Kampfbrigade in Litauen lässt Personalkosten steigen

Berlin () – Nach der überraschenden Ankündigung von Verteidigungsminister Boris Pistorius (SPD), eine Kampfbrigade dauerhaft an der Nato-Ostflanke zu stationieren, zeichnet sich ab, wie aufwendig das Vorhaben werden könnte. So bringt die geplante Verlegung von rund 4.000 Soldaten nach Litauen offenbar erhebliche Personalkostensteigerungen mit sich.


Laut einem Bericht des “Spiegels” sollen sie einen Auslandszuschlag erhalten, wie er auch bei der Entsendung von diplomatischem Personal durch das Auswärtige Amt üblich ist. Der Zuschlag pro Kopf dürfte sich demnach auf rund 2.000 monatlich belaufen – abhängig vom Grundgehalt. Hinzu kämen weitere Kosten, etwa für Mietzuschuss und Pauschalen für Ehepartner, sodass pro Soldat und Monat Zusatzkosten in Höhe von rund 4.000 Euro realistisch sind. Im Jahr beliefen sich die Ausgaben auf rund 190 Millionen Euro, heißt es weiter. Aufwendig dürfte zudem die Schaffung von Schul- und Kitaplätzen werden, die die anbieten müsste, wenn die Familien der Soldaten mit ins Einsatzgebiet kommen. Laut einer Überschlagsrechnung des Wehrressorts bräuchte man rund 1.600 Kindergartenplätze und eine deutsche , die für rund 3.000 Kinder und Jugendliche Unterricht von der ersten Klasse bis zum Abitur anbietet. Dafür müssten sich ausreichend Lehrer finden. “Die durch die permanente Stationierung der Brigade in Litauen entstehenden Folgekosten sind nach wie vor nicht abschließend beziffert”, sagte CDU-Verteidigungspolitikerin Kerstin Vieregge. “Der Minister muss endlich aus seinem Ankündigungsmodus kommen und die Umsetzung gestalten”, fordert sie.

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Bildhinweis: Bundeswehr-Soldat (Archiv)

Kampfbrigade in Litauen lässt Personalkosten steigen

Zusammenfassung

– Überraschende Ankündigung von Verteidigungsminister Boris Pistorius, deutsche Kampfbrigade dauerhaft an Nato-Ostflanke zu stationieren
– Geplante Verlegung von rund 4.000 Soldaten nach Litauen bringt erhebliche Personalkostensteigerungen mit sich
– Auslandszuschlag von rund 2.000 Euro monatlich pro Soldat, abhängig vom Grundgehalt
– Weitere Kosten für Mietzuschuss und Pauschalen für Ehepartner, insgesamt rund 4.000 Euro Zusatzkosten pro Soldat und Monat
– Jährliche Ausgaben von rund 190 Millionen Euro
– Schaffung von Schul- und Kitaplätzen für Familien der Soldaten erforderlich
– 1.600 Kindergartenplätze und deutsche Schule für rund 3.000 Kinder und Jugendliche nötig
– Folgekosten der Stationierung in Litauen noch nicht abschließend beziffert
– CDU-Verteidigungspolitikerin Kerstin Vieregge fordert Umsetzung statt Ankündigungsmodus

Fazit

Die geplante dauerhafte Stationierung einer deutschen Kampfbrigade an der Nato-Ostflanke in Litauen wird aufwendig und kostspielig, so der Spiegel. Die Verlegung von 4.000 Soldaten würde erhebliche Personalkostensteigerungen verursachen, da ein pro Soldat auf rund 2.000 Euro monatlich belaufender Auslandszuschlag zu wäre. Zusatzkosten von etwa 4.000 Euro pro Soldat und Monat kämen für Mietzuschuss und Pauschalen für Ehepartner hinzu, die jährlichen Gesamtausgaben beliefen sich auf rund 190 Millionen Euro. Unklar ist, wie Kosten für Schul- und Kitaplätze gedeckt werden können.

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