Berlin () – Der Linken-Politiker Klaus Ernst hält einen Beitritt in eine neue Partei von Sahra Wagenknecht für eine “realistische Option”. Die Linke sei derzeit auf dem Weg hin zu einer radikalen Ökopartei, die nichts mehr mit ihrem “Gründungskonsens” zu tun habe, sagte er dem Magazin Cicero.
Dem Parteivorstand wirft Ernst vor, “einen Teil der Mitglieder aus der Partei drängen” zu wollen: “Jene Mitglieder, denen die Veränderung der Partei hin zu einer ökoradikalen Umweltpartei nicht passt.” In disem Zusammenhang kritisiert er unter anderem den parteiinternen Umgang mit Wagenknecht scharf: Wer behaupte, Wagenknecht sei eine “Nationalistin”, habe “politisch irgendwo nicht aufgepasst, was sich gerade abspielt bei uns im Land”. Weiter sagte er: “Dass die AfD so stark wird, hängt damit zusammen, dass momentan viele Leute keine Alternative sehen. Also wählen sie die AfD.”
Eine neue linke Kraft sieht Ernst als zentrales Gegenmittel zum Umfragehoch der AfD: Eine solche Partei brauche unter anderem eine “ganz klare friedenspolitische Ausrichtung, keine Waffenexporte in Krisengebiete, eine Außenpolitik des Miteinanders und nicht der Verschärfung von Konflikten”. Überdies sei eine Sozialpolitik nötig, “die wieder die Frage der Spaltung der Gesellschaft aufgreift, der Löhne, der unzureichenden Renten, die Frage der Arbeitsbedingungen in den Mittelpunkt stellt”. Laut Ernst müssten die Aussagen Wagenknechts in den vergangenen zwei Jahren die “Programmpunkte” sein. Ernst selbst kann sich gut vorstellen, die Linke zu verlassen und sich einer möglichen Wagenknecht-Partei anzuschließen: “Wenn sich Sahra Wagenknecht dazu entscheidet, eine solche Partei ins Leben zu rufen – sie sagt ja, sie will das bis Ende des Jahres machen – wäre es für mich durchaus eine realistische Option, mitzumachen.”
Text-/Bildquelle: | Übermittelt durch www.dts-nachrichtenagentur.de |
Bildhinweis: | Klaus Ernst (Archiv) |
Zusammenfassung
– Linken-Politiker Klaus Ernst hält einen Beitritt in eine neue Partei von Sahra Wagenknecht für realistisch.
– Die Linke entwickelt sich laut Ernst zu einer radikalen Ökopartei, die von ihrem Gründungskonsens abweicht.
– Er kritisiert den Parteivorstand für den Umgang mit Wagenknecht und die Ausgrenzung von Mitgliedern.
– Ernst sieht eine neue linke Kraft als Gegenmittel zur AfD.
– Sollte Wagenknecht bis Ende des Jahres eine Partei gründen, würde er sich einem Beitritt offen gegenüberstellen.
Fazit
Klaus Ernst, ein Politiker der Linkspartei, erwägt den Beitritt in eine neue Partei von Sahra Wagenknecht als “realistische Option”. Er kritisiert die Linke, die sich in eine radikale Ökopartei gewandelt habe, und wirft dem Parteivorstand vor, Mitglieder aus der Partei drängen zu wollen. Ernst sieht eine neue linke Partei als zentrales Gegenmittel zum Umfragehoch der AfD. Er kann sich gut vorstellen, die Linke zu verlassen und sich einer möglichen Wagenknecht-Partei anzuschließen.
- Verfassungsschutz Brandenburg besorgt über Zunahme an Reichsbürgern - 30. April 2024
- Fünf Tote bei Angriffen auf Odessa - 30. April 2024
- Forsa: SPD zieht erstmals seit Sommer 2023 wieder an AfD vorbei - 30. April 2024