde 2015 eingerichtet und liegt bisher bei 1,7 Milliarden Euro jährlich.
  • Derzeitiger Stand des von der Bundesbank verwalteten Fonds: etwa 10 Milliarden Euro.

Fazit

Der Bundesrechnungshof kritisiert die von Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach, die jährlichen Zahlungen an die Vorsorgefonds zur Stabilisierung der Pflegeversicherung zwischen 2024 und 2027 um jeweils eine Milliarde Euro zu reduzieren. Die Prüfer argumentieren, dass dies die Finanzstabilität der Sozialen Pflegeversicherung langfristig verschlechtern und die Finanzierungsprobleme lediglich in die Zukunft verschieben würde, statt sie systematisch zu lösen.

Deutsche Textservice Nachrichtenagentur GmbH
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